Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Preview - Diablo III : Couch-Monster

  • PS3
  • X360
Von  |  | Kommentieren

Als Diablo III im Mai 2012 für PC erschien, waren nicht alle Spieler glücklich. Zwar war es von der Basis her ein ordentliches Action-Rollenspiel, aber viele Startschwierigkeiten, Balancing-Probleme und ein nicht zufriedenstellendes Beutesystem sorgten neben diversen Fehlern für Verdruss. Mittlerweile hat der Titel allerdings nach mehreren Patches einen Stand erreicht, an dem es kaum noch etwas zu meckern gibt. Und genau hierauf basiert die am 3. September für PlayStation 3 und Xbox 360 erscheinende Konsolenversion.

Mit selbiger hat sich Blizzard ganz schön Zeit gelassen. Kein Wunder, arbeitete doch zunächst nur ein kleines Team an den Grundbedingungen für eine Umsetzung, von der Kameraführung über die Steuerung bis hin zum Interface. Irgendwann war ein vernünftiger Stand erreicht und die Blizzard-Chefetage gab den Startschuss. Das Ergebnis konnten wir in München bei Activision Blizzard im Rahmen einer Anspielsitzung unter die Lupe nehmen. Mit viel Spannung griffen wir zum Controller und stellten uns den Monsterscharen.

Notwendige Umbauten

Inhaltlich und im Hinblick auf die Kern-Features gibt es keine spürbaren Unterschiede zwischen Konsolen- und PC-Version. Alle fünf Klassen sind vertreten, ebenso wie die nachgepatchten einstellbaren Monsterstufen oder die Paragon-Level. Erster auffälliger Unterschied: Die Kamera ist etwas näher am Geschehen und bringt es in einem etwas anderen Winkel auf den Bildschirm, wobei die intelligente und dynamische Kameraführung richtig gut funktioniert. Zweiter auffälliger und wohl bedeutendster Unterschied: Bis zu vier Spieler können gemeinsam an einem Bildschirm zocken. Sind keine vier Mann vorhanden, können natürlich auch Online-Spieler jederzeit ein- oder aussteigen.

Der nächste Unterschied betrifft natürlich die Steuerung. Scheucht ihr euren Helden in der PC-Version mit Mausklicks durch die Landschaft, wird eure Spielfigur hier mit dem Analog-Stick direkt bewegt. Das ist sinnvoll, eine Click-&-Go-Variante wäre für das actionreiche Gemetzel viel zu träge und behäbig. Mit dem rechten Stick könnt ihr eine Ausweichrolle hinlegen, was bei den derben Gefechten in höheren Schwierigkeitsgraden zu einer willkommenen Hilfe wird. Gesundheitstränke und Fertigkeiten werden auf insgesamt sieben Tasten des Controllers verteilt, wobei ihr diese frei belegen könnt. In der Grundeinstellung sind das die Aktionstasten, sowie R1, L1 und R2.

Diablo III - PS3 Gameplay Video
Im Video seht ihr 15 Minuten Gameplay zu Diablo III auf der PlayStation.

Verändertes Interface

Am Fertigkeitensystem wurde grundsätzlich nichts verändert. Ihr habt sechs Slots für aktive und drei für passive Fertigkeiten, die ihr mehr oder minder frei belegen könnt. Einzelne Fertigkeiten können mit einer von bis zu fünf Runen aufgewertet werden. Ein übersichtliches Menü sorgt dafür, dass Belegung und Verwaltung der Fertigkeiten schnell und ohne großen Aufwand von der Hand gehen. Ohnehin bemerkt man schnell, dass alle Interface- und Steuerungselemente kaum Einarbeitung benötigen. Alles wirkt einleuchtend und ist mit Symbolen und Hinweisen gut erklärt.

Gleiches gilt für das Inventar, denn natürlich spielt auch bei der Konsolenversion die Beute die Hauptrolle. Mittels eines Radialmenüs wählt ihr im Inventar die Slots aus, die ihr mit Ausrüstung versorgen wollt. Rechts daneben wird zum einen euer auf diesem Slot angelegter Gegenstand, zum anderen eine Liste der Gegenstände für diesen Slot aus eurem Rucksack aufgeführt. Vergleichssymbole helfen dabei festzustellen, welcher Gegenstand der bessere ist. Wer den direkten Vergleich zwischen zwei Objekten will, muss diese nur anwählen und einen Knopf drücken.

Viele sinnvolle Ideen

Damit die Inventarfummelei nicht während des gemeinsamen Spiels zur Bremse wird, hat sich Blizzard zudem eine Art Schnell-Ausrüstungs-Funktion einfallen lassen. Drückt ihr das Steuerkreuz nach oben, werden über eurer Charakteranzeige direkt im Spiel die letzten erbeuteten Gegenstände angezeigt, die ihr zudem durchblättern könnt. Für die Kategorien Angriff, Verteidigung und Gesundheit wird jeweils mit bis zu drei grünen oder roten Pfeilen angezeigt, ob dieser Gegenstand besser oder schlechter ist als euer ausgerüsteter. Per simplen Knopfdruck könnt ihr diesen Gegenstand direkt ausrüsten oder ihn zu Boden werfen, wenn er für einen anderen Mitspieler besser geeignet ist. Individuelle Beute gibt es nämlich nicht, was zu wundervollen Streitereien mit den Mitspielern vor dem Bildschirm führen dürfte. Ein cleveres System jedenfalls, das richtig gut funktioniert.

Auch sonst entdeckt man viele kleine sinnvolle Dinge. Die Lebens- und Fertigkeitenanzeige der Mitspieler ist jeweils in eine der vier Ecken platziert und steht der Übersicht nicht im Wege. Findet ihr euch im Gewühl nicht wieder, erscheint per Knopfdruck ein farbiger Lichtstrahl auf eurem Charakter, der euch die Orientierung im Chaos wiedergibt. Ist eure Gesundheit gefährlich niedrig, vibriert der Controller, sodass ihr nicht permanent ein Auge auf den Gesundheitsbalken haben müsst. Entfernen sich die Mitspieler etwas weiter voneinander, zoomt das Spiel sanft heraus, bis irgendwann ein Weiterlaufen nicht möglich ist. Verschwindet ein Mitspieler mal für fünf Minuten in der Keramikabteilung, hindert er nicht den Spielfluss, sondern trabt automatisch passiv hinter der restlichen Gruppe hinterher. Blizzard hat sich also einiges einfallen lassen, um das Spiel einsteigerfreundlich zu gestalten und den Spielfluss nicht unnötig zu behindern.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

Nachdem sich Diablo III nach einigen Patches nun doch endlich zu einem richtig guten Spiel entwickelt hat, blieben hinsichtlich der Konsolenversion eigentlich nur wenige Fragen offen. Blizzard konnte diese im Rahmen unserer Anspielsitzung eindeutig beantworten und zeigen, dass die lange Wartezeit sich offenbar lohnen wird. Die Performance ist selbst mit vier Spielern und etlichen Monstern auf dem Bildschirm immer flüssig, die Steuerung hervorragend durchdacht, das Interface gelungen. Vor allem überzeugt aber die Mehrspielerkomponente, die bei diesem Titel doch so wichtig ist. Mit drei weiteren Kumpels und einer Kiste Bier auf der Couch zu hocken und gemeinsam Monster zu metzeln (oder mit Online-Verstärkung, wenn man keine drei Mann zusammenbekommt), das verspricht eine Unmenge an Spielspaß. Alles richtig gemacht, wir freuen uns auf lange Schnetzelnächte in der Redaktion.

Kommentarezum Artikel