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Test - Die Siedler 7 : Der siebte Teil mischt alt und neu.

  • PC
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Lang, lang ist's her. Vor 16 Jahren erschien der erste Siedler-Titel für den PC. Es wurde gesiedelt, gebaut, gekämpft und - besonders wichtig - ordentlich gewuselt. Die putzigen Männchen gaben in eurem Auftrag ihr Bestes, um eine florierende Wirtschaft aufzubauen und das Reich auszudehnen. Ein Großteil der ursprünglichen Spielkonzepte wurde in den Nachfolgern über Bord geworfen und so sahen die letzten Teile der Reihe dem Original kaum noch ähnlich und waren wenig erfolgreich. Blue Byte haben sich jetzt auf alte Tugenden besonnen - und vieles neu gemacht. Ob das Konzept aufgeht, erfahrt ihr hier. Fest steht auf jeden Fall: es wird wieder ordentlich gewuselt!

Kampagne oder Turtorial?

Der beste Einstieg in ein komplexes Spiel ist natürlich ein vernünftiges Tutorial. Hier haben sich die Entwickler nicht lumpen lassen und euch gleich eine halbe Kampagne mit auf den Weg gegeben. Die Einzelspielerkampagne um den Kampf der Prinzessin Zoé für das Königreich Tandrien ist in den ersten sieben Kapiteln tatsächlich nichts anderes als ein extrem ausgedehntes Tutorial. Zwar ist es in eine nette Geschichte verpackt, kann aber den Einführungscharakter nicht verleugnen. Ihr arbeitet vorgegebene Aufgaben ab, während euch ein Berater mit Erklärungen zur Spielmechanik und Tipps zur Seite steht.

Der Beginn sollte alten Siedler-Hasen bekannt vorkommen: ihr startet mit nur einigen Rohstoffen und Siedlern und müsst als erstes einen Holzfäller und einen Steinmetz anheuern. Schon hier tritt allerdings die erste Neuerung zu Tage: Statt die Gebäude direkt zu errichten, baut ihr eine Berg- und eine Forsthütte. An diese werden dann per Ausbauslots Steinmetz, bzw. Holzfäller und Sägemühle angeschlossen. Jedes Hauptgebäude hat drei dieser Slots, wobei je nach Bedarf unterschiedliche Ausbauten angeschlossen werden können. Die Forsthütte beherbergt nämlich auch Jäger und an die Berghütte lassen sich, je nachdem, welche Minen sich in ihrer Nähe befinden, auch Gold-, Kohle- und Erzbergwerken und einer Eisenschmelze anschließen. Das Prinzip ist in den meisten Fällen auch nachvollziehbar und ihr werdet euch schnell daran gewöhnen.

Der Vorteil dieser Strategie liegt auch klar auf der Hand: ihr benötigt für verschiedene Betriebe nur eine Straßenanbindung. Denn wie schon in den ersten Siedler-Teilen funktioniert die Wirtschaft nur mit einem gut ausgebauten Straßennetz, auf denen die wuseligen Siedler die Waren transportieren. Weiterverarbeitende Betriebe wie Bäckerei oder Münzprägerei sind übrigens Wohnhäusern angegliedert. Doch bevor die Rohstoffe dort landen, werden sie, wie schon anno dazumal, erst einmal in ein Lager gebracht und von dort weiter verteilt. Geschickter Einsatz von Lagern und sinnvoller Aufbau der Siedlung sind daher der Schlüssel einer florierenden Wirtschaft.

Die Siedler 7 - Launch Trailer
Seit heute ist Die Siedler 7 im Handel erhältlich; pünktlich dazu veröffentlicht Ubisoft auch den obligatorischen Launch-Trialer.

Gewalt contra Gebete

Eher früher als später stoßt ihr allerdings an die Grenzen der Expansion, weil euch garantiert irgendwelche Rohstoffe fehlen. Ein begehrlicher Blick über die Grenzen eures Reiches schafft hier Abhilfe. Die Karte ist nämlich in Sektoren unterteilt, die unterschiedliche Rohstoffquellen beherbergen. Nun gilt es, sich einen passenden Nachbarsektor unter den Nagel zu reißen. Der offensichtliche Weg hierzu ist es, den Außenposten des Sektors mit Militärgewalt einzunehmen. Bildet in der Taverne Soldaten aus und schickt euren General dann mit der Armee in den feindlichen Sektor. Zur Verfügung stehen euch verschiedene Truppen, denn einen befestigten Posten könnt ihr zum Beispiel nur mit Musketieren einnehmen.

Die Kämpfe verlaufen nach einem einfachen Muster: habt ihr mehr Soldaten, gewinnt ihr die Schlacht. Eingreifen könnt ihr in die Kämpfe nicht. Habt ihr euch einmal verschätzt, ist es aber möglich, sich wieder in den eigenen Sektor zurückziehen. Seid ihr siegreich, besetzt euer General den Außenposten nach einiger Zeit und der Sektor gehört euch. Wem Soldaten zu teuer oder Gewalt zuwider ist, der hat aber noch zwei andere Möglichkeiten einen Sektor einzunehmen: entweder durch Bestechung, was aber das Staatssäckel ernsthaft belastet oder durch Bekehrung. Hierzu entsendet ihr einfach eine bestimmte Anzahl Novizen in den Sektor, den ihr dann mit nachdrücklichen Gebeten auf eure Seite bringen. Novizen allerdings erhaltet ihr erst, wenn ihr eine Kirche errichtet habt. Und die lässt sich natürlich nicht einfach so aus dem Boden stampfen.

Zum einen benötigt ihr genügend Prestige-Punkte, um überhaupt erstmal die Baumöglichkeit freizuschalten. Prestige gewinnt ihr zum Beispiel durch dekorative Bauten oder die Einnahme von Sektoren. Ist die Kirche gebaut, wollen die Novizen natürlich versorgt werden - und zwar mit Bier. Die Brauerei, die ihr nun benötigt, arbeitet aber nur mit Wasser und Getreide, also muss auch noch ein Brunnen und ein Bauernhof mit angegliederten Getreidefeldern her. Dieses kleine Beispiel zeigt schon, wie komplex das Spiel auch jenseits der Wirtschaftskreisläufe angelegt ist - und dass ein ausführliches Tutorial durchaus angebracht ist.

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