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Preview - Dungeon Siege : Dungeon Siege

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Dungeon Siege
Die Taverne lockt bei diesem kalten Wetter.

Direkt steuern könnt ihr wahlweise jeden einzelnen der Charaktere, bis hin zum Esel. Das Verhalten der restlichen Charaktere wird mittels eines kleinen Strategie-Menüs festgelegt. Dort könnt ihr vorgeben, ob ein Charakter sich eher aggressiv oder defensiv verhält oder ob er denn nächstbesten, den stärksten oder den schwächsten Gegner attackiert. Zusätzlich könnt ihr feste Formationen für eure Recken vorgeben und einige andere Feinheiten, die ganz augenscheinlich eine kleine Anleihe aus dem Echtzeit-Strategiebereich darstellen. Eine sehr praktische Anleihe, denn diese Taktik-Einstellungen verleihen härteren Kämpfen durchaus eine gewisse Tiefe. Im Endeffekt steuert ihr nämlich nicht einen einzelnen Charakter, sondern eine ganze Gruppe, wobei der jeweilige Hauptcharakter der Gruppe in Kämpfen auch weitgehend selbständig agiert, ihr also gar nicht mal so heftig mit dem dauernden Anklicken des nächsten Gegners beschäftigt seid. Sehr praktisch ist auch die Inventarbedienung. Entweder verlagert ihr Gegenstände, indem ihr selbige einfach auf das Icon des Empfängers platziert, oder aber ihr blendet parallel die Inventare mehrerer Charaktere ein und könnt dann nach Herzenslust umverteilen. Auch das Heilen im Kampf oder die Versorgung mit Mana für die Zauberer, jeweils mit Tränken, geht einfach vonstatten. Im Kampf einfach alle Charaktere anwählen und bei Not am Mann ein Druck auf die entsprechenden Tasten und alle, die es nötig haben, greifen zur Flasche.

Eure Gegner treten in unterschiedlicher Zahl auf, von kleinen Grüppchen bis hin zu wahren Horden. Schön ist dabei auch, dass die Feinde recht unterschiedlicher Natur sind. Auch optisch macht sich das bemerkbar, einige Gegner haben eine erstaunliche Größe und sind dementsprechend meist auch harte Brocken. Großartig intelligentes Verhalten legen eure Widersacher allerdings nicht an den Tag, meist stürmen sie einfach auf euch zu, auch wenn hier und da Exemplare gesichtet wurden, die versuchten, einen größeren Abstand zu halten.

Dungeon Siege
Stufenloser Zoom ermöglicht genaue Einblicke.

Mehr als nur eine Minimap
Die Gebiete selbst sind, wie schon erwähnt, sehr linear. Großartiges Verirren ist kaum möglich, zumal ein Kompass und eine Map für Orientierung sorgen. Letztere stellt auch wieder eine Besonderheit dar, denn sie dient nicht nur zur Orientierung. Zum einen könnt ihr dank Fog of War erkennen, welche Regionen eures aktuellen Gebietes ihr noch nicht näher besichtigt habt. Zum anderen könnt ihr direkt aus der Übersichtsmap Kämpfe ausfechten, eure Charaktere steuern und auch Gegenstände einsammeln. Zusätzlich ist die Karte zoombar, so dass sie eigentlich schon eine zweite Spieloberfläche bildet und speziell in großen Gebieten oder größeren Schlachten eine hilfreiche Ergänzung bildet. Neben dem besagten Hauptpfad gibt es immer wieder kleinere Nebenlocations wie Gebäude, Höhlen oder im Falle der Mine Seiteneingänge, die mit davor stehenden Dynamitfässchen aufgesprengt werden.

Wer die Nase vom Singleplayer-Dasein voll hat, darf sich mit dem Multiplayer-Modus mit bis zu sieben weiteren Spielern via Lan oder Internet vergnügen. Ein integrierter Matchmaking-Service ist vorhanden. Im Multiplayer sollen mehrere Spiel-Modi geboten werden, wie kurze schnelle Gefechte, 'Capture the Castle', oder aber ihr kämpft euch gemeinsam durch die Kampagne. PvP kann wahlweise ebenso zugeschaltet werden wie das Bilden von Gruppen, ein Zeitlimit, das Drop-Verhalten beim Tod des Charakters und so weiter.

Dungeon Siege
Der Esel verteidigt sich mit kräftigen Tritten.

Grafisch ein Lichtblick
Grafisch überzeugt das Spiel mit lupenreiner 3D-Grafik, auch in den Zwischensequenzen. Die Umgebungen sind hübsch gestaltet, auch die Charaktere sind ansehnlich, wobei natürlich nicht der enorme Detailgrad eines Shooters oder eines 'Gothic' erreicht wird. Vergleichbar ist die Grafik am ehesten mit aktuellen Strategiespielen. Ihr könnt dabei die Kamera nach Belieben frei drehen, wobei das Programm automatisch auf gute Sichtwinkel achtet oder falls nötig Dächer, Bäume und Wände ausblendet, was allerdings in dieser Version nicht immer einwandfrei funktionierte. Nebenher könnt ihr auch noch stufenlos zoomen, um euch eure Gefechte aus nächster Nähe anzusehen. Auch die Zaubersprüche können mit hübschen Effekten überzeugen. Schade nur, dass Wetter und Tageszeit nicht auch noch dynamisch dargestellt werden und sich verändern, was allerdings nicht heißt, dass Wettereffekte wie Schnee nicht vorhanden sind. Auch die Soundkulisse weiß zu mit angenehmer Musik und guten Umgebungs- und Gegner-Sounds gefallen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
'Dungeon Siege' füllt irgendwo die Nische zwischen inhaltlich umfangreichen RPGs wie 'Baldur's Gate 2' und actionlastigen Spielen à la 'Diablo 2', mit Tendenz zu letzterem. Die 3D-Grafik ist durchaus sehenswert und zeigt, dass sich auch im Rollenspiel-Genre wohl langsam aber sicher die 2D-Zeiten dem Ende zuneigen. Auch spielerisch kann sich der Titel sehen lassen und bietet dank der eingängigen Party-Steuerung sogar einen Hauch Strategie, wodurch sich das Spiel wohltuend vom reinen Hack&Slay abhebt. Etwas enttäuschend war für mich dagegen die starke Linearität der Spielwelt, die dem Spieler wenig Möglichkeiten lässt und der es etwas an der Dynamik mangelt, was jedoch durch das erstklassige Charaktersystem mehr als ausgeglichen wird. 'Dungeon Siege' dürfte wohl fraglos zu den Rollenspiel-Highlights des Jahres gehören - zumindest was die Umsetzung der guten Ideen angeht - und auch der Spielspaß kommt vor allem dank exzellenter Steuerung und dem feinem Interface nicht zu kurz.  

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