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Test - Edna bricht aus : Zum Brüllen komisch und herrlich absurd

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Über den Entwicklern von humorigen Comic-Adventures schwebt seit Ewigkeiten das Damokles-Schwert namens 'Monkey Island'. Alles, was sich bisher auf dieses Terrain wagte, musste sich am Klassiker aller Klassiker messen lassen. Da ist die Aufschrift auf der Verpackung von 'Edna bricht aus' „Von den Leuten, die Monkey Island gut finden“ in ihrer gewollten Bescheidenheit schon fast ein bisschen dreist. Wie so viele Titel zuvor legt es auch 'Edna bricht aus' auf ein Kräftemessen mit dem Klassiker an. Wird dieses kleine, aber wahrhaft irre Adventure im Vergleich mit dem Riesen bestehen können?

SCUMM!

Edna Bricht AusFrüher bewegten sich krakelige 2D-Figuren, gesteuert über das geniale SCUMM-Menü, vor gezeichneten 2D-Hintergründen. Die Storys waren aberwitzig, die Dialoge zum Brüllen komisch und die Rätsel herrlich absurd. Erstaunlicherweise geraten immer noch unzählige Adventure-Fans ob dieser Spiele ins Schwärmen und wünschen sich die gute alte Zeit in Form von guten neuen Spielen zurück. Ansätze gab es genug, denn auch viele heutige Entwickler haben wohl in ihrer Jugend die LucasArts-Titel geliebt. Wenn auch einige moderne Spiele wie 'Jack Keane' ihr Bestes gegeben haben, um das Feuer des klassischen Spielspaßes wieder anzufachen, so recht überspringen mochte der Funke nicht.

Neben diesen halbgaren Zündeleien der letzten Jahre wirkt 'Edna bricht aus' wie ein Vulkanausbruch (der Ätna?). Keine 3D-Hintergründe, keine perfekt animierten Figuren, kein Tutorial oder behutsames An-die-Hand-Nehmen des Spielers, kein ausladendes Menü. Was erst einmal wie ein Alptraum für jeden Spieler (und auch Publisher) klingt, fegt alle fest zementierten Meinungen, wie ein aktuelles Adventure auszusehen hat, hinfort. 'Edna bricht aus' bricht mit all diesen Konventionen und legt eine wahrhaft irre Achterbahnfahrt durch eine abgedrehte Story und alle Adventure-Klischees hin.

Navigiert wird eure Fahrt per Maus über ein Interface, das LucasArts-Fans durchaus bekannt vorkommen dürfte. Denn am unteren Bildrand befinden sich außer dem Inventar noch Buttons namens „Ansehen", „Reden", „Nehmen", „Benutzen" - mehr ist nicht nötig. Eine voreingestellte Aktion ist mit Rechtsklick ausführbar. Hier lässt das SCUMM-System grüßen, das schon bei 'Maniac Mansion' (daher der Name: Script Creation Utility for Maniac Mansion) für eine intuitive Steuerung sorgte und auch in 'Edna bricht aus' reibungslos funktioniert. Und so irre wie in der LucasArts-Villa geht es auch in Ednas Irrenhaus zu - wen mag das überraschen!

Ein Hase namens Harvey

Die arme Edna! Sie findet sich eines Tages ohne Gedächtnis in der Gummizelle einer Irrenanstalt wieder, hat keine Ahnung, wie sie hierher gekommen ist und weiß nur, dass sie nicht verrückt ist. Das bestätigt auch ihr Stoffhase Harvey, also gibt es nur eins: Ausbrechen! Doch leichter gesagt als getan. Mit nur extrem wenigen Hilfsmitteln und einem Minigolf-versessenen Wärter vor der Tür als Ansprechpartner werdet ihr von Anfang an gefordert. Das könnte Einsteiger leicht ins Schleudern bringen, aber da auch dieses Rätsel, wie fast alle anderen, durchaus logisch ist, ist der Ein- beziehungsweise Ausstieg bald geschafft.

Hilfreich dabei ist der Stoffhase Harvey, der nicht nur zynische Sprüche klopfen kann, sondern auch in der Lage ist, Edna in ihre Vergangenheit zu „tempomorphen". Dort kann sie sich dann an so elementare Fähigkeiten erinnern wie zum Beispiel Schrauben mit abgekauten Fußnägeln zu entfernen, die ihr dann in der Gegenwart weiterhelfen können. Diese kleinen Einschübe sind hilfreich und halten euch auch bei schwierigen Rätseln immer bei der Stange und bei Laune. Doch das komplette Rätseldesign ist überraschend gut durchdacht und lässt euch nicht wie zum Beispiel in 'So Blonde' im Regen stehen.

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