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Test - Company of Heroes: Tales of Valor : Sparpaket für Strategen

  • PC
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Anfang November 2008 kündigte THQ das zweite Add-on zu einem der besten Echtzeitstrategiespiele der letzten Jahre an: Company of Heroes. Tarnie Williams, General Manager bei Entwickler Relic Entertainment, wurde damals mit folgenden Worten zitiert: "In Company of Heroes: Tales of Valor bieten wir dem Spieler tonnenweise neue Inhalte mit noch mehr strategischen Möglichkeiten in den Einzel- und Mehrspielerschlachten." Schaut man sich nun das Endergebnis an, keimt eine gewisse Unruhe in des Spieletesters Köpfchen auf. Drei neue Kampagnen, hui, dazu drei neue Mehrspielermodi, doppelhui, und noch mehr Einheiten, dreifachhui. Aus dem "Hui" wird mit fortlaufender Spielzeit immer mehr ein "Pfui", denn Tales of Valor stellt sich als teures Add-on mit teilweise fragwürdig geringem Inhalt dar.

Gerade warm geworden ...

Aber der Reihe nach. Offline-Spieler freuen sich auf die drei neuen Kampagnen. Wobei „Kampagne" hier wirklich das falsche Wort ist. Jede Missionsabfolge, so der vielleicht besser passende Ausdruck, von drei Einsätzen spielt sich auf einer Karte ab. Beim Tiger-Ass kämpfen wir uns erst durch ein französisches Dörfchen von Süden nach Norden, um am Ende einer Übermacht gegenüberzustehen. In Mission zwei fliehen wir nun ohne Panzer von Norden nach Süden, um dann im letzten Teil der Missionsabfolge wieder im Panzer von Süden nach Norden zu fahren und dabei alle Stellungen der Alliierten niederzumetzeln. Klingt langweilig, ist es jedoch zum Glück nicht wirklich. Nur der Umfang dieser ersten "Kampagne" lässt Schlimmes erahnen, und leider wird dies in "Kampagne" zwei und drei nicht wirklich besser. Schlimmer für CoH-Veteranen wiegt vielleicht, dass der Schwierigkeitsgrad sehr niedrig und für Anfänger ausgelegt ist. Ruckzuck sind die Einsätze absolviert, ohne die Lust wirklich befriedigt zu haben.

... ist es wieder vorbei

Neue Mehrspielermodi braucht die Community, und die hat Relic auch geliefert. Allerdings jeden auch wieder nur mit einer Karte. Warum so sparsam? Waren die Leveldesigner alle mit Dawn of War II beschäftigt? In der Panzerschlacht befehligt jeder der bis zu sechs Spieler einen Panzer und muss wie von CoH gewohnt Punkte einnehmen. Alliierte und Deutsche führen drei unterschiedliche Gefährte ins Rennen, die alle über unterschiedliche freischaltbare Boni verfügen. Für ein paar Runden macht das echt Laune.

Im "Operation: Steinwall" getauften Spielmodus müssen bis zu vier Spieler 16 Angriffswellen abwehren, die aus allen Himmelsrichtungen zeitlich versetzt versuchen, das Hauptquartier in Schutt und Asche zu legen. Hier ist echtes Teamwork gefragt, denn die Ressourcen sind sehr knapp, sodass es sich empfiehlt, sich frühzeitig auf eine Waffengattung zu spezialisieren. In "Operation: Sturm" übernehmen Spieler die Rolle der Angreifer. Insgesamt sind die neuen Spielmodi interessant gestaltet, allerdings mit zu wenig Karten ausgestattet.

Company of Heroes: Tales of Valor - Launch Trailer
Pünktlich zum Start von Company of Heroes: Tales of Valor gibt es bei uns auch den neuen Launch-Trailer.

Dann wäre als Neuerung noch ein neues Gameplay-Feature zu nennen, das dem Spieler die direkte Kontrolle über jede Einheit ermöglicht. Als Scharfschütze suchen wir das nächste Ziel aus der Gruppe aus, mit dem Panzer sagen wir, wohin geschossen werden soll. Das funktioniert insgesamt auch gar nicht schlecht, bietet uns in größeren Verbänden jedoch kaum Vorteile. Auf die herkömmliche Art kämpfen die Einheiten mindestens genauso gut.

An neuen Einheiten wurden frische Panzerwagen, Panzer und Schwimmwagen auf deutscher Seite eingebracht. Diese ersetzen in der Regel ältere Einheiten. Der M18 Hellcat der Amerikaner kann zum Beispiel anstatt des Jagdpanzers M10 mitgenommen werden und das Motorrad der Deutschen weicht dem Schwimmwagen Typ 166. Die Einheiten sind eher als bessere Variante oder Upgrade anzusehen, neue Waffengattungen gibt es dadurch leider nicht.

Fazit

von Dennis Hartmann
Abschließend muss ich ein bisschen in den Dialekt von Horst Lichter verfallen. Tales of Valor umfasst drei Kampagnchen mit jeweils drei Missiönchen und drei Mehrspielermodichen. Insgesamt bietet der Dreisatz an neuen Features jedoch nicht dreimal dreifachen Spaß, sondern für knapp 30 Euro ein Gefühl der Abzocke. Relic und THQ: Das könnt ihr besser, sehr viel besser sogar. Von mir gibt’s dafür die rote Community-Karte am vermoderten Band.

Überblick

Pro

  • 8 neue Einheiten ...
  • gut erzählte "Kampagnen"

Contra

  • ... die kaum spielerischen Mehrwert mit sich bringen
  • Kampagnen, die diesen Namen nicht verdienen
  • viel zu geringer Umfang

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