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Test - Dr. Muto : Dr. Muto

  • PS2
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Dass viele Wissenschaftler zerstreut sind, dürfte landläufig bekannt sein, und dass ihnen nicht immer alle Experimente gelingen, ist auch nichts wirklich Neues. Doch was, wenn sie zerstreut, größenwahnsinnig und zugleich hässlicher als ihre Versuchstiere sind? Dann heißen sie mit Sicherheit Dr. Muto und wollen, dass ihr ihm hilfreich zur Seite steht. Doch Vorsicht: Zu Risiken und Nebenwirkungen lest folgenden Test und fragt nicht euren Arzt oder Apotheker!

Dr. Muto
Der zerstreute Professor.

Dumm wie Toastbrot
Dr. Muto, Titelheld des gleichnamigen PS2-Spiels, ist ein ziemlich gefrusteter Zeitgenosse: Fast im Rentenalter, hat er bislang keinen nennenswerten Erfolg erzielen können. Jahrelange Forschungsversuche sind fehlgeschlagen, Ergebnisse wurden vernichtet und auch so ist er ein absoluter Loser. In der Situation kommt ihm ein Anruf gerade recht - der Doc wird von der zuständigen Sicherheitsbehörde beauftragt, die knapp gewordenen Rohstoffe in seiner Heimat zu sichern. Dafür bastelt er nun verbissen an einer Maschine, die es ermöglichen soll, die notwendigen Stoffe zu bündeln und der Menschheit die dringend benötigte Energie weiterhin zu liefern. Wie ihr es euch bei Mutos Lebenslauf vorstellen könnt, schlägt das alles entscheidende Experiment natürlich ebenfalls fehl, was zur Folge hat, dass nicht nur die Maschine, sondern auch gleich der gesamte Planet pulverisiert wird. Ein Glück für den Doktor, dass er diesen Schicksalsschlag mitsamt seinem Labor überstanden hat. Als ob das nicht schon Strafe genug wäre, schlummert im Hirn des verrückten Professors schon wieder eine neue bahnbrechende Idee: Er will eine Maschine konstruieren, mit der seine alte Heimat wieder auferstehen soll. Um sie zu bauen, ist es eure Aufgabe, Muto über verschiedene Planeten zu steuern, um die notwendigen Teile zum Bau der Höllenmaschine zu finden.

Dr. Muto
Auch Mäuse haben mal klein angefangen.

Der sich den Wolf läuft
Eigentlich sind die Aufgaben in den einzelnen Levels, die einen Planeten ausmachen, größtenteils identisch: Ihr lauft stundenlang durch Gänge, über Brücken und Flure. Dabei sammelt ihr Isotope für neue Erfindungen und andere Gegenstände ein. Dank seiner effektiven Waffe kann Dr. Muto die verschiedenen Gegner betäuben oder sogar ausschalten. Diese hinterlassen ebenfalls Gegenstände wie Energie, Karten und andere Dinge, die für euer Weiterkommen wichtig sein können. Die verrücktesten Sachen kann der Doc jedoch mit seinem eigenen Körper anstellen - er verfügt über insgesamt vier verschiedene Möglichkeiten, sich zu einem Tier zu verwandeln. Die Mausform hat den Vorteil, dass es möglich macht, in die kleinsten Ritzen und Winkel zu gelangen. Der Fisch dient der Suche nach Unterwassergeheimnissen. Als Spinne krabbelt Muto durch geheime Gänge und legt eine Unzahl an Eiern, die beim kleinsten Kontakt mit dem Gegner minengleich explodieren und den Feind ins Jenseits befördern. In Gestalt eines Affen schließlich wird euer Held zum absoluten Klettergiganten und schwingt sich an Rohren und sogar kopfüber an Decken entlang. Diese Fertigkeiten werden jedoch nicht zu jeder Zeit eingesetzt und erst im Spielverlauf freigeschaltet. Auch die Känguruschuhe, mit denen Dr. Muto über Klippen hüpfen kann, findet ihr nur von Zeit zu Zeit. Da euer virtuelles Alter Ego nicht unsterblich ist, heißt es: Vorsicht vor Gegnern jeder Art. Manchmal können schon kleine Gegner den schnellen Tod bedeuten, was bei den geringen Speicherpunkten ab und an für Frustmomente sorgen kann. Gesteuert wird der Doktor mit Hilfe des Analogsticks. Nebenbei könnt ihr in einer Tabelle nachlesen, wie weit euer Auftrag für das jeweilige Level schon vorangekommen ist.

Dr. Muto
Achtung, gleich knallt's.

Wie sie sehen, sehen sie nichts, sehen sie?
Auch wenn der Doktor in seiner Gestik und Mimik nett designt wurde, kann 'Dr. Muto’ keinesfalls mit vergleichbaren Jump'n Runs auf der PS2 mithalten. Die Levels wirken trotz ihrer intensiven Farben irgendwie trüb, die Texturen leicht verwaschen und die bunte Comicgrafik ist auch nicht unbedingt jedermanns Geschmack. Wenn viele Gegner auf euch zukommen, ruckelt das Geschehen außerdem an jeder Ecke.
Wenn ihr mit dem Doc unterwegs seid, werdet ihr euch des Öfteren dabei ertappen, wie ihr euch an euren Boxen betätigt. Denn Musik hört ihr so gut wie nie und auch der sonstige Sound ist äußerst spärlich gesät. Einzig die englischen Sprachsamples mit den deutschen Untertiteln sind klar und verständlich ausgefallen.

Fazit

von Marc Heiland
Wer von euch zu den Hardcore-Spielern unter den Jump'n Run-Fans gehört, der kann durchaus Gefallen an ’Dr. Muto’ finden. Anfänger sollten sich hingegen aufgrund der etwas unglücklichen Kameraführung, der seltenen Speichermöglichkeiten und der recht unzeitgemäßen Grafik überlegen, ob sie sich den Titel zulegen wollen - schließlich gibt es auf der PS2 zahlreiche bessere Vertreter dieses Genres. Trotzdem hat der wunderliche Doktor Muto seinen ganz eigenen Charme.  

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