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Test - Die Siedler IV : Die Siedler IV

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Nun ist es soweit und ein weiteres Volk hält Einzug in die grosse Siedlerwelt. Nach Römern, Mayas und Wikingern belebt das fröhliche Volk der Trojaner das prächtige Universum rund um Blue Bytes Vorzeige-Aufbauspiel 'Die Siedler'. Im Add-on zum vierten Teil versuchen die Entwickler rund um Chef-Game-Designer Andreas Suika die gröbsten Fehler des Hauptprogramms weiter auszumerzen und vor allem die neuen Kampagnen der Trojaner abwechslungsreicher und spassiger zu gestalten.

Die Siedler IV
Die dunklen Krieger auf dem Nachhauseweg.

Wie es sich für ein Blue Byte Add-on gehört wurde dabei nicht gekleckert sondern geklotzt. Insgesamt satte 41 Missionen für den Einzelspieler gilt es zu bestehen, 28 in den fünf Kampagnen und zusätzlich noch 13 herausfordernde Einzelspielerkarten. Natürlich hat Blue Byte im Add-on eine komplette Kampagne ausschliesslich den Trojaner gewidmet. Diese müssen das Elixier der Macht beschützen, nach dem der wiedererstarkte Bösewicht Morbus verlangt.

Die Trojaner sind ein lustiges kleines Völkchen, dessen Spezialeinheit - ein Rucksackkatapultträger - es mir besonders angetan hat. Er ist die einzige Einheit im gesamten Spiel welche 'Splash Damage' anrichten kann, sprich, auch Einheiten um das Trefferzentrum herum werden geschädigt. Je höher der Level, desto grösser ist der Radius des Einschlages. Das Ganze hat natürlich seinen Preis, denn im Nahkampf ist der tapfere Krieger überhaupt nicht zu gebrauchen und muss daher um jeden Preis geschützt werden.

Die Trojaner unterscheiden sich nicht nur in der Spezialeinheit von den alteingesessenen Völkern, auch ein komplett neues Grafikset wurde ihnen spendiert. So haben die Schwertkämpfer nun ein wahrlich langes und hartes Ding in der Hand und die Bogenschützen sind dank veränderter Grafik nun ebenfalls besser, wenn auch nicht optimal, von den anderen Einheiten zu unterscheiden. Ich kann euch nur empfehlen, wenn ihr das trojanische Volk spielt, immer wieder nahe heranzuzoomen, denn vor allem in den Animationen haben die Grafikdesigner rund um Art Director Thorsten 'Elektra' Mutschall wahre Wunderdinge vollbracht. Nicht nur die Einheiten wurden stark verbessert, auch die Gebäude des neuen Volkes sind liebevoll animiert und glänzen durch eine Reihe netter Gags, wie im Wind wehende Unterhosen und andere Scherze. In die Reihe der grafischen Leckerbissen reihen sich diesmal auch die wunderschönen Zierobjekte ein, welche zum Grossteil aufwändig animiert wurden. Vor allem der Springbrunnen und das Kopernikus-Weltmodel sind eine wahre Augenweide.

Die Siedler IV
Die wohl prachtvollsten Zierobjekte aller Zeiten.

Gerade bei den Zierobjekten haben sich die Grafiker vorgenommen, einmal zu zeigen, was sie können, wenn genug Zeit zur Verfügung steht, so Game-Designer Andreas Suika. Andreas selbst hat dann dafür gesorgt, dass die Objekte im Spiel auch Sinn machen, denn ihre Bedeutung wurde drastisch aufgewertet. War im Hauptprogramm mit einer grossen Siedlung allein schon eine Kampfkraft jenseits der 100 Prozent erreichbar, geht nun kaum ein Weg an den Zierobjekten vorbei. Einen zusätzlichen Bonus erhält, wer alle Zierobjekte einmal gebaut hat.

Ist die Grafik des Add-ons - vor allem beim neuen Volk - wohl eine der besten im Echtzeit/Aufbaustrategie-Genre, wollte Blue Byte auch bei den Kampagnen und Missionen zeigen, was in ihnen steckt. So zeigt sich die 'Trojaner'-Kampagne äußerst lebendig und viele gescriptete Ereignisse bereiten dem Spieler das ein oder andere Mal Kopfzerbrechen, hauchen dem Einzelspielermodus aber auch wesentlich mehr Dynamik ein, wohingegen es im Hauptprogramm etwas dröge dahinging. Auch scheint die Künstliche Intelligenz - wohl dank ausgefeilter Scripte - um einiges stärker zu sein, wenngleich einige Ur-Probleme immer noch nicht beseitigt werden konnten. Zum Beispiel ist es der KI weiterhin noch nicht möglich, eigenständig Türme zu besetzen oder abzureissen und noch immer nimmt der alliierte Computerpartner zu gerne mit Türmen das eigene Land ein.

Die Siedler IV
Ohne Zauberei geht hier nichts.

Da die Missionen in 'Das Elixier der Macht' wesentlich mehr vom Spieler verlangen, als die üblichen 'Finde den Gegner und vernichte ihn'-Ziele, mussten die Designer auch einiges an der Bedienbarkeit machen. In einem kleinen Beobachtungsfenster könnt ihr ab sofort eure Diebe oder jede andere x-beliebige Einheit auf ihrem Weg begleiten oder wichtige strategische Punkte beobachten - eine 1280 x 1024er Auflösung vorausgesetzt - die Waffenproduktion läuft nun automatisch an und mit 'Strg'+Rechtsklick auf eine Produktionsstätte öffnet sich automatisch das entsprechende Erweiterungsmenü. Nicht ganz optimal, aber mehr war aufgrund der Originalprogrammierung nicht mehr hinsichtlich der in 'Siedler 3' so geschätzten, und in 'Siedler 4' so stark vermissten, globalen Menüs zu erreichen.

 

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