Test - Dragon Ball Z for Kinect : Mittendrin, aber schnell vorbei
- X360
Namco Bandai will mit Dragon Ball Z for Kinect etwas frischen Wind in die mittlerweile etwas ausgelutschte Prügelspielreihe mit Goku & Co. bringen. Mithilfe von Kinect soll der Spieler mitten ins Geschehen einsteigen.
Noch ein Dragon-Ball-Spiel!? Reaktionen wie diese gab es mehrfach in der Gameswelt-Redaktion, als Namco Bandai mit Dragon Ball Z for Kinect ein neues Prügelspiel ankündigte, das auf dem weltweit beliebten Manga respektive Anime basiert. Doch dieses Mal soll alles etwas anders sein. Anstatt Schläge, Tritte und Spezialaktionen mithilfe eines handelsüblichen Controllers auszuführen, dürft ihr dank Kinect-Unterstützung sehr viel aktiver ins Geschehen eingreifen als zuvor.
Voller Körpereinsatz mit Goku & Co.
Die grundlegende Idee dahinter ist zwar nicht neu, hat aber dennoch ihren Reiz. Ihr stellt euch demnach vor euren Bildschirm und führt unterschiedliche Bewegungen aus, um mit den Dragon-Ball-Charakteren kräftig auszuteilen. So haltet ihr beispielsweise zunächst eure Hände in Hüfthöhe und lasst sie dann blitzartig nach vorne schnellen, um eine Spezialattacke auszuführen. Duckt ihr euch, duckt sich auch euer virtuelles Ebenbild.
Das alles funktioniert erstaunlich gut und vor allem präzise. Nur selten mussten wir eine Bewegung mehrfach oder übertrieben weiträumig ausführen, damit sie im Spiel korrekt umgesetzt wurde. Selbst ungeübte Naturen haben schnell Erfolgserlebnisse und es macht richtig Laune, vor dem Bildschirm rumzuhampeln – wenn es auch etwas anstrengend ist. Ebenfalls lobenswert ist, dass ihr auf dem Ladebildschirm stets einige Aktionen angezeigt bekommt, die ihr umgehend üben könnt – noch bevor der Kampf losgeht.
Auf dem Boden der Tatsachen
Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die mit 50 Charakteren sehr umfangreiche Auswahl an Kämpfern. Diese unterscheiden sich zwar lediglich hinsichtlich ihrer Spezialattacken, doch Fans von Goku, Raditz, Piccolo & Co. kommen definitiv auf ihre Kosten. Klingt also nach einem rundum gelungenen Spiel? Leider nicht!
Das liegt zum einen am ziemlich kümmerlichen Umfang. Der Solomodus besteht aus recht lieblos aneinandergereihten Kämpfen, die auf Dauer viel zu wenig Abwechslung bieten, von einer interessanten Hintergrundgeschichte oder mitreißenden Präsentation ganz zu schweigen.
Es sieht zwar anfangs nett aus, mit seinem Dragon-Ball-Charakter in der Egoperspektive zu kämpfen, doch echte Herausforderungen gibt es keine – noch nicht mal die Bosskämpfe bilden da eine Ausnahme. Wer halbwegs geübt ist, hat nach circa drei Stunden bereits das Ende des Spiels gesehen.
Ebenfalls enttäuschend ist das Fehlen eines Mehrspielermodus. Dabei wäre es doch sehr reizvoll gewesen, sich mit anderen Kinect-Kämpfern zu messen – egal ob nun lokal oder via Internet. Lediglich eine Online-Rangliste steht zur Verfügung, um den Wettkampfgedanken zu fördern. Da wäre mehr möglich gewesen.
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