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Preview - Final Fantasy VII Remake : Die ersten Stunden angespielt

  • PS4
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Es dauert nur noch wenige Wochen, bis Final Fantasy VII Remake erscheint. Knapp fünf Jahre nach der Enthüllung im Rahmen der E3-Pressekonferenz von Sony geht es also wieder nach Midgar. Wir konnten einen ausführlichen Blick in die Neuauflage des Rollenspielklassikers werfen und verraten euch, was für einen Eindruck Final Fantasy VII Remake hinterlassen hat.

Die Neonlichter leuchten grell, überall von den Dächern der Stadt steigt Rauch empor. Dicke Rohre und Kabel ziehen sich wie Arterien durch die verschachtelten Gassen. Die Straßen sind nass und ein bisschen zu schmutzig. Genau so habe ich Midgar in Erinnerung, als ich es damals auf der PlayStation erkundet habe. Knapp 23 Jahre später ist der grafische Sprung ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und doch wirkt diese Welt vertraut. Wenn Cloud am Anfang vom Zug springt, um sich mit den Mitgliedern von AVALANCHE zu treffen, fühlt sich das ein bisschen an, als würde man nach langer Zeit wieder ins alte Haus der Eltern zurückkehren.

Wenn ich mir früher die Render-Sequenzen von Final Fantasy VII angesehen habe, fing ich an davon zu träumen, ob Videospiele in Zukunft jemals so aussehen könnten. Heute, im Jahr 2020, kann ich meinem Ich aus der Vergangenheit glücklich berichten: Final Fantasy VII Remake sieht sogar noch viel besser aus.

So anders und doch so vertraut

Das Remake von Final Fantasy VII bietet eine deutlich abweichende Spielerfahrung von der PSX-Vorlage. Es wirkt wie ein modernes Rollenspiel, dass eben nicht seine Wurzeln vor 20 Jahren geschlagen hat. Statt der isometrischen Perspektive platziert sich die Kamera hinter eurer Schulter. Es gibt keine zufälligen Begegnungen mehr mit Feinden und die Kämpfe finden nicht in Arenen abgeschottet statt.

Stattdessen kloppt ihr euch mit den Wachen des Shin-Ra-Konzerns, ohne dass ihr eine Unterbrechung abwarten müsst. Es wird auch nicht rundenweise zugeschlagen. In der Haut von Cloud drescht ihr mit dem gigantischen Panzerschwert auf eure Feinde ein. Dabei füllt sich eure ATB-Leiste. Diese wird für besondere Spezialattacken, Magie oder den Einsatz von Gegenständen angezapft.

Im Rausch der Action

Ich brauchte trotzdem ein bisschen Zeit, bis die einzelnen Feinheiten der Kampfmechanik in Fleisch und Blut übergegangen waren. Das liegt zum einen an der Vielzahl von Möglichkeiten. Jederzeit lässt sich die Kontrolle der anderen Partymitglieder übernehmen. Alternativ betätigt ihr eine der hinteren Schultertasten, pausiert dadurch das Spielgeschehen und wählt dann die jeweilige Aktion aus, die eure Mitstreiter ausführen sollen. Andererseits gibt es auch Shortcuts für verschiedene Spezialmanöver.

Ich vermisse aber grundsätzlich, meinen Partymitgliedern im Kampf rudimentäre Verhaltensweisen zu verpassen. Gerade im Eifer des Gefechts fällt zum Beispiel nicht immer auf, wie viel Lebensenergie die Heldentruppe noch übrig hat. Leider lässt sich nicht einstellen, dass ein KI-Kamerad ab einem gewissen Punkt zuverlässig heilt oder anderweitig unterstützend agiert. Die Entwickler möchten, dass ihr munter zwischen den verschiedenen Charakteren hin und her schaltet, gerade in späteren Kämpfen führt das jedoch zu peniblem Mikromanagement. Als wir im siebten und zehnten Kapitel gegen furchteinflößende Obemotze antreten mussten, kam ich durchaus ins Schwitzen.

Die Kamera wirft ebenfalls gerne mal einen Ast in die Speichen. Erst recht, wenn ihr es mit mehreren Feinden zu tun habt, geht die Übersicht flöten. Diese Wehwehchen sind aber nicht tragisch. Nach einer gewissen Weile prügelte ich mich regelmäßig in eine Art Rausch. Es ist befriedigend, gerade während eines Bosskampfs, den Gegner durch clevere Aneinanderreihung spezieller Attacken in den Schockzustand zu versetzen. Dadurch macht ihr für eine kurze Zeit 160 Prozent mehr Schaden. Zusammen mit den fetzigen Limit-Break-Angriffen könnt ihr so in kurzer Zeit richtig viel austeilen.

Materia und Beschwörungen

Vertraute Elemente wie Materia finden auch im Remake von Final Fantasy VII einen prominenten Platz. Diese erbeuteten Kugeln setzt ihr zum Beispiel in eure Waffe ein, um die speziellen Eigenschaften für den Charakter zu aktivieren. Mit Magie-Materia erlernt ihr Zauber, mit Fertigkeiten-Materia nützliche Manöver wie Stehlen oder Analyse. Ich kam zwar auch ganz gut zurecht, ohne mich intensiver mit den Materia auseinanderzusetzen, aber in der Vollversion werde ich meine Party sicherlich gewissenhaft damit ausstatten.

Beschwörungen funktionieren im Remake etwas anders: Die mächtigen Biester ruft ihr immer noch im Kampf herbei, allerdings kämpfen sie dann für eine gewisse Zeit autonom an eurer Seite. Durch das Opfern von ATB-Leisten lassen sich spezielle Bestienfähigkeiten auslösen. Am Ende des Timers verabschiedet sich die Bestie dann mit einem aufwändig inszenierten Angriff. Da werden Final-Fantasy-Fans nostalgisch.

Final Fantasy VII Remake - Opening Movie Trailer

Das über fünf Minuten lange Video zeigt schon jetzt die vollständige Eröffnungssequenz des Final Fantasy VII Remake.

Final Fantasy VII Remake lässt sich eh nicht lumpen, wenn es darum geht, das Spielgeschehen pompös in Szene zu setzen. Aufwändige Kamerafahrten fangen gerade am Anfang die schiere Größe Midgars toll ein, während sich die hervorragende Musik der Situation entsprechend anpasst. In ruhigen Momenten schmiegt sich der Soundtrack dezent in den Hintergrund, um dann in den Kämpfen die Muskeln spielen zu lassen. Die deutsche Sprachausgabe macht den ersten Eindrücken nach zu urteilen einen soliden Job, nur das ständige Gekeuche und Geseufze geht auf den Keks.

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