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Test - Facebreaker : Jetzt gibt's was auf die Kauleiste

  • PS3
  • X360
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Die Entwickler der beliebten 'Fight Night'-Serie feiern mit 'Facebreaker' den Debütauftritt des neuen Labels EA Freestyle. Doch statt der gewohnten fotorealistischen Boxsimulation der 'Fight Night'-Serie erwartet den Spieler ein Arcade-Beat'em-up im Comic-Stil, bei dem viel Action und Geschwindigkeit auf kultige Charaktere treffen. Schafft es der Arcade-Boxer, wieder etwas frischen Wind ins Boxspiel-Genre zu bringen und sich gleichzeitig auch noch neben der aktuellen Beat'em-up-Konkurrenz zu behaupten?

Wie der Spieltitel vielleicht schon erahnen lässt, erwartet einen mit 'Facebreaker' kein ganz ernsthaftes Beat'em-up, sondern vielmehr ein Arcade-Klopper, der sich selbst nicht ganz erst nimmt. Passend zum Spielnamen gehen dabei die Boxer dank halsbrecherischer Schlagkombinationen und humorvoll umgesetzter Echtzeitgesichtsverletzungen mit weit mehr als nur einem blauen Auge aus dem Ring. Deutlich wird dabei, dass die Entwickler mehr Wert auf den Spaßfaktor legen als auf originalgetreue Darstellungen und regelkonforme Kampfhandlungen.

Ring frei für Prügeleien mit Comic-Faktor

Auch Boxlegenden sucht man bei 'Facebreaker' vergebens. Diese vermisst man aber dank des gelungenen Charakterdesigns kein bisschen. Denn stattdessen wird einem ein sehr exotisches Charakter-Line-up geboten, das sich großzügig einiger Klischees bedient, sodass man sich schon bei der Charakterauswahl ein Schmunzeln nicht verkneifen kann. Dabei reicht die Bandbreite vom Latino-Tänzer Romeo, dessen tänzerischen Fähigkeiten sich auch deutlich in seinem Kampfstil widerspiegeln, über Möchtegern-Ninja Steve, der in seiner Freizeit in seinem Dojo (dem Keller seiner Eltern) gerne Videospiele spielt und eine Vorliebe für Elfen hat, bis hin zum russischen Sprengstoffexperten Molotov, dessen Schläge eine zweifelhafte explosive Wirkung haben.

Insgesamt stehen dem Spieler zwölf solcher illustrer Charaktere zur Auswahl, die es in vergleichbar verrückter Weise wohl noch nie in einem Beat'em-up gegeben hat. Bei einer derartigen Auswahl an Kämpfern fallen auch die Boxschauplätze unkonventionell aus. Mit von Zuschauern überfüllten Boxarenen darf man bei 'Facebreaker' nicht rechnen. Stattdessen boxt man unter anderem in einem Zoo, einer Irrenanstalt oder einer Piratenhöhle mit dazugehörigem Piratenschiff und Krabben, die über den Ring laufen. Jeder Schauplatz hat dabei eine lebendige Umgebung und so manch lustige Idee des Entwicklers wurde im Hintergrund umgesetzt.

Zweischneidiger Schwierigkeitsgrad

Neben dem klassischen Versus-Modus, bei dem zwei beliebige Kämpfer gegeneinander antreten und der in 'Facebreaker' einfach nur „Kämpft!" heißt, gibt es auch einen Karrieremodus, bei dem es vier Meisterschaftsgürtel zu erringen gilt. Dazu muss man den amtierenden Titelverteidiger besiegen. Doch bevor man sich mit den vier Titelträgern anlegen kann, muss man sich in Vorkämpfen erst mal bis zu den Titelverteidigern durchboxen. Dies ist jedoch alles andere als einfach, denn selbst im einfachsten der drei Schwierigkeitsgrade wird man mit einer verhältnismäßig hohen Schwierigkeit konfrontiert, die von Kampf zu Kampf zunimmt und gerade zu Beginn dazu führt, dass man wieder und wieder gegen dieselben Gegner boxen muss.

Eigentlich ist der Karrieremodus nicht sehr umfangreich und wird quasi durch den fordernden Schwierigkeitsgrad und durch eine in unseren Augen viel zu steile Lernkurve künstlich in die Länge gezogen. Das ist sowohl positiv als auch negativ aufzufassen. Auf der einen Seite würde ein zu einfacher Schwierigkeitsgrad wiederum dazu führen, dass die Kämpfe ihren Reiz verlieren und sich nicht mehr von den einfachen Versus-Kämpfen unterscheiden. Auf der anderen Seite ist es auch schade, dass über den geringen Umfang des Karrieremodus mit einem hohen Schwierigkeitsgrad hinweggetäuscht wird. Wünschenswert wäre auch gewesen, dass man am Rande ein wenig Hintergrundgeschichte der Charakter erfährt. Für uns ist es nicht nachvollziehbar, warum man sich so große Mühe mit dem Charakterdesign gemacht hat und dann im Karrieremodus an der Story spart.

Die Stärken von 'Facebreaker' kommen dafür im Mehrspielermodus viel mehr zur Geltung, wo man sich entweder online oder auch offline im Couch-Royal-Modus mit menschliche Kontrahenten anlegen kann. Dabei dürfen bis zu sechs Spieler an der heimischen Konsole bei einer Art Turniermodus in Duellen gegeneinander antreten. Hier nimmt ein Spieler so lange aktiv am Spielgeschehen teil, bis er von einem seiner Kontrahenten besiegt wird. Der Sieger bleibt im Ring, hat aber bei der nächsten Begegnung nur die Restgesundheit des vorherigen Kampfes und muss sich einem Herausforderer stellen, dessen Gesundheitsanzeige natürlich noch voll ist.

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