Test - Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs – Reich des Ostens : Neues Futter für Wusel-Fans
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An dieser Stelle ein kurzer Rückblick: Vor einigen Wochen durften wir uns bei Ubisoft eine weit fortgeschrittene Version des Mission-Packs 'Die Siedler: Aufstieg eines Königreichs – Reich des Ostens' anschauen. Zwar konnten wir nur eine Mission näher begutachten, doch das Gezeigte machte einen viel versprechenden Eindruck. Schnipp, jetzt sind wir wieder in der Gegenwart und werden von einem Mix aus Ernüchterung und Enttäuschung geplagt – wenn auch auf hohem Niveau. Doch schön der Reihe nach.
Auf nach Osten
Wie es der Name des Mission-Packs bereits verrät, spielt die neue Kampagne in einem östlich angehauchten Szenario. Mit östlich meinen wir allerdings nicht das Erzgebirge, sondern vielmehr ein an Indien angelehntes Setting - mit Tempeln, exotischer Fauna und Flora etc. Besagte Kampagne bietet einige im Ansatz sehr interessante Missionen, die euch stets vor neue Herausforderungen stellen. So müsst ihr unter anderem eine Eskorte organisieren, Not leidenden Dörfern zur Hilfe eilen oder eine Handelsstraße bauen. Diese Aufgaben sind oftmals miteinander verknüpft beziehungsweise bauen aufeinander auf. Einerseits ergeben sich somit interessante Missionsverläufe. Andererseits werden die Einsätze nicht selten künstlich in die Länge gezogen, sodass es immer wieder zu nervigen Leerläufen kommt.
Zudem ist der Aufbau der Missionen recht linear, was den Wiederspielwert nach unten drückt. Schade, denn vor allem die (wenigen) Neuerungen des Mission-Packs werden geschickt mit der Kampagne verwebt. So müsst ihr beispielsweise trotz Monsuns wichtige Warenlieferungen zusammenstellen oder den erschöpften Steinbruch eines Nachbardorfes mithilfe des Geologen wieder auf Vordermann bringen.
Apropos Geologe: Dieser ist ein netter Zusatz, teilt jedoch das gleiche Schicksal wie manch andere Funktion im Spiel. Wenn euer Held nicht persönlich vor Ort ist, könnt ihr weder einen Geologen anfordern noch den ebenfalls neu hinzugekommenen Handelsposten errichten. Das ist nicht nur umständlich, sondern auch nervig.
Meckern auf hohem Niveau
Überhaupt hätten wir uns etwas mehr Mut zum Risiko gewünscht. Neue Gebäude gibt es nämlich nicht und an der teils grausigen Kampf-KI hat sich ebenfalls nichts geändert. Vor allem Einsteiger werden sich überdies an dem teilweise etwas happigen Schwierigkeitsgrad der späteren Missionen stören, der, gepaart mit dem enormen Zeitdruck, für die eine oder andere hektische Situation sorgt. Das alles ist jedoch Jammern auf hohem Niveau, denn das Endergebnis macht trotz aller Kritik viel Spaß.
Die Kampagne erzählt eine halbwegs interessante Geschichte rund um die neue Heldin Saraya, die Atmosphäre ist dank der detailverliebten Grafik stimmig und der Monsun bringt mehr taktische Tiefe in das Spielgeschehen (wie halte ich die Produktion aufrecht, wenn der Handelsweg unterbrochen ist?). Ein großes Lob gebührt übrigens den Sprechern, die ihre Aufgabe sehr gut machen und den Charakteren glaubhaft Leben einhauchen.
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