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Test - Final Fantasy XIV: Shadowbringers : Unfassbar gut

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Etwas mehr als einen Monat ist es nun her, seit die dritte Erweiterung zu Final Fantasy XIV für alle veröffentlicht wurde. Wir haben die Zeit ausgiebig genutzt, um die neuen Inhalte von Shadowbringers, inklusive dem aktuellen Endgame, vollständig zu erkunden. Wird auch das jüngste Add-on dem hohen Qualitätsanspruch des MMOs gerecht?

Über die wichtigsten Gameplay-Änderungen, die die Shadowbringers Erweiterung mitbringt, haben wir ja schon in unserer Vorschau ausführlich gesprochen. Seitdem hat sich daran nicht mehr viel geändert, weswegen wir euch empfehlen, die Vorschau nochmal nachzuschlagen, falls ihr vor allem an den spielerischen Änderungen bei den Jobs und der Balance interessiert seid.

Shadowbringers hat nämlich so viel mehr zu bieten. Damit meinen wir nicht nur die neuen Dungeons und Raids, sondern vor allem auch eine Geschichte, die alles übertrifft, was Final Fantasy XIV bisher geboten hat und möglicherweise sogar als eine der besten Final-Fantasy-Storys überhaupt gelten darf.

Shadowbringers lässt sich nur erleben, wenn man das Hauptspiel und beide bisherigen Erweiterungen abgeschlossen hat – oder (kostenpflichtige) Items einsetzt, mit denen sich die alten Inhalte komplett überspringen lassen, wodurch man aber die fürs Verständnis notwendigen Hintergründe verpasst.

Ein Schlag in die Gefühle

In Shadowbringers erwartet euch eine großartige Achterbahn der Gefühle. Ihr findet euch auf der ersten Splitterwelt wieder, einer Art Parallelwelt der Ursprungswelt, von der euer Charakter stammt. Nach dem Sieg des Lichts über die Dunkelheit wurde der erste Splitter nicht etwa gerettet, sondern fast vollkommen zerstört. Euer Auftrag ist es nun,die Dunkelheit zunächst zurückzubringen, um dadurch schlussendlich beide Welten zu retten. Denn der Splitter und die Ursprungswelt sind miteinander verbunden.

Nach und nach findet ihr hier auch eure alten Kumpanen wieder, die sich schon seit Jahren in der Splitterwelt aufhalten, und ja, keine Sorge, das ergibt im Kontext sogar Sinn. Zusammen erkundet ihr die sechs außerordentlich abwechslungsreichen neuen Gebiete des Splitters und seine neuen Dungeons und versucht der Ursache der Lichtflut auf den Grund zu gehen.

Im Gegensatz zu Stormblood liegt der Fokus wieder auf einer etwas kleineren Gruppe und ihren Abenteuern, statt wie zuvor einem gigantischen Zwei-Fronten-Krieg. Dieser konzentriertere Ansatz tut der Geschichte ungemein gut, denn nun bleibt viel mehr Raum für Charakterentwicklungen, vor allem natürlich bei euren Kumpanen des Bunds der Morgenröte, aber auch bei euren Gegenspielern, allen voran die immer präsenten Ascians. Selten zuvor gelang es einem Rollenspiel, geschweige denn einem MMO, seinen Antagonisten einen so starken Charakter zu geben wie Shadowbringers. Statt dem üblichen “böser Obermotz ist böse” stehen hier schlichtweg verschiedene nachvollziehbare Ideale einander gegenüber.

Dazu gesellt sich eine durchweg pessimistische Grundstimmung der Geschichte, die man in einer derart großartig erzählten Form nur selten findet. Es ist quasi unmöglich zu erklären, was die Geschichte in Shadowbringers so besonders macht, ohne sie von vorne bis hinten zu spoilern. Deshalb sagen wir an dieser Stelle lediglich: Wenn ihr auch nur ansatzweise an der Story interessiert seid, spielt das neue Add-on! Ihr werdet es sicher nicht bereuen.

Unterstützt wird die Geschichte einmal mehr von einem phänomenalen Soundtrack aus der Feder von Masayoshi Soken, der sich wieder einmal selbst übertroffen hat. Jedes einzelne Musikstück unterstreicht die Stimmung der jeweiligen Szenerie perfekt und auf den Punkt. Auch an Abwechslung mangelt es diesmal definitiv nicht. Von orchestralen Tracks über Metal bis hin zu Jazz-Stücken ist alles dabei.

Immer was zu tun

Die besten Lieder gibt es erwartungsgemäß wieder in den Dungeons und Raids zu hören. Dort werdet ihr nach Abschluss der Hauptstory die meiste Zeit verbringen. Neben den acht neuen Vier-Mann-Dungeons und den drei neuen Prüfungen wurde im ersten großen Patch mittlerweile auch das erste Drittel des Eden-Raids für acht Spieler geöffnet.

Die Dungeons und Prüfungen bestechen durch ihre gewohnt hochwertige Qualität und abermals komplexe Mechaniken, die auch in den niedrigstufigen Dungeons schnell das Aus bedeuten können, wenn ihr nicht aufpasst. Vor allem die drei Dungeons, die ihr auf dem neuen Maximallevel 80 freischaltet, haben es uns sowohl stilistisch als auch spielerisch besonders angetan. Ebenfalls nett: Die Storydungeons könnt ihr jetzt auch mit NPCs absolvieren, sodass ihr euch nicht in langen Warteschlangen aufhalten müsst.

Besagtes Maximallevel müsst ihr in der Hauptgeschichte selbst verständlich erstmal erreichen, um an allen Inhalten teilnehmen zu dürfen. Nebenquests haben zwar nun keine Levelvoraussetzungen mehr, aber einige Storyquests lassen sich trotzdem nur mit einem Mindestlevel absolvieren. Wenn ihr keinen Bock auf Grinding habt, bieten euch die Nebenquests genügend Erfahrung, um zumindest nahe an Level 80 heranzukommen. Lediglich ganz am Ende braucht’s leider einen kleinen Schub durch einen Dungeonlauf oder einen kurzen FATE-Grind. Schöner wäre es natürlich gewesen, ganz ohne zusätzliches Grinding auszukommen.

Mit dem “Seite-an-Seite”-System könnt ihr nun sogar alte Dungeons aus der Hauptgeschichte gemeinsam mit NPCs absolvieren. Das ist vor allem praktisch, wenn ihr nebenbei noch neue Jobs aufleveln möchtet, allerdings müsst ihr dann auch die NPCs ab Level 71 mitleveln, damit ihr spätere Inhalte besuchen könnt. Das wurde mit einem kürzlichen Update zum Glück stark beschleunigt, sodass eure computergesteuerten Mitspieler nun ähnlich schnell aufleveln wie ihr selbst.

Der eigentliche Höhepunkt der Final-Fantasy-XIV-Inhalte sind aber natürlich wieder die Raids. In Shadowbringers erkundet ihr die alte Maschine Eden und stellt euch dort in Acht-Spieler-Gruppen gegen die härtesten Widersacher, die das Spiel zu bieten hat. Besonders Fans von Final Fantasy VIII dürften hieran Vieles finden, das ihnen gefallen dürfte.

Final Fantasy XIV: Shadowbringers - Launch Trailer
Launch Trailer zum Shadowbringers DLC

Davon abgesehen gehört der neue Raid auch spielerisch zum Besten, was Final Fantasy XIV aktuell zu bieten hat. Selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad verlangen euch die ersten vier Kämpfe schon ziemlich viel ab. Unser erstes Zusammentreffen mit dem vierten Boss endete in Panik, Geschrei und einem gefühlten Puls über 300 - und das im normalen Modus. Seit wenigen Wochen steht nämlich für Masochisten auch der Savage-Modus wieder zur Verfügung.

Der NieR-Raid “YoRHa: Dark Apocalypse” hat leider bisher noch nicht geöffnet. Dieser wird voraussichtlich erst im nächsten Quartal für entsprechend Gerüstete aufmachen. Wir sind jetzt schon gespannt, was der große 24-Spieler-Raid zu bieten haben wird. Die ähnlichen Grundstimmungen der beiden Spiele dürften ganz hervorragend miteinander harmonieren und Spielern etwas ganz Besonderes bieten.

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