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Special - Command & Conquer : Rückblick auf die Kultserie

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Von Flops und Shootern

Darin waren sie eigentlich bereits geübt, denn schon 1997 veröffentlichte das Team aus Las Vegas eine unglaublich langweilige Online-Variante von Command & Conquer mit dem Titel Sole Survivor. Die Grundidee, mit jeweils einer Einheit mit anderen Leuten aus der ganzen Welt auf ein Schlachtfeld zu ziehen, war nicht mal schlecht. Doch sowohl die Ausführung als auch der Umfang des Spiels waren unter aller Kanone. Ein anderes Experiment von Westwood war hingegen von deutlich mehr Erfolg gekrönt. Im Jahr 2002 verließ das Team die gewohnten Pfade der Strategie und wandte sich dem mittlerweile stark nachgefragten Genre der Ego-Shooter zu. Warum nicht einfach das beliebte C&C-Universum aus der Ich-Perspektive erleben? Dieser Gedanke war die Geburtsstunde von C&C: Renegade, dem bisher einzigen Action-Ableger der Serie - und ein gar nicht mal so schlechter dazu.

Dass dies das letzte C&C-Spiel von Westwood war, wussten wohl die meisten Mitarbeiter zu diesem Zeitpunkt nicht. Was viele Skeptiker seit der Übernahme von Electronic Arts bereits vermutet hatten, wurde im März 2003 zur bitteren Realität - die Westwood Studios wurden aufgelöst. Ein Großteil der Mitarbeiter wurde in das Studio EA Los Angeles "transferiert", während andere sich nach neuen Aufgaben umsahen. Einige Ex-Westwoodler gründeten am 1. April 2003 das neue Studio Petroglyph Games mit Sitz in - na? - Las Vegas. Sie blieben den Strategiespielen treu und zeichneten in der Folge unter anderem für solche Titel wie Star Wars: Empire at War und Universe at War verantwortlich.

Neue Besen kehren anders

Doch das Aus von Westwood war nicht gleichbedeutend mit dem Aus des C&C-Universums - im Gegenteil. Das Team von EA Los Angeles arbeitete mit Hochdruck an einem neuen Spiel, das noch im selben Jahr unter dem Namen Command & Conquer: Generäle auf den Markt kam. Storytechnisch hat dieser Titel nichts mit den Vorgängern zu tun und setzte teilweise auch auf eine andere Spielmechanik. Sowohl die Überarbeitung der Interface-Struktur als auch die Abstinenz der von den Fans so geliebten Realfilmsequenzen stießen stellenweise bitter auf. Auch politisch war das Spiel etwas heikel, wurde doch ein recht aktuelles Thema (Kampf gegen den Terrorismus) in den Vordergrund gestellt. Allen Änderungen zum Trotz war C&C: Generäle ein tolles Spiel, das zudem optisch neue Maßstäbe setzte. Das galt ebenfalls für das Add-on Die Stunde Null.

Allerdings nahm man sich bei Electronic Arts die Kritik der Fans wohl zu Herzen und kündigte schon bald die Rückkehr zum alten GDI-vs.-Nod-Szenario an. Das Team von EA Los Angeles kehrte zu den Wurzeln von Westwood zurück und veröffentlichte im Jahr 2007 den lang ersehnten offiziellen dritten Teil von Command & Conquer - der Titel: Tiberium Wars. Mit diesem Spiel feierten auch die aufwändig inszenierten Realfilmsequenzen ihr Comeback, für die man namhafte Schauspieler wie zum Beispiel Michael Ironside und Tricia Helfer gewinnen konnte. Auf Neuerungen verzichtete man dennoch nicht und führte mit den außerirdischen Scrin eine dritte Fraktion ein. Die Kritiken sowie das Feedback der Fans schienen Electronic Arts bei ihrer Rückbesinnung auf die Wurzeln der Serie Recht zu geben. Es war daher nur eine Frage der Zeit, bis einige Monate später mit Kanes Rache ein passendes Add-on folgte.

Zukunftsmusik

Die Erfolgsgeschichte von Command & Conquer hatte einige Höhen und Tiefen zu verzeichnen. Und auch für die Zukunft scheint der Nachschub gesichert - zumindest kurzfristig. Ende Oktober 2008 erscheint mit Command & Conquer: Alarmstufe Rot 3 der jüngste Ableger, der ebenfalls auf alte Tugenden (Humor, Realfilmsequenzen, skurrile Einheiten) setzt und diese mit moderner Optik verknüpft. Doch was kommt dann? Der vor nicht allzu langer Zeit vollmundig angekündigte Ego-Shooter Tiberium wurde erst vor Kurzem wieder eingestellt - angeblich aufgrund von Qualitätsproblemen. Andere C&C-Titel wurden bisher noch nicht vorgestellt, obwohl es - entsprechende Verkaufszahlen vorausgesetzt - so gut wie sicher scheint, dass ein Add-on für Alarmstufe Rot 3 erscheinen wird.

Droht dann das Ende des C&C-Universums? Wir können es uns angesichts der Dominanz und Stärke dieser Marke beim besten Willen nicht vorstellen. Die Zeiten mögen sich seit dem Start im Jahre 1995 geändert haben, doch allen Widrigkeiten zum Trotz und ob man es nun mag oder nicht: Command & Conquer ist auch heute noch eine tragende Säule des Strategiespiel-Genres.

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