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Test - F.E.A.R. – Extraction Point : F.E.A.R. – Extraction Point

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Im Jahr eins nach 'Half-Life 2' konnte vor allem ein Shooter dank cleverer Gegner und gruseliger Atmosphäre überzeugen: 'F.E.A.R.'. Mittlerweile gibt es zu dem Action-Kracher die erste Erweiterung, die aber leider nicht mit dem Hauptspiel mithalten kann.

Angst-Zugabe

Ein Jahr nach ´Half-Life 2´ hatte sich die Konkurrenz anscheinend noch nicht so richtig vom Überknaller erholt. Jedenfalls ging die Anzahl der brauchbaren Ego-Shooter drastisch zurück und nur ein Spiel konnte ansatzweise mit Valves modernem Klassiker mithalten: ´F.E.A.R.´. Die Ballerei lebte hauptsächlich von einer düsteren Atmosphäre, gruseligen Effekten, äußerst cleveren Gegnern und der für das Genre halbwegs innovativen Story, auch wenn deren Potenzial nicht vollends ausgeschöpft wurde.

Bevor die offizielle Fortsetzung ansteht, schickt Vivendi ein Add-on hinterher: ´Extraction Point´ macht genau dort weiter, wo das Original aufgehört hat. Leider enttäuscht die Story fast durchweg, denn die sechs neuen Intervalle bestehen mehr aus einer Ansammlung loser Schockeffekte als einer Auflösung der ungeklärten Geschehnisse in ´F.E.A.R.´. Auch die Auftritte der Ex-Bösewichter Alma und Fettel erinnern mehr an Cameos, als dass sie richtig Sinn machen würden.

Dünne Geschichte

Es ist durchaus möglich, dass Monolith, der Entwickler des Originalspieles, selbst den Fortgang der Geschichte schreiben möchte, anstatt diese wichtige Aufgabe TimeGate zu überlassen, dem für ´Extraction Point´ verantwortlichen Studio. So oder so richtet sich das Add-on mehr an die Fans kerniger Ballereien, welche sich erneut über die exzellente Gegner-KI freuen dürfen.

Ohne die aus ´Max Payne´ geklaute Bullet-Time, mit der ihr für mehrere Sekunden in Zeitlupe agiert, hättet ihr jedenfalls kaum Chancen gegen die besonders schießwütigen und erstaunlich agilen Feindesscharen. Somit ist der Schwierigkeitsgrad nicht von schlechten Eltern, zudem ist es enorm atmosphärisch anzuschauen, wenn der böse Bube zur Not auch mal durch die Fensterscheibe springt.

Eine Winzigkeit mehr Abwechslung

Ein Punkt hat sich gegenüber dem Original sogar verbessert: Die Levels sind grafisch einen Tick abwechslungsreicher, auch wenn sich Lagerhaus, U-Bahn-Station und Bürogebäude aufgrund ihrer stets düster gehalten Lichtverhältnisse immer noch ähneln. Spielerisch hingegen schwankt ´Extraction Point´ zwischen "Kampf mit einem Dutzend Gegnern" und "suche den Ausgang". Letzteres häuft sich leider, je weiter ihr im Spiel voranschreitet: Gut eine Minute lang durch leere Gänge mit zaghaften Schockeffekten zu rennen, ist hier leider keine Seltenheit.

Dies beeinträchtigt auch den Gesamtumfang des Add-ons: Wären alle Intervalle so groß wie das zweite, wären wir mehr als zufrieden. Leider nimmt die Spielzeit stetig ab, hinzu kommen die erwähnten Leerlaufpassagen, in denen praktisch nichts passiert. Ähnlich mau sieht es beim Equipment aus, welches nur um ein paar wenig innovative Wummen erweitert wurde.

Präsentation wie gehabt

Grafisch und musikalisch hat sich naturgemäß wenig verändert, unterm Strich ist ´F.E.A.R.´ zum Glück nur unmerklich gealtert. Einzig das Fehlen eines 16:9-Modus stört die Besitzer protziger LCD/Plasma-Bildschirme, dafür ist der Sound erneut eine Klasse für sich. Leichte Abzüge gibt es für die suboptimale deutsche Sprachausgabe, deren Betonungsqualitäten ein wenig zu wünschen übrig lassen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Mehr Bonus als echter Nährwert: Die Levels spielen sich hübsch und die Präsentation hat kaum an Faszination verloren, aber storytechnisch ist das Add-on extrem schwach und die Leerlaufpassagen nerven. ´F.E.A.R.´-Fans schlagen trotzdem zu.

Überblick

Pro

  • atmosphärische Ballerei ganz im Stile von 'F.E.A.R.'
  • Szenarien etwas abwechslungsreicher als beim Original
  • erneut grandiose Soundkulisse
  • KI weiterhin im Referenzbereich

Contra

  • praktisch nichts Neues
  • Story so gut wie nicht vorhanden
  • unschöne Leerlauf-Passagen
  • eine Nuance zu kurz, selbst für ein Add-on

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