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Test - Call of Duty: Black Ops : Krieg in der Hosentasche

  • DS(i)
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Call of Duty: Black Ops erscheint auch für Nintendos DS. Da dürfte der Handheld mit der filmreifen Präsentation des Shooters vollkommen überfordert sein - oder etwa doch nicht?

Mal Hand aufs Herz: Immer wenn ein Shooter für den DS umgesetzt wird, kommen so manche Zweifel auf. Wenn es sich dabei dann noch um einen Shooter handelt, der vor allem von seiner Atmosphäre und der imposanten Grafik lebt, werden die Sorgenfalten auf der Stirn nicht gerade weniger. Entsprechend skeptisch waren wir vor dem Test von Call of Duty: Black Ops. Und in den ersten Minuten schienen sich unsere schlimmsten Befürchtungen zu bewahrheiten.

Kampf mit der Steuerung

Einer der wichtigsten Aspekte bei einem Shooter ist mit Sicherheit die Steuerung, und das trifft bei einem DS-Spiel im Besonderen zu. Euch stehen zwei verschiedene Varianten zur Verfügung: Entweder steuert ihr den Charakter mithilfe des Digikreuzes und der vier Aktionstasten (bewegen und umsehen) oder ihr verwendet den Touchscreen, um Gegner anzuvisieren und euch umzusehen. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Allerdings ist ihnen gemeinsam, dass sie allesamt keinesfalls optimal und ziemlich fummelig sind. Selbst nach einer längeren Eingewöhnungsphase werdet ihr immer wieder an Hindernissen hängen bleiben oder Fehlschüsse vom Stapel lassen - und zwar öfter, als euch lieb sein wird.

Und auch hinsichtlich der Technik werdet ihr nicht gerade in einen Freudentaumel verfallen. Klar, die Hardware des DS ist nicht für HD-Optik gemacht. Dennoch haben wir schon hübschere Action-Titel auf dem Handheld gesehen, die mit weniger eintönigen Texturen, kantigen Charakteren und hölzernen Animationen daherkamen. Allerdings muss man dem Spiel zugutehalten, dass es stets flüssig läuft und hübsche Waffenmodelle zu bieten hat.

Call of Duty: Black Ops - London Launch Party Video
Zum mittlerweile erfolgten Verkaufsstart des neuen Call of Duty wurde u.a. in London eine große Partie geschmissen.

Lässt man diese Kritikpunkte außen vor, ist die DS-Fassung den „großen" Brüdern gar nicht so unähnlich - sowohl im Guten als auch im Schlechten. Die Handlung der Kampagne wurde zwar nur stückweise übernommen, führt euch jedoch ebenfalls an zahlreiche Schauplätze wie Kuba, Vietnam und Russland. Die pathetische Musik untermalt das Geschehen sehr gut und sorgt sogar für etwas cineastische Dramatik - ganz im Gegensatz zu den stellenweise mickrigen Waffengeräuschen. Doch die Entwickler haben auch die Linearität der Missionen übernommen, sodass ihr euch von einem Schlauchlevel zum nächsten bewegt und nur wenig Abwechslung geboten bekommt - abgesehen von einigen Fahrzeugeinlagen. Wenn dann jedoch die imposante Präsentation der Next-Gen-Konsolen fehlt, bleibt nicht mehr allzu viel übrig.

Mehr Soldaten im Kampf

Einen überraschenden Höhepunkt der DS-Version von Call of Duty: Black Ops bildet der Mehrspielermodus. Dieser ist erfreulich umfangreich und bietet neben einem kooperativen Modus sogar Death-Matchs und andere Modi für bis zu sechs Teilnehmer. Sogar der Zombie-Überlebensmodus, bei dem ihr zahlreiche Angriffswellen von Untoten zurückschlagen müsst, ist mit von der Partie. Und das alles lief bei unseren Testpartien weitgehend ohne nervige Lags.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Es ist immer heikel, einen Bombast-Shooter wie Call of Duty: Black Ops auf ein Handheld-System zu portieren. Rein handwerklich gesehen ist das Projekt relativ gut gelungen, doch den Spielspaß plagen einige derbe Macken. Die Steuerung ist recht fummelig, der Missionsaufbau sehr linear und von der knalligen Atmosphäre der „großen Brüder“ ist das DS-Spiel meilenweit entfernt. Es winkt jedoch ein umfangreicher und unterhaltsamer Mehrspielerpart. Auf dem DS zeigt das Spiel insgesamt recht deutlich, was von einem Call-of-Duty-Spiel bleibt, wenn man den ganzen Zinnober drumherum wegstreicht oder zumindest kürzt – ein Black Ops unplugged.

Überblick

Pro

  • flüssiger Spielablauf
  • zwei Steuerungsvarianten ...
  • gute Musikuntermalung
  • umfangreicher Mehrspielerpart

Contra

  • hässliche Charaktere und Texturen
  • … die jedoch beide nicht optimal sind
  • lineares Missionsdesign
  • teilweise mickrige Waffengeräusche

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