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Preview - Crackdown 3 : Abrisskommando

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Lange war es still um die Crackdown-Reihe. Viele haben mit Sicherheit nicht mehr an einen weiteren Teil geglaubt, doch plötzlich kündigte Microsoft auf der E3 2014 Crackdown 3 an. Schon durch den ersten Trailer wurde klar: Wo Crackdown draufsteht, ist auch Crackdown drin. Genau wie Quantum Break glänzte Crackdown auf der diesjährigen E3 jedoch durch Abwesenheit. Auf der gamescom gab es bei der Microsoft-Pressekonferenz bereits erstes Gameplay-Material mit beeindruckender Zerstörung und atmosphärischer Spielwelt. Was die Entwickler allerdings noch so auf Lager hatten, durften wir uns hinter verschlossenen Türen ansehen.

Die Präsentation begann mit einem kurzen Video, von dem Teile bereits auf der Pressekonferenz von Microsoft zu sehen waren. Crackdown 3 spielt in einer neuen Stadt, hat natürlich neue Gangs, die es zu bekämpfen gilt, und dadurch auch neue, ziemlich durchgeknallte Crime Lords. Es ist euch überlassen, welchen davon ihr zuerst unter die Erde bringt. Die Geschichte wird dabei nicht links liegen gelassen.

Die Entwickler geben zu, dass die letzten beiden Teile nicht sonderlich storylastig waren. Das soll ich nun ändern. Vor allem die Crime Lords sollen mehr Zeit mit euch verbringen, indem sie sich in das Netz der städtischen Leuchtreklamen hacken, um euch zu verhöhnen. Ansonsten erwartet euch typisches Crackdown-Gameplay. Springen, schießen, Zeug werfen und donnernd vom Himmel auf Kriminelle fallen.

Wer coole Abschüsse abliefert, erhält noch mehr Erfahrungspunkte. Interessanter wird es bei den Bosskämpfen. Durch das Zerstören ihrer Gebiete werden die Crime Lords mächtig sauer und ihr Hass auf euch wächst. Irgendwann haben sie die Schnauze voll und kommen persönlich vorbei, um euch den Garaus zu machen. Die Kämpfe gestalten sich je nach Lord unterschiedlich. Meistens wollen sie euch eigentlich gar nicht direkt umbringen, sondern töten Zivilisten, um euch kräftig zu ärgern.

Gerechtigkeit um jeden Preis

Die gesamte Kampagne kann mit noch drei weiteren Spielern im Koop-Modus durchgespielt werden. Crackdown 3 lässt sich aber auch problemlos alleine offline spielen, allerdings wird euch dann der momentan interessanteste Aspekt des Spiels fehlen: die Zerstörung der Stadt. Wir reden hier von richtiger Zerstörung. Die ganze Metropole lässt sich in Schutt und Asche legen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es klingt nach Wahnsinn, sieht wie Wahnsinn aus und laut Entwicklerstudio wird auch eine wahnsinnige Technologie verwendet. Die funktioniert aber erst im Online-Modus.

Crackdown 3 - gamescom 2015 Trailer
Neues Videomaterial zu Crackdown 3 von der gamescom 2015 aus Köln.

Cloud-Server übernehmen die Arbeit für die Berechnung der Zerstörungsorgien. Je mehr Zerstörung, desto mehr Cloud-Server schalten sich automatisch hinzu. Ein Crime Lord sitzt in einem Hochhaus? Reißt den kompletten Block ein. Ein paar Spieler befinden sich auf einer Brücke zwischen zwei Häusern? Weg mit dem Ding! Okay, klingt zu gut, um wahr zu sein, aber genau so soll es funktionieren. Wir durften es selbst ausprobieren und waren sprachlos.

Wieso das noch niemand versucht hat? Es sei sehr hart und kostspielig, so David Jones, Creative Director hinter Crackdown 3. Was passiert, wenn Cloud-Server mal nicht zu erreichen sind? Laut Jones sind sie sehr stabil und nicht anfällig für Ausfälle. Fliegt ein Server raus, schaltet das System sofort einen neuen hinzu. Diese Server sorgen auch dafür, dass alle Teile der zerstörten Gebäude liegen bleiben. Das führte zu Lags und einer etwas schwammigen Steuerung. Die Entwickler arbeiten aber bereits an einem System zum cleveren Löschen der Trümmer.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Stadtzerstörungssimulator 2016

Ein bisschen Angst habe ich schon, wenn ich an die heutige Crackdown-3-Präsentation denke, nämlich davor, am Ende enttäuscht zu werden. Dabei wünsche ich mir schon seit Jahren einen Ich-hau-alles-kurz-und-klein-und-kümmere-mich-nicht-um-Missionen-Spiel. Red Faction: Guerrilla war in der Hinsicht lange mein Spiel der Wahl, doch auch das wird irgendwann langweilig, wenn man jeden Steinbrocken persönlich kennt. Klar, die Jagd auf die Crime Lords ist eine gute Ausrede, um die Stadt zu zerstören. Die Bosskämpfe sind abwechslungsreich und das Gameplay sieht vielversprechend aus. Mich juckt all das im Moment aber nicht sonderlich. Crackdown 3 hat mich alleine durch die unglaubliche Zerstörung umgehauen und nun will ich einfach nur mit einem Raketenwerfer Gebäude sprengen, während ich entspannt auf der Couch liege. Wer mehr will, wird es wohl bekommen, denn die Entwickler setzen viel daran, Crackdown 3 in allen Belangen besser und größer als die Vorgänger zu gestalten. Trotzdem sollte bei solch großen Vorhaben der Hype mit einer Prise Skepsis gewürzt werden, so weh es auch tun mag.

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