Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs : Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs

  • PS2
Von  |  |  | Kommentieren

ENDLICH: Das erste ‘Dragon Quest’ für Deutschland und Europa ist da! Zumindest was die Hauptserie betrifft, welche seit über zwanzig Jahren in Japan einen Verkaufsrekord und Game of the Year Award nach dem anderen einheimst, wurden wir immer wieder übergangen. Kein Wunder: Was in Fernost für kräftige Absatzzahlen sorgte, verkam in Amerika zum lauen Lüftchen. Doch gestärkt durch den Zusammenschluss mit Ex-Konkurrent Square traut sich Enix, den von Level 5 gefertigten achten Teil auf der ganzen Welt zu veröffentlichen.

Es war einmal ...

König Trode hat ein Problem: Der als Hofnarr getarnte böse Magier Dhoulmagus hat ihn in ein kleines, grünes Monster sowie seine hübsche Tochter in ein Pferd verwandelt. Zuvor tötete er nebenbei alle Bewohner des Schlosses und nur einer überlebte das Massaker auf wundersame Weise: der Held. Zusammen mit dem korpulenten Vagabunden Yangus macht sich die Truppe auf den Weg, Dhoulmagus zu besiegen und ein Heilmittel gegen die Verzauberungen zu finden. Wer jetzt psychisch gestörte Charaktere und verzwickte Plot-Twists á la ‘Final Fantasy’ erwartet, wird enttäuscht sein: Die Story bleibt über weite Strecken harmlos, märchenhaft und beinahe kindlich. Natürlich sterben ab und an Nebenfiguren (vorrangig gezeigt in Form von Rückblenden), doch ‘Dragon Quest: Die Reise des verwunschenen Königs’ ist deutlich familienfreundlicher als die RPG-Konkurrenz.

Mit ein Grund hierfür ist der Charakterdesigner: Akira Toriyama, seines Zeichens Erfinder der berühmten ‘Dragon Ball’-Mangas, ist für das Aussehen sämtlicher Lebewesen verantwortlich (wie übrigens auch schon in allen ‘Dragon Quest’-Spielen zuvor). Sein Stil ist sicherlich nicht unumstritten, doch, rein objektiv betrachtet, wirken die Figuren sehr lebhaft und äußerst charismatisch. Dies gilt auch für die beiden noch nicht erwähnten Hauptcharaktere namens Jessica und Angelo. Erstere gehört einer reichen Familie an, welche gerade den Verlust eines Sohnes verschmerzen musste. Um ihren Bruder zu rächen, legt sie sich in ihrem Zorn gar mit der eigenen Mutter an, sodass sie von zu Hause verstoßen wird und uns auf der Suche nach Dhoulmagus begleiten möchte. Angelo hingegen ist Mitglied einer Abtei, welche arge Probleme hat, den Frauenliebling und Troublemaker ruhig zu halten. Auch er wird mit der korrupten Macht von Dhoulmagus konfrontiert und sieht keinen anderen Ausweg, als sich Trode & Co. anzuschließen. Aufgrund der sichtlich eingeschränkten Kampfstärke des Königs und seiner Tochter müsst ihr das gesamte Spiel demnach mit vier Charakteren bestreiten, welche, sobald ihr allesamt gefunden habt, stets gemeinsam gegen die zahlreichen Monster vorgehen.

Fight!

Was eine schöne Überleitung zu den rundenbasierenden Kämpfen ist: Genre-Fans müssen sich praktisch gar nicht umstellen, denn ‘Dragon Quest’ nutzt ein simples wie bewährtes System. Egal ob Angriff, Magie oder Benutzen eines Gegenstands, die Entwickler gingen wahrlich keine Experimente ein. Was auch gar nicht nötig war, weil stattdessen das ausgewogene Design und die Vielzahl an Gegnern mächtig motivieren. Störend ist allenfalls die Tatsache, dass wir es mit Zufallsbegegnungen zu tun haben. So gekonnt ‘Dragon Quest’ in anderen Bereichen die Tugenden alter Rollenspiele auch ausnutzt, von dieser Altlast hätten wir uns lieber befreit gesehen.

Kein gutes RPG ohne individuelle Charakterentwicklung: Unsere vierköpfige Heldentruppe erhält nicht nur Erfahrungs-, sondern mit (beinahe) jedem Levelaufstieg auch Talentpunkte. Diese könnt ihr beliebig auf fünf Attribute verteilen, von denen vier waffenspezifischer Natur sind und eines charakterspezifisch ist. Unserer Kämpfer lernen nicht nur, besser mit ihrem Equipment umzugehen – seien es Schwerter, Bögen, Bumerangs, etc. –, zwischendurch kommen auch neue Fähigkeiten oder Zaubersprüche hinzu. Letztere sammelt ihr im Übrigen auch durch reines Aufleveln unabhängig von der Verteilung der Talentpunkte.

Kommentarezum Artikel