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Test - Dead Space 2 : Erschreckend gut!

  • PC
  • PS3
  • X360
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Mit sogenannten Stalkern bekommt ihr es nun ebenfalls zu tun: Diese ungewohnt cleveren Gesellen verstecken sich hinter allen möglichen Deckungen und stürmen urplötzlich auf euch zu. Selbst im Weltraum, den ihr jetzt frei schwebend erkunden dürft, findet ihr keine Ruhe: Dort erwarten euch wabernde, pflanzenähnliche Gebilde, die zielsuchende Sporen abschießen. Ein Glück, dass ihr mit reichlich Feuerkraft dagegenhalten könnt. Aber gemeinerweise nicht von Anfang an ...

Ihr beginnt das Spiel völlig ohne schützenden Anzug und ohne Waffen. Nicht mal eure Hände habt ihr zur Verfügung. Auf diesen genialen Einstieg gehen wir hier jetzt nicht näher ein, um euch die Überraschung nicht zu nehmen. So nach und nach bekommt ihr aber eure liebgewonnene Ausrüstung wieder. Darunter viele alte Bekannte wie den Plasma Cutter, aber auch ein paar wenige neue Waffen wie die Javelin Gun. Mit der feuert ihr Metallpfähle ab, die ihr nachträglich auch noch unter Strom setzen könnt.

Blut und Gedärme

Das erweist sich zwar vor allem nach dem bekannten Aufmotzen per Power Nodes als äußerst effektiv, vorrangig konzentriert ihr euch aber auch in Dead Space 2 wieder darauf, die Gliedmaßen eurer Kontrahenten abzutrennen. Diese ″operativen″ Eingriffe ergeben spielerisch mehr Sinn als zuvor, denn ihr könnt die meist spitzen Auswüchse per Telekinese als Wurfgeschosse verwenden. Bei der akuten Munitionsarmut, mit der euch der leicht gestiegene Schwierigkeitsgrad schon auf ″Normal″ ordentlich unter Druck setzt, sind solche alternativen Tötungsmöglichkeiten auch dringend notwendig.

Im Zweifelsfall müsst ihr euch selbst in Gefahr bringen und kurzerhand Fenster durchschießen. Der sofort einsetzende Druckausgleich saugt eure Gegner ins Weltall. Dank Sauerstofftank im Anzug fürchtet ihr zwar kein Vakuum, aber verreckt in diesen Situationen dennoch. Dafür sorgt der automatische Notfall-Schließmechanismus, der euch gnadenlos zerquetscht, wenn ihr ihn nicht vorher per präzisem Schuss auf einen ″Lockdown″-Schalter auslöst. Die Kamera hält während aller Sterbeszenen voll drauf und die gerade beschriebene ist nicht unbedingt die blutigste im Spiel.

Während man das Zerstückeln der abstrakten Nekromorph-Körper noch mit einem angenehm großen emotionalen Abstand betrachtet, schlagen einem die eigenen Todessequenzen schon deutlich mehr auf den Magen. Das gilt ebenso für die dramatischen Schauspiele, die euch bei den Begegnungen mit wehrlosen Zivilisten erwarten. Visceral Games fahren hier eine breite Palette auf, die vom effektvollen Zerfleischen durch die Nekromorphs bis zum langsamen Dahinsiechen einer kriechenden und weinenden Frau reicht, während von irgendwoher ein Baby schreit.

Ihr seht schon: Dead Space 2 ist nichts für schwache Nerven - obwohl das reine Angstgefühl durch die natürliche Gewöhnung spätestens ab der Spielhälfte etwas nachlässt. Die Soundkulisse jedoch hält den Horror tapfer aufrecht. Es knattert und knarzt und aus allen Richtungen vernehmt ihr bedrohliches Flüßtern oder in Schächten krabbelnde Monster. Die passende Musik wurde vollständig der Atmosphäre untergeordnet und drängt sich nie unnötig in den Vordergrund. Was die deutschen Sprecher angeht, können wir noch kein Urteil fällen, da die Testversion noch komplett Englisch war. An den Originalstimmen gibt es zumindest schon mal nichts zu meckern. Hier wurde durchgehend professionelle Arbeit abgeliefert - und das schließt zum Glück auch den Hauptcharakter ein.

Horror im Detail

Damit ihr euch endgültig vor Angst in die Hose macht, wurde auch optisch viel geleistet: Insbesondere die Schatten und Lichteffekte saugen euch unweigerlich in die furchterregende Dead-Space-Welt hinein. Da macht es auch nichts, wenn hier und da mal eine Textur nicht so detailreich ist, wie sie sein könnte. Sehr gelungen sind wieder die Nachladeanimationen. Wenn Isaac den Kanister dreht, damit er leichter aus dem Feuerwerfer gleitet oder kurz den Kopf neigt, um der entweichenden Druckluft einer anderen Waffe zu entgehen, trägt das viel zur Glaubhaftigkeit bei.

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