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Special - Call of Duty: Warzone : Die neue Battle-Royale-Messlatte?

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Das am schlechtesten gehütete Call-of-Duty-Geheimnis steht seit ein paar Tagen frei für alle Spieler zum Herunterladen bereit. Call of Duty: Warzone ist der Battle-Royale-Spin-off von Modern Warfare, den jeder kostenlos zocken kann, selbst wenn er nicht Call of Duty: Modern Warfare besitzt. Wir haben uns in die ersten Schlachten gestürzt, ums Überleben gekämpft und sind positiv angetan.

150 Spieler kämpfen in Warzone ums Überleben. Das ist eine ziemliche Hausnummer. Gerade wenn man wie ich in den letzten Monaten viel Zeit mit Apex Legends verbracht hat, wirken die Ausmaße erstmal gewaltig, die einen Infinity Ward mit Call of Duty: Warzone um die Ohren haut. In Dreierteams geht es ins weitläufige Gebiet, das schon für die Special Operations zum größten Teil herhalten musste. Mit dem Tavorsk-Bezirk und dem Farmland in Krovnik sind desweiteren Karten aus dem Bodenkrieg-Modus mit im Schauplatz eingeflochten. Wer also schon ein bisschen Zeit mit dem aktuellen Call of Duty: Modern Warfare verbracht hat, der wird sich in der ein oder anderen Gegend auskennen.

Nach den ersten 15 Runden in Warzone fühlt sich das Spielkonzept einerseits vertraut an, besitzt aber auch Alleinstellungsmerkmale. Die schiere Größe der Karte wird mit der Spielerzahl gut ausgefüllt. Es gibt aber auch unterschiedliche Fahrzeuge, um größere Strecken zu überbrücken. Der realistische Anstrich macht sich im Vergleich zur Genrekonkurrenz wie Apex Legends oder Fortnite echt gut, kommt aber nicht so staubtrocken steril daher wie zum Beispiel in Playerunknown’s Battlegrounds.

Nach allen Regeln der Battle-Royale-Kunst

Das hervorragende Shooter-Spielgefühl von Modern Warfare eignet sich in der Praxis auch fantastisch für Battle-Royale-Scharmützel. Die TTK, also die Zeit, bis ein Gegner durch Feuerbeschuss ins Gras beißt, ist angenehm kurz. Es gibt keine dickgepanzerten Schilde in Warzone, die euer Soldat überziehen kann. Bis zu drei Stahlplatten dürft ihr gleichzeitig in eure Weste stopfen, fünf weitere in Reserve aufbewahren. Das war‘s.

>> Tipps & Tricks für den Battle-Royale-Modus: Guide zu Call of Duty: Warzone

In dieser Hinsicht zeigt sich Warzone extrem entschlackt. Ihr braucht auch nicht nach größeren Rucksäcken Ausschau halten, um euer wachsendes Inventar in Schach zu halten. Es gibt keine Aufsätze für Waffen. Entwickler Infinity Ward hat sich für einen anderen Ansatz entschieden. Pistolen, Gewehre, Flinten und sogar Raketenwerfer findet ihr in unterschiedlichen Seltenheitsstufen in der Gegend oder in speziellen Truhen. Je seltener die Waffe, desto mehr zusätzliche Aufsätze besitzt diese.

Eine Besonderheit stellen die Loadout Drops dar: spezielle Kisten, in denen ihr ein Ausrüstungsset wählt, das ihr vorher zusammengestellt habt. Es lohnt sich also, zum Beispiel Loadouts aus dem Multiplayer anzupassen oder komplett neue für Warzone anzulegen. Die Luftschläge aus den Killstreaks haben ebenfalls den Sprung in den Battle-Royale-Modus geschafft und können unter anderem mit gesammelten Geld an speziellen Terminals gekauft werden.

Geld regiert die Welt

Moneten bekommt ihr auf unterschiedliche Art und Weise. Einige Dollarscheine liegen in der Gegend herum verstreut oder platzen aus den Kisten, die ihr öffnet. Es gibt aber auch Aufträge, die ihr mitten im Match erledigen könnt. Wem also der Kampf ums Überleben nicht ausreicht, schnappt sich einen Contract. Mal müsst ihr einen bestimmten Punkt auf der Karte einnehmen, spezielle Truhen aufstöbern oder einen bestimmten Spieler erledigen. Diese Aufträge sorgen auf jeden Fall für eine gesunde Portion Chaos und kurzweilige Abwechslung.

Ein zweiter Spielmodus namens Plunder stellt die Geldscheffelei komplett in den Vordergrund und hat ein bisschen was von der Dark Zone aus The Division. Eure Aufgabe besteht darin, möglichst viel Kohle zu bunkern. Solltet ihr abgeschossen werden, verliert ihr einen Teil eures Ersparten, steigt aber nach einer kurzen Wartezeit wieder ins Spielgeschehen ein. Um das Geld dauerhaft zu sichern, müsst ihr eure Taschen voller Bares per Helikopter in Sicherheit bringen. Das geht aber nur an bestimmten Stellen. Ihr könnt euch sicher sein, dass es dort besonders heiß hergeht.

Die zweite Chance

Plunder ist eine nette Alternative zum eigentlichen Battle-Royale-Modus und verzeiht das Ableben des eigenen Soldaten mit dem erneuten Wiedereinsteigen verhältnismäßig großzügig. Aber auch im Überlebenskampf präsentieren euch die Entwickler verschiedene Möglichkeiten, um nach dem Tod ein Comeback zu feiern. Das wäre zum Beispiel das Gefängnis. Geht ihr am Anfang einer Runde drauf, landet ihr im Gulag. Hier fordert euch ein weiterer Spieler zum Duell. Es ist sozusagen der Kampf um die zweite Chance. Geht ihr als Sieger hervor, winkt die Freiheit und ihr könnt zu euren Kollegen aufschließen.

Call of Duty: Warzone - Die neue Battle-Royale-Messlatte im Videotest

Warzone ist der zweite Battle-Royale-Streich in der Geschichte von Call of Duty. Braucht es noch einen weiteren Genrevertreter?

Aber selbst wenn ihr im eins gegen eins den Kürzeren gezogen habt, können euch eure Teammitglieder am Terminal für 4.500 Dollar wieder ins Match zurückkaufen. Das trägt gerade für Anfänger, die noch nicht viel Erfahrung mit dem Genre gesammelt haben, zu einer fairen Spielerfahrung bei. Zumindest fairer als ein Großteil der Genrekonkurrenz.

Nach einer Woche macht Call of Duty: Warzone einen ziemlich durchdachten Eindruck. Vielleicht besteht die größte Hürde darin, sich mit der massiven Karte vertraut zu machen. Einige Orte kennt man aus den anderen Modi von Modern Warfare, aber schon allein der hohe Anteil an begehbaren Gebäuden, oftmals mehrstöckig, macht Warzone nicht selten zu einer klaustrophobischen Spielerfahrung. Hinter jeder Tür kann einer der 147 weiteren Spieler auf euch lauern. Wenn ihr vom tödlichen Gasring getrieben durch die zahlreichen Straßen mit tiefen Häuserschluchten hetzt, steigt der Herzschlag mächtig an.

Die brachiale Inszenierung ist ja ohnehin die große Stärke von Call of Duty: Modern Warfare: die wuchtigen Waffen, die krachende Action und der fette Sound. Der Battle-Royale-Modus macht das nochmal auf eine epochale Art und Weise deutlich. Ich bin vor allen Dingen darauf gespannt, was Infinity Ward und Activision mit der Auskopplung in Zukunft noch vorhaben. Wird Warzone wie eine heiße Kartoffel fallengelassen, wenn das nächste Call of Duty erscheint? Oder versorgen die Entwickler den Modus darüber hinaus mit neuen Inhalten? Die nächsten Monate werden auf jeden Fall aufregend. Call of Duty: Warzone hat eine Menge Potential.

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