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Test - CSI: New York : Genauso spannend wie im TV?

  • PC
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Die Erfolgsserie CSI mit all ihren Ablegern hat einen neuen Realismus in die Darstellung der modernen Polizeiarbeit gebracht. Unterschiedlichste forensische Ermittlungen und Verhörpraktiken sind auch Bestandteil des neuesten PC-Titels der Reihe: CSI: New York. So besteht der Job der Ermittler zum Teil daraus, falsche Hinweise zu eliminieren und die Lügen von Verdächtigen aufzudecken. Dieses Prinzip haben wir uns zum Vorbild genommen und die vom Publisher offiziell angekündigten Features auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

Verbrechen aufklären im Big Apple - Endlich können CSI-Fans die Umgebung, die Charaktere und die Geheimnisse von CSI: NY® erleben. Der Spieler muss Rätsel lösen und versteckte Beweise in der größten Stadt Amerikas aufspüren.

Was ihr hier vor allem erlebt, sind in schludriger Comic-Grafik gezeichnete Hintergründe, komplett statisch und vor allem hochgradig unübersichtlich. Das macht sich besonders beim Absuchen der Tatorte bemerkbar. Hier gilt es, vorgegebene Gegenstände auf dem Bild zu entdecken. An sich nicht besonders anspruchsvoll, vor allem da die gesuchten Objekte in der Inventarleiste langsam eingeblendet werden, entwickelt sich die Suche dennoch zur Herausforderung, da diese dank der plumpen Grafik häufig kaum zu erkennen und teilweise nicht einmal zu identifizieren sind. Eine maximale Grafikauflösung von 800x600 ist da auch nicht besonders hilfreich. Ein Rätsel, das wir nicht zu lösen vermochten, besteht im Einsammeln von Objekten, die absolut nichts mit dem Verbrechen zu tun haben und die dementsprechend sofort nach dem Aufnehmen aus dem Inventar verschwinden.

In die Rolle der Stars schlüpfen - Zum ersten Mal kann der Spieler in die Rolle eines CSI-Stars wie zum Beispiel Detective Mac Taylor oder Stella Bonasera schlüpfen.

Ja, die Stars der Serie sind tatsächlich im Spiel zu sehen, als zweidimensionale Pappkameraden, die den Originalen immerhin einigermaßen ähnlich sehen. Auf Animationen wurde hier verzichtet, was nebenbei auch eine Lippensynchronität überflüssig macht. Schade, denn Fans des amerikanischen Originals kommen in den Genuss der authentischen Stimmen. Die englischen Texte werden nur in den Untertiteln übersetzt - und das häufig nicht einmal besonders gut. Neben den Originalschauspielern waren auch die Drehbuchautoren der TV-Serie am Spiel beteiligt, was wohl die im Verhältnis zum Rest des Titels fast schon herausragende Qualität der einzelnen Fälle erklärt.

Zugängliches Gameplay - Die neue, düstere Grafik im Stil eines Comic-Romans und die benutzerfreundliche Oberfläche garantiert die Zugänglichkeit und einen hohen Wiederspielwert für jeden Spielertyp. Das verbesserte Spielprinzip zeichnet sich durch neue Mechanismen für Unterhaltungen, die Benutzung von Computern sowie Untersuchungen und vielem mehr aus.

Das ist mal durch die Bank weg wahr: Das Gameplay ist wirklich zugänglich. So zugänglich, dass das Spiel schon kurz davor steht, sich von allein zu spielen. Von jeglicher Wahrheit meilenweit entfernt ist die Garantie eines hohen Wiederspielwerts. Wer beim Spielen nicht eingeschlafen ist, während der Hamster (oder jedes andere halbwegs lernfähige Haustier) die Fälle gelöst hat, der hat keinen Grund den Titel noch einmal zu spielen. Und selbst dann ...

Verhöre selber führen und steuern - Zum ersten Mal kann der Spieler selbst die Verhöre steuern und Beweise nutzen, um die Lügen des Verdächtigen aufzudecken. Der Spieler wird Teil von dramatischen Vernehmungen und kann gruselige Tatorte entdecken, die von der TV-Show inspiriert sind.

Die Verhöre steuert der Spieler insofern selbst, als er sich durch alle in Frage kommenden Dialoge einfach durchklicken und alle relevanten Beweismittel präsentieren muss. Das ist vielleicht ein guter Belastungstest für die Maustaste, lässt aber den Intellekt des Spielers fast komplett außen vor. Wie gut, dass Vernehmungen und Tatorte von der TV-Show nur inspiriert sind, sonst wäre die Sendung wegen Mangels an Dramatik und Gruselfaktor längst abgesetzt worden.

Mit neuen Mini-Games noch tiefer ins Geschehen eintauchen - Das Spiel beinhaltet eine Vielzahl an neuen Minispielen, wie zum Beispiel Codes knacken, Gesichts-Rekonstruktion, Schützen-Positionen berechnen, Internet-Recherche und vieles mehr!

Minispiele gibt es tatsächlich reichlich, aber leider nicht reichlich verschiedene. Die etwas mehr als zehn unterschiedlichen Minispiele werden so oft wiederholt, dass die Herausforderung und der Spaß, die im ersten Fall vielleicht noch vorhanden sind, in den weiteren Fällen zu reiner Routine verkommen. Das entspricht vielleicht realistischer Polizeiarbeit, hat aber hier wohl eher damit zu tun, die Spielzeit über Gebühr hinaus zu strecken.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Mir fällt auf Anhieb kein Grund ein, warum man sich dieses Spiel kaufen sollte. Die Rätsel sollte jeder lösen können, der in Lage ist, seinen PC selbstständig einzuschalten, die Grafik rangiert irgendwo zwischen langweilig und leblos und die Minispiele sind auf Dauer so spannend wie das Warten auf die nächste U-Bahn. Nun gut, die Kriminalfälle sind tatsächlich recht interessant. Aber unterm Strich bleibt nur zu sagen, dass mir auf Anhieb mindesten zehn bessere Möglichkeiten einfallen, meine Zeit zu verschwenden. Zum Beispiel für ein ordentliches Honorar selbst so ein Adventure zu schreiben – ich habe am Wochenende sowieso noch nichts vor.

Überblick

Pro

  • interessante Fälle
  • englische Originalstimmen

Contra

  • miese Grafik
  • sich ständig wiederholende Minispiele
  • viel zu einfach
  • einfach langweilig

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