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Test - Frontline Attack: War over Europe : Frontline Attack: War over Europe

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Kurze Rückblende ins Jahr 1999: John Romero werkelt immer noch fleißig an 'Daikatana', Sid Meier verlässt Bullfrog und die Reality Pump Studios, die bisher bestenfalls Insidern bekannt waren, können mit dem innovativen Echtzeit-Strategiespiel 'Earth 2150: Escape from the Blue Planet' erstmals auch auf internationalem Parkett auf sich aufmerksam machen. Der Strategieknüller, der damals über den inzwischen insolventen deutschen Publisher TopWare veröffentlicht wurde, bot knackige Missionen, gepaart mit einer fabelhaften 3D-Grafik, die zu dieser Zeit noch ihresgleichen suchte. Nun, drei Jahre und einige Publisherwechsel später, veröffentlicht besagte Spieleschmiede mit 'Frontline Attack: War over Europe' einen neuen Strategie-Titel, der noch immer auf der angestaubten 'Earth'-Grafik-Engine basiert. Kein geschickter Schachzug.

Frontline Attack: War over Europe
Das Aufeinandertreffen mit dem Feind artet immer in Chaos aus.

Es sind in letzter Zeit meist die Schreckensjahre des Zweiten Weltkriegs, die als Hintergrund für zahlreiche Echtzeit-Strategiespiele herhalten müssen. So auch im Falle des erst seit kurzem erhältlichen 'Frontline Attack: War over Europe'. Ihr übernehmt wahlweise das Oberkommando über Hitlers Wehrmacht, Stalins Rote-Armee oder die alliierten Streitkräfte. Frei nach dem Vorbild von CDVs Klassenprimus 'Sudden Strike' setzt das Spiel allerdings erst ab dem Jahre 1941 in die Wirren des Krieges ein. Die Kriegsjahre 1939/40 werden hingegen kommentarlos gestrichen. Während ihr also auf Seiten der Alliierten und Rotarmisten vornehmlich damit beschäftigt seid, Europa von der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu befreien, startet ihr auf der anderen Seite als hoch dekorierter Wehrmachts-General die Operation Barbarossa und versucht 1944 mit der Ardennenoffensive dem Krieg im Westen doch noch die entscheidende Wende zu geben. Die sechs enthaltenen Kampagnen orientieren sich dabei zwar grob an historischen Feldzügen, mit den originalen Militärkampagnen aus jener Zeit haben sie allerdings nur wenig gemein.
Trotzdem: Die 26 verschiedenen Einsätze wissen durch ein ausgesprochen forderndes und abwechslungsreiches Missionsdesign zu gefallen. Besetze Dörfer wollen befreit, Brücken gesprengt und strategisch wichtige Durchgangsstellen gehalten werden.

Frontline Attack: War over Europe
Die Panzer sind ihren realen Vorbildern nachempfunden.

Stichwort: Taktische Operationen
Die Singleplayer-Aufträge, vom Entwickler schlicht als 'Taktische Operation' bezeichnet, spielen sich in der Praxis wie eine Mischung aus 'Command&Conquer' und 'Sudden Strike'.
Die Besonderheit dabei: Euch steht in jeder Mission nur eine vom Programm festgelegte Anzahl von Gefolgsleuten zur Verfügung. Damit muss das gewünschte Ziel erreicht werden – ohne Wenn und Aber. Verstärkung eilt nur in den wenigsten Fällen zur Hilfe.
Da 'Frontline Attack' außerdem im Einzelspieler-Modus gemeinerweise auf den Basenbau und die in Echtzeit-Strategiespielen sehr beliebte Nachschubproduktion verzichtet, kommt den enthaltenen Vehikeln eine ungemein große Rolle zuteil. Diese intelligent zu nutzen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Voreilige Tank-Rushes führen ebenso ins sichere Verderben wie unüberlegtes Vorgehen und Kurschlussreaktionen. Stattdessen empfiehlt es sich, jeden Zug genau zu überdenken.

Frontline Attack: War over Europe
Im Skirmish-Modus dürft ihr eine Basis errichten.

Eigentlich keine schlechte Idee, würden nicht einige Mängel in der Umsetzung den Spielspass merklich trüben: So läuft das Geschehen in einer angemessenen Spielgeschwindigkeit eine Spur zu schnell und zu hektisch ab. Kein Wunder, dass in Gefechten die Übersicht über das eigene Truppenkontingent nur allzu schnell verloren geht. Das Austüfteln einer geeigneten Taktik ist daher oft leider unmöglich. Zudem nützt selbst die beste Strategie herzlich wenig, wenn meine Truppen nicht dazu im Stande sind, diese wie befohlen auszuführen.

 

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