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Test - Darkstar One : Darkstar One

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Was das Herz begehrt

Doch zurück zu den Missionen. Abseits der Haupthandlung erwarten euch theoretisch unendlich viele Nebenaufgaben. In den Handelsstationen werden Kayron stets mehrere Aufträge angeboten. Diese reichen von einfachen Transportvorhaben über Kopfgeldmissionen bis hin zu Sabotageakten. Je höher die Belohnung ist, desto kniffliger die Aufgabe, die sich dahinter verbirgt. Obwohl diese so genannten Tasks zufällig generiert werden, kommt kaum Langeweile auf. So entpuppt sich beispielsweise ein simpler Warentransport als hinterhältige Falle, Abhöraufträge enden in packenden Dogfights und selbst harmlose Eskorten nehmen unerwartete Wendungen.

Manchmal erwarten euch auch mehrstufige Nebenquests, die u. a. die Befreiung eines ganzen Systems beinhalten – knackig schwer. Ihr könnt aber auch gänzlich auf eigene Faust agieren. Im Hintergrund des Spiels werkelt ein komplexes Wirtschaftssystem, das Weltraumhändlern zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, um massig Geld zu scheffeln. Waren transportiert ihr übrigens nicht im Frachtraum, sondern mittels angekoppelter Container. Diese lassen das Schiff allerdings etwas träger werden. Eine Karriere als Schmuggler ist ebenso möglich wie die eines Söldners oder Piraten. Dann sitzt euch aber die Polizei im Nacken. Ihr seht: Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Wann ihr euch wieder dem Handlungsstrang zuwendet, liegt in eurer Hand.

Weltraumgefechte und kleine Macken

Kommen wir noch mal auf die Dogfights zu sprechen. Immer wieder trefft ihr auf Piraten oder Vertreter der insgesamt sechs verschiedenen Rassen, die euch ans Leder wollen. Übrigens agieren die verschiedenen Spezies unterschiedlich im Kampf, was nicht nur Abwechslung, sondern auch Atmosphäre ins Spiel bringt. Die Steuerung des Schiffs innerhalb und außerhalb der Kämpfe geht mittels Maus und Tastatur erstaunlich leicht von der Hand – besser jedenfalls als mit einem Gamepad. Zwar müssen einige Hotkeys einstudiert werden, um im späteren Verlauf eine Chance auf den Sieg zu haben, doch hält sich das alles noch in einem akzeptablen Rahmen. Also alles in Butter? Nein, das Spiel hat durchaus seine Macken, die wir an dieser Stelle nicht verschweigen wollen.

Das fängt bereits bei der Menüführung an, die sicher keinen Preis für Übersichtlichkeit gewinnt. Warum muss man beispielsweise in der Werft umständlich zwischen Händlerwaren und aktueller Schiffsausrüstung hin- und herwechseln? Eine einfache Vergleichsoption wie etwa in 'World of WarCraft' wäre deutlich komfortabler gewesen. Auch beim Balancing einiger Missionen hapert es manchmal. So kommt es durchaus vor, dass ihr eben noch einen Auftrag locker hinter euch bringt, euch aber an der nächsten Aufgabe die Zähne ausbeißt. Ebenfalls nervig, weil fummelig sind die Flüge innerhalb von Asteroiden. Ehrlicherweise muss man auch zugestehen, dass Ascaron mit 'Darkstar One' das Rad wahrlich nicht neu erfindet, sondern lediglich bekannte Elemente aus Spielen wie 'Wing Commander', 'Privateer' oder auch 'Elite' miteinander kombiniert. Allerdings ist das Gesamtpaket sehr stimmig, und das ist es ja, was zählt. Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht.

Eine Welt zum Anfassen

Deutsche Spiele sehen immer bieder aus. Dieses Vorurteil ist kaum noch aus den Köpfen der Fans rauszukriegen. Nach einigen Minuten 'Darkstar One' dürfte dieser Gedankengang jedoch der Vergangenheit angehören – zumindest teilweise. Die Designer haben sich ordentlich ins Zeug gelegt und unzählige Schiffstypen, Stationen sowie andere Weltraumobjekte auf den Monitor gezaubert. Dank aufwändiger Licht-, Schatten- und Spiegeleffekte wirkt die Szenerie so grandios wie glaubhaft. Besonders die Präsentation der Planeten samt Wolkendecke ist ein echtes Highlight. Selbst die Rendersequenzen wissen zu gefallen, kommen allerdings nicht an die Klasse von Blizzard Entertainment & Co heran. Alter Fehler: Das Innere der Handelsstation besteht mal wieder nur aus minimal animierten Figuren.

Bei der Akustik gibt es wiederum wenig zu meckern. Professionelle Sprecher hauchen den Figuren Leben ein und der geniale Soundtrack untermalt das Geschehen mit dynamisch wechselnden Stücken. Cool: die Sprüche der Händler im Anflug und die Durchsagen auf den Stationen. Lediglich das nervige Klingeln bei einem Treffer auf das gegnerische Schiff geht einem gehörig auf den Wecker – ausschalten.

Fazit

André Linken - Portraitvon André Linken
Ganz ehrlich: Ich war anfangs etwas skeptisch, ob sich Ascaron da nicht ein wenig übernommen hat. Zum Glück habe ich mich geirrt – und zwar kräftig. Ok, einige Macken, wie die Menüführung oder das schwankende Balancing, hinterlassen einen faden Beigeschmack. Ja, man hat das alles irgendwo anders schon mal gesehen. Egal, denn das Gesamtpaket ist ebenso stimmig wie abwechslungsreich. Die Story ist gelungen, die Weltraumaction packend inszeniert und die Rollenspiel-Elemente wecken den Sammlertrieb. Noch dazu ist die Präsentation atemberaubend, was so manchen Schnitzer verschmerzen lässt. 'Darkstar One' ist ein Spielerlebnis, das man nicht an sich vorbeiziehen lassen darf. Weltraum-Fans finden aktuell definitiv nichts Besseres.

Überblick

Pro

  • riesige Galaxis
  • gelungene Story
  • gekonnt eingebaute Rollenspiel-Elemente
  • großer Handlungsfreiraum
  • packende Dogfights
  • grandiose Präsentation

Contra

  • Missions-Balancing stimmt nicht immer
  • Menüs recht bieder
  • keine Vergleichsfunktionen in der Werft
  • fummelige Flüge durch Asteroiden

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