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Test - Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara : Bunte Mischung

  • PS3
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Gut 20 Jahre ist es her, dass die Zeit der Arcade-Automaten in Deutschland langsam zu Ende ging. Genau in dieser Zeit erschienen die Automaten zu D&D Tower of Doom (1993) und dem Nachfolger D&D Shadow over Mystara (1996). Da diese Arcade-Titel in Deutschland kaum zu finden waren, dürften sie nur wenige von euch noch kennen. Nun bringt Capcom beide Spiele in einem Paket auf PC und die aktuellen Konsolen. Aufgefrischt mit HD-Optik und Rollenspielelementen soll altes Arcade-Gefühl aufkommen.

Das grundlegende Spielprinzip von Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara ist schnell erklärt. Ihr kämpft euch mit bis zu vier Spielern durch seitwärts scrollende 2-D-Szenarien und schnetzelt dabei alles klein, was sich euch in den Weg stellt. Die Vielfalt der Feinde ist dabei recht ordentlich: Vom Goblin über Gargoyles bis zum fiesen Oger ist alles vertreten, was auf der bösen Seite Rang und Namen hat. Den Rollenspieleinfluss bemerkt ihr schon zu Beginn, denn ihr dürft euch für eine von sechs Charakterklassen entscheiden. Hierbei gibt es wichtige Unterschiede. Verfügen Elfen über magische Kräfte, sind sie gegen physische Angriffe anfälliger. Daher wäre es unklug, einen Elfen als Krieger ins Getümmel zu schicken.

Rassen, Klassen, Gegnermassen

Zwerge hingegen stecken mehr ein, haben dafür aber von Magie so viel Ahnung wie ein Feuerteufel von der Brandbekämpfung. Es ist euch überlassen, für welche Rasse und Klasse ihr euch entscheidet. An Klassen stehen unter anderem Heiler, Krieger, Magier oder Schurke zur Wahl. Da ihr alleine kaum eine Chance gegen die heranstürmenden Gegnermassen habt, ist eine ausgewogene Gruppe wichtig. Vier Magier werden nicht viel ausrichten können, vier Kriegern wird es schnell an heilender Unterstützung fehlen. Die einzelnen Spielabschnitte sind allesamt recht kurz gehalten - eben so, wie es damals auf Arcade-Automaten war.

Zwischendurch müsst ihr immer wieder Entscheidungen treffen. Helft ihr den Einwohnern im Dorf oder überlasst ihr diese ihrem Schicksal? Geht ihr den sicheren, aber dafür langen Weg ans Ziel oder nehmt ihr die Abkürzung durch den finsteren Wald? Rüstet ihr euch im nahen Shop neu aus oder wartet ihr lieber, dass ihr ordentliche Beute bekommt? Dies sind nur einige der Entscheidungen, die ihr immer wieder treffen müsst. Im Spielverlauf levelt euer Held zudem auf, was gerade bei stärkeren Gegnern hilfreich ist. Zwischensequenzen treiben die Handlung – wenn man diese in einem arcadelastigen Spiel denn so nennen will – stetig voran.

Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara - Launch Trailer
Mit Chronicles of Mystara startet ab sofort ein weiteres D&D-Rollenspiel durch.

Arcadestick? Na klar!

Zu Spielbeginn könnt ihr einige Einstellungen beziehungsweise Regeln festlegen. So ist etwa die Möglichkeit, dass euch besiegte Gegner Leben zurückgeben, für Gruppen mit weniger als vier Spielern sehr hilfreich. Segnet eure Gruppe einmal das Zeitliche, müsst ihr jedoch nicht von vorne beginnen. Dank unendlicher Continues könnt ihr die beiden Spiele in einem Rutsch durchspielen. Durch das Leveln der Charaktere und die unterschiedlichen Klassen und Rassen wurde jedoch für reichlich Wiederspielwert gesorgt. Für die beiden Spiele benötigt ihr in etwa jeweils zwei Stunden, werdet aber immer wieder mit Freunden losziehen, um die Werte eurer Helden auszubauen.

Die Steuerung per Pad ist recht simpel. Zudem werden nahezu alle Arcadesticks unterstützt, was sehr gut ist. Die Tasten lassen sich hierbei frei belegen, somit dürfte jeder Stick-Akrobat glücklich werden. Optisch sieht man dem Titel an, dass er schon einige Jahre auf dem Buckel hat, denn auch die HD-Portierung kann hier keine Wunder vollbringen. Dafür könnt ihr aber zwischen drei Grafikoptionen wählen und selbst verschiedene Zoom-Stufen stehen zur Verfügung. Herausforderungen, jede Menge Statistiken und Online-Matchs runden das Arcade-Paket wunderbar ab.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener

Wer auf High-End-Grafik steht, der ist bei Dungeons & Dragons: Chronicles of Mystara an der falschen Adresse. Sucht ihr jedoch arcadelastigen Spielspaß, den man zusammen mit bis zu drei weiteren Spielern ausleben darf, bietet euch Capcom mit diesem Titel ein Rundum-glücklich-Paket. Verschiedene Grafikmodi, Rollenspielelemente und Klassenauswahl, Schnetzel-Action in kurzen Spielabschnitten und die freie Auswahl, ob man nun Gamepad oder Arcadestick verwendet, hier wurde an alles gedacht. Für knapp 15 Euro bekommt ihr zwar zwei Spiele, die schon gut 20 Jahre auf dem Buckel haben, jedoch mit neuen Elementen aufgefrischt wurden. Durch das Aufleveln der Charaktere und die Herausforderungen, die dauernd zu absolvieren sind, ist zudem für eine große Portion Wiederspielwert gesorgt. Die kurze Spieldauer von circa zwei Stunden pro Titel schmälert das Spielvergnügen absolut nicht, da sich die Spiele auch für die „schnelle“ Runde zwischendurch eignen. Daher gilt: Wer Arcade-Spiele mag, sollte hier unbedingt zugreifen!

Überblick

Pro

  • gelungene HD-Portierung
  • Aufleveln der Charaktere
  • Herausforderungssystem
  • Online-Matchs für bis zu vier Spieler
  • Arcadesticks werden unterstützt

Contra

  • nichts für High-End-Optik-Fans
  • unendliche Continues

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