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Test - Call of Duty : Call of Duty

  • PC
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Die Entwickler und Designer von Infinity Ward sind keine Unbekannten, immerhin besteht das Studio aus einem wesentlichen Teil des Teams, das seinerzeit bei 2015 für das hervorragende 'Medal of Honor: Allied Assault' verantwortlich war. Nun schicken euch genau diese Burschen erneut in den Zweiten Weltkrieg und versuchen, mit 'Call of Duty' die Messlatte des WWII-Shooter-Genres noch höher zu legen. Also rein in die Uniform und ab auf das virtuelle Schlachtfeld.
 

In 'Call of Duty' gibt es keine Story und ihr übernehmt auch nicht nur einen konkreten Charakter auf den Schlachtfeldern des Zweiten Weltkrieges. Stattdessen kämpft ihr euch mal als US-Soldat, mal als Mitglied des britischen SAS oder als russischer Soldat durch chronologisch angeordnete Missionen an unterschiedlichen Kriegsschauplätzen. Besagte Einsätze erstrecken sich wieder einmal durch Europa, wobei der D-Day in der Normandie den zeitlichen Ausgangspunkt darstellt. Dort nämlich übernehmt ihr als amerikanischer Paratrooper einige Vorarbeiten für die Landung der alliierten Truppen. Weiter geht es als britischer SAS-Soldat auf die Tirpitz und an die Edertalsperre, wo Sabotage-Akte gefragt sind. Als Russe nehmt ihr daran teil, die deutschen Truppen aus Stalingrad zu vertreiben und hockt im Panzer in Polen, bis zum Ende des Spiels zum Sturm auf den Reichstag in Berlin geblasen wird.

Viel Abwechslung bei den Missionen
Ä hnlich wie in 'MoH: Allied Assault' bekommt ihr eure Einsätze direkt auf dem Schlachtfeld von vorgesetzten Offizieren, wobei ihr euch per Tastendruck stets über die aktuellen Aufgaben informieren könnt. Euer jeweils aktuelles Missionsziel wird zudem auf einem Kompass als Stern markiert, so dass ihr euch in den recht umfangreichen, aber linear gehaltenen Levels nicht völlig verlauft. Die Übergänge zwischen den einzelnen Missionen sind - wenn vorhanden - recht simpel gehalten, großartige Zwischensequenzen sind nicht zu sehen, stattdessen erhaltet ihr euer Briefing mit Dokumenten und Fotos. Der fehlende Zusammenhang einzelner Abschnitte wirkt sich jedoch auch störend aus, speziell wenn man eben noch auf dem Schlachtfeld war und auf einmal im Boot auf die Tirpitz zuschippert. Lediglich der Einstieg in die Missionen wird als Ingame-Sequenz gezeigt, wobei diese jedoch teilweise wirklich großartig sind im Gegensatz zu dem körnigen und unschönen Intro-Video des Spiels. Wenn man im Landungsboot gemeinsam mit zwanzig oder dreißig Kameraden auf das zerstörte Stalingrad zufährt, über dem die Bomber kreisen, während neben einem Geschosse einschlagen, läuft einem glatt noch mehr Schweiß über die Stirn als beim legendären 'Omaha Beach'-Level aus 'MoH: Allied Assault'.

Die Aufgaben in den Missionen selbst sind erfreulich abwechslungsreich geraten. So geht es darum, Geschütze zu sprengen, feindliche Stellungen auszuheben, Sabotage-Akte durchzuführen, Häuser zu besetzen und zu sichern, Positionen zu halten, Dokumente zu stehlen und vieles mehr zu tun. Dabei gibt es auch einiges an Besonderheiten. Ihr müsst eroberte Stellungen halten, bis nach Ablauf einer Zeitfrist Verstärkung eintrifft. Euch erwarten heiße Verfolgungsjagden in Jeeps und LKWs, bei denen ihr als Beifahrer unterwegs seid und euch dabei zum Feuern aus dem Fenster lehnen könnt. Ihr könnt verschiedene Arten von Geschützen besetzen wie stationäre MGs, müsst euch an einer FLAK daran versuchen, einen STUKA-Angriff abzuwehren. Ein selbst zu steuerndes Fahrzeug steht euch nur einmal in Form eines Panzers zur Verfügung - in dieser Mission seid ihr mit einer ganzen Panzerkompanie unterwegs und liefert euch mit den Deutschen an der Oder eine echte Panzerschlacht. Auch Levels, in denen ihr reichlich Einsatz des Scharfschützengewehres machen könnt, fehlen nicht in der Sammlung. Meist seid ihr zu Fuß unterwegs, vornehmlich in großen Außenarealen, aber natürlich auch in Bunkern, Schützengräben, Häusern und zerstörten Städten. Insgesamt gestaltet sich die Sache enorm abwechslungsreich.

Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf. Das wäre allerdings auch fatal, denn 'Call of Duty' ist immens kurz geraten und kann locker in sechs bis sieben Stunden durchgespielt werden. Die Zahl von 24 Missionen täuscht im ersten Moment darüber hinweg, dass die Missionen immer nur wenige Minuten lang sind - also unterm Strich eher die Kategorie kurz und knackig. Insgesamt verfügt das Spiel über vier Schwierigkeitsgrade, die allesamt gut gebalanced sind und kaum mal unfaire Stellen aufweisen. Mit dem einfachsten Grad sollten auch Shooter-Neulinge zurechtkommen. Gespeichert wird innerhalb der Missionen immer wieder automatisch, ihr könnt aber auch selbst jederzeit einen Spielstand anlegen.

Massenschlachten mit der KI
Im Gegensatz zu 'MoH: Allied Assault' seid ihr in 'Call of Duty' aber nur selten allein unterwegs. Meist stehen euch wahrlich Dutzende von Kameraden zur Seite, die zwar auch reihenweise ins Gras beißen, aber unauffällig wieder aufgestockt werden. Die KI-Kameraden sind jedoch nicht nur reines Kanonenfutter, sondern entpuppen sich dank gelungener künstlicher Intelligenz als echte Hilfe, auch wenn ihr sie nicht selbst kommandieren könnt. Sie unterstützen euch tatkräftig, nehmen wichtige Positionen ein, besetzen Geschütze und vieles mehr. Dadurch wirkt das Geschehen ungemein lebendig und authentisch, zumal die Kameraden sich auch unterhalten oder Befehle und Warnungen zurufen. Auch spielerisch hat das Ganze seinen Sinn, denn wenn eure Kameraden feuern, habt ihr gute Chancen, euch unter deren Feuerschutz weitgehend unbehelligt auf dem Schlachtfeld zu bewegen.

 

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