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Test - Criminal Intent : Ermittler-Arbeit am heimischen PC

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Legacy Interactive beschäftigt sich schon seit Längerem mit der Umsetzung von TV-Serien zu Computerspielen. So auch im Falle von 'Criminal Intent', welches von Publisher bhv Software nach dem US-Release Ende 2005 nun auch in Deutschland auf den Markt kommt.

Legacy Interactive beschäftigt sich schon seit Längerem mit der Umsetzung von TV-Serien zu Computerspielen. So auch im Falle von 'Criminal Intent', welches von Publisher bhv Software nach dem US-Release im November 2005 nun auch in Deutschland zum Budgetpreis auf den Markt kommt. Die bereits seit Jahren erfolgreiche TV-Serie als Basis sollte eigentlich schon quasi eine Verkaufsgarantie sein bei den zahlreichen Fans. Doch lohnt sich die Adventure-Umsetzung wirklich? Schon die 'C.S.I.'-Reihe konnte nur bedingt überzeugen, wie schlägt sich nun 'Criminal Intent'?

Auftakt des Spiels ist ein Besuch im Büro von Chef-Ermittler Goren, den ihr durch die Geschichte lenkt. Drei Mordfälle warten auf euch – ein erschlagener Geschäftsmann in seinem Haus, eine Frau mit aufgeschnittenen Pulsadern im Hotel und eine Leiche am Ufer eines Flusses. Einen dieser Fälle müsst ihr zu Beginn auswählen, ihr könnt aber jederzeit zu einem der anderen Fälle wechseln. Bei den Fällen dreht sich nahezu alles darum, Beweisstücke und Indizien zu finden sowie Zeugen zu befragen, um dadurch neue Örtlichkeiten aufzudecken und die Ermittlungen voranzutreiben.

Oh Wunder der Technik

Haupthilfsmittel ist euer PDA, ein wahres Wunderwerk der Technik. Mit diesem netten Gerät, das gleichzeitig euer Inventar darstellt, werden alle Objekte und Aussagen gesammelt und auch gleich an die Labore übertragen. Beim Anklicken einer Person oder eines Gegenstandes habt ihr verschiedene Interaktionsmöglichkeiten: von anschauen über aufheben bis hin zu analysieren. Recht ordentlich gemacht, leider reagieren sowohl der Cursor, der sich bei nutzbaren Objekten verfärbt, als auch das Menü recht träge. Nett ist, dass ihr mit der Karte des PDA ohne großen Aufwand zu anderen Locations wechseln könnt.

Recht interessant ist der Ansatz, in den Dialogen mehrere Möglichkeiten zu haben, Zeugen zu befragen. Von einfühlsam über schmeichelnd bis zu direkt oder gar streitlustig. Trefft ihr die falsche Wahl, wird der Zeuge verärgert und sagt schlussendlich gar nichts mehr. Das sollte aber selten vorkommen, denn allzu viel kann man bei den Befragungen nicht verkehrt machen. Gelegentlich müsst ihr auch verschiedene Institutionen besuchen, um die Ergebnisse der Analysen abzufragen und dadurch neue Hinweise zu bekommen.

Klingt alles noch gar nicht so schlecht, das Problem ist allerdings, dass sich die ganze Angelegenheit als recht dröge und einschläfernd entpuppt. Die Rätsel selbst sind recht simpel und die Suche nach Objekten reduziert sich zumeist auf ein Abgrasen des Bildschirms mit dem Cursor. Die Dialoge lassen wenig Spannung aufkommen und nicht immer sind die möglichen Aktionen auch logisch – oft werden an sich sinnvolle Aktionen sogar erst aktiviert, wenn ihr einen bestimmten Hinweis gefunden habt. Beim Test kam jedenfalls schon nach recht kurzer Zeit eine gewisse Notwendigkeit auf, die Augenlider mit stabilen Streichhölzern abzustützen, zumal es nicht selten wiederholungslastige Aktionen gibt, wie etwa das Erstellen eines Täterprofils am Laptop.

Über diese Technik darf man sich wundern

Grafisch bewegt sich das Spiel auf eher unterem Niveau. Es wird lediglich eine Auflösung von 800x600 geboten, was auf modernen Monitoren schlichtweg grauenhaft aussieht. Auch sonst kann die optische Darstellung nicht gerade überzeugen. Die Umgebungen sind relativ detailarm und die Animationen der Charaktere hölzern bis hin zu fehlerhaft. Zudem trüben zahlreiche Bugs das Geschehen, nicht selten werden Objekte oder gar ganze Körperteile gar nicht angezeigt. Auch der Sound ist nicht gerade der Hammer. Die Umgebungsgeräusche klingen wie mit einem Billig-Mikrofon in einer Blechdose aufgenommen und die an sich gar nicht so schlechte, aber leider etwas schnarchige Sprachausgabe hätte mehr Einsatz seitens der Sprecher vertragen können. Nervig: Spielstände können nicht überschrieben oder gelöscht werden, sodass sich nach einiger Zeit etliche Savegames auf eurer Platte tummeln.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Ähnlich wie die 'CSI'-Adventures gehört auch 'Criminal Intent' zu den technisch mauen Serienumsetzungen, die nicht verhindern können, dass die müde Stirn immer wieder bedrohlich zur Tastatur absackt. Zwar sind die Fälle und einige Features durchaus ganz nett, aber die dröge Umsetzung lohnt sich wirklich nur für beinharte 'CI'-Fans.

Überblick

Pro

  • recht interessante Fälle
  • einige gute Rätsel

Contra

  • miese Grafik
  • technisch unausgereift
  • Auflösung nur 800x600
  • einschläferndes Gameplay
  • viel Wiederholungsarbeit

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