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Test - Fracture : Höhen und Tiefen im Sci-Fi-Shooter

  • PS3
  • X360
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Es bebt gewaltig in LucasArts' neuestem Shooter. Dank spezieller Sci-Fi-Waffen darf der Held das Gelände auf Knopfdruck heben oder senken. Ob dies mehr ist als ein nettes Gimmick und ob Fracture ein lohnenswerter Kauf im hart umkämpften Genre ist, lest ihr im Test.

Ich bin gelb und weiß von nichts

Ist das öde hier. Seit Wochen stehe ich mitten in einer Berglandschaft und weiß nicht weshalb. Hier ist doch gar nichts, mal ausgenommen von unserem geheimen Stützpunkt, den man allerdings meilenweit sehen würde, wenn nicht links und rechts der engen Wege hohe Felswände emporragen würden. In meiner gelben Uniform bin ich auch nicht gerade super getarnt, aber hier ist ja ohnehin nie was los. Weshalb wir von der Ostküste im Bürgerkrieg als Verbündete der Pazifikaner ausgerechnet diese Einöde verteidigen müssen, hat uns unser Anführer General Nathan Sharidan nicht gesagt. Ist mir auch egal, genauso wie meinen dutzenden identisch aussehenden Pazifika-Infanteriekollegen hier.

Fracture - Multiplayer-Trailer
Einblicke in den Mehrspieler-Modus von Fracture.

Doch was ist das? Plötzlich hebt sich der Boden zu einem Hügel, an anderer Stelle senkt sich die Erde. Eigentlich ganz lustig. Es prasseln jedoch zugleich unzählige Salven Gewehrschüsse auf uns ein. Wir Soldaten sind zwar genetisch verbessert, lange halte ich die Attacken aber nicht mehr aus. Was tun? Hm, keine Ahnung - als es im Seminar um Strategien auf dem Schlachtfeld ging, war ich gerade auf dem Lokus. Irgendwas von "in Deckung gehen" habe ich wohl verpasst. Irgendwie ist es auch nicht so toll, dass meine genetischen Upgrades wohl dafür sorgen, dass ich den Feind oft selbst aus wenigen Metern Entfernung nicht sehe.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der gemeine Jet Brody von der Atlantischen Allianz gerade mal wieder hinter einem Objekt oder einem dieser frischen Erdhügel verharrt, um seine Energie zu regenerieren. Ihn jetzt zu suchen und anzugreifen, ist mir zu kompliziert. Doofe Sache, dann werde ich wohl nicht mehr lange hier sein und für unsere Sache in das Grab der anonymen Gelbträger steigen. Vielleicht schafft es einer meiner Kumpels ja, die Atlantische Allianz mit ihren nervigen Kybernetik-Kriegern aufzuhalten.

Tiefen ...

So oder ähnlich könnten die Gedanken eines beliebigen der vielen Gegner in Fracture sein. Oder auch nicht. Denn viel Hirn scheinen die CPU-Recken nicht gerade zu haben, im Gegenteil. Zumindest die Standardfeinde haben oftmals Mühe, den Helden Brody auszumachen, sogar wenn er direkt neben ihnen steht. Und geht er mal in Deckung, haben sie überhaupt keine Lust mehr, etwas Sinnvolles zu tun - außer nervös rumzuhampeln. Immerhin sind die Feinde etwas aktiver, wenn ihr auf sie ballert. Dann schießen sie munter zurück, nehmen vor herumkullernden Explosionskugeln (das Äquivalent zu roten Fässern) Deckung und werfen auch mal eine Granate in eure Richtung.

Darüber hinaus tauchen nach und nach gefährlichere Genetic Warriors auf, die euch vor allem dank ihrer Agilität und der heftigen Bewaffnung ordentlich einheizen. Oder sie halten noch mehr Treffer aus als ihre Kollegen, die auch schon ganz gut im Nehmen sind. Euer Alter Ego Brody muss hingegen schon nach wenigen Treffern aufpassen, nicht ins Gras zu beißen. Dafür lädt sich seine Schildenergie rasch wieder auf - Halo lässt grüßen.

Gerade die schwache KI ist ein herber Mangel von Fracture, denn dadurch wird der Action viel Spaß entzogen. Die hervorragende Steuerung nach Genre-Standard und die unterschiedlichen Waffen inklusive Granaten machen nämlich einiges her und hätten sich geradezu für superbe Feuergefechte angeboten. Leider haben die Designer nicht nur bei der KI, sondern auch in einigen anderen Bereichen viel Potenzial verschenkt.

Die Sci-Fi-Story rund um einen Bürgerkrieg in den USA und Cybernetic vs Genetic hat Potenzial, das Charakterdesign ist aber unglaublich langweilig und die Zwischensequenzen sind sowohl inhaltlich als auch technisch von einer erschreckend schlechten Qualität. Auch sonst scheint in den Day 1 Studios der Einfallslos-Virus umzugehen, denn selbst die Einführung der angenehm unterschiedlichen Wummen sowie der verschiedenen Gegnertypen wird zu einer schnarchigen Sache. Auch hier: Potenzial fahrlässigst verschleudert.

... und Höhen

Immerhin sind die Leveldesigner etwas ausgeschlafener als ihre Kollegen. Nach ein paar recht öden Levels zu Beginn steigert sich Brodys Abenteuer zu einer spannenden Angelegenheit. Die sehr geradlinigen Missionen fallen dank einiger gut inszenierter Kämpfe sowie einiger passabler Rätsel immer wieder positiv auf. Im Verlauf der Kampagne trefft ihr sogar auf brauchbare Fahrzeugabschnitte und Boss-Duelle.

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