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Test - Genma Onimusha : Genma Onimusha

  • Xbox
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Genma Onimusha
Die Spielmechanik wird komplett erklärt.
Die Welt retten im Eiltempo
Ein entscheidender Kritikpunkt von 'Onimusha Warlords' ist leider auch in 'Genma Onimusha' zu finden: die viel zu kurze Spielzeit. Zwar ist der Schwierigkeitsgrad wie bereits erwähnt angehoben worden und auch der Spielablauf durch neu platzierte Gegenstände nicht mehr genau derselbe, 'Onimusha'-Kenner werden aber spätestens nach vier Stunden den spektakulären Abspann zu Gesicht bekommen. Für diese Profis hat Capcom dann aber wohl das Dunkle Reich um zehn Ebenen erweitert. Zur Erklärung: Im Dunklen Reich müsst ihr sehr viele und je nach Ebene auch sehr starke Gegner besiegen, bis ihr schließlich auf der untersten Ebene ankommt. Auf der untersten Ebene des neuen Teils des Dunklen Reiches erwartet euch dann ein neuer Schlüssel, durch den ihr wiederum in den Oger-Turm gelangt, der ähnlich aufgebaut ist und dann nochmals 30 Ebenen bietet. Nichtsdestotrotz ist 'Genma Onimusha' viel zu schnell vorbei und setzt voll auf Action, da ihr nur ein einziges 'richtiges' Rätsel lösen müsst. Ansonsten erwarten euch lediglich einige Aufgaben wie das Einsetzen eines Zahnrades in einen Mechanismus, in dem zufälligerweise genau ein Zahnrad fehlt. Zudem lädt 'Genma Onimusha' durch den völlig linearen Spielablauf auch nicht unbedingt zum erneuten Durchspielen ein.
Genma Onimusha
Der Oger-Turm zählt zu den wenigen neuen Orten.

Alt und vorgerendert, aber dennoch gut
Grafisch wird 'Genma Onimusha' auf der Xbox zwar keinen vom Hocker reißen, eine sehr gute Grafik wird aber allemal geboten. Die Figuren werden in Echtzeit berechnet und können dank sehr vielen Details und flüssigen Animationen auch überzeugen. Die Hintergründe hingegen sind, wie in älteren 'Resident Evil'-Titeln, vorgerendert. Völlig statisch sind die Hintergründe deshalb aber nicht, da ihr nicht selten Details wie brennende Fackeln oder Kerzen und animiertes Wasser sehen werdet. Leider fehlt 'Genma Onimusha' durch die vorgerenderten Hintergründe einiges an Dynamik, was aufgrund des schnellen und actionreichen Gameplays stark auffällt. Zudem werden die Kameraperspektiven, mit denen ihr euch herumschlagen müsst, nicht selten unglücklich gewählt. Wenn ihr beispielsweise gegen zwei axtschwingende Riesen antreten müsst, diese euch von beiden Seiten in die Mangel nehmen und dann auch noch die Kamera so steht, dass ihr Samanosuke schlicht nicht mehr sehen könnt, dann kann schon einmal Frust aufkommen. Was Kennern des Originals bei 'Genma Onimusha' außerdem auffallen wird, sind die seltsamerweise unschärferen Hintergründe. Im Vergleich zur PS2-Version sehen die Räume und Landschaften nämlich tatsächlich verwaschener aus. Außerdem scheinen auch die Farben im Vergleich zum Original nicht mehr ganz so kräftig zu sein.

Genma Onimusha
Auch Kaede dürft ihr kurzzeitig steuern.

Zum Thema PAL-Anpassung gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht. Um mit der guten anzufangen: die berühmt-berüchtigten PAL-Balken von Capcom sind nirgends zu finden, so dass Samonosuke und Kaede nun nicht mehr im Pummel-Look gegen die Dämonenhorden antreten müssen. Die schlechte Nachricht ist allerdings, dass die Spielgeschwindigkeit trotzdem gelitten hat. Wer schon einmal eine NTSC-Version von 'Onimusha' gesehen hat, wird die PAL-Version zunächst als in Zeitlupe empfinden und über Capcom fluchen, da sich selbst auf der Xbox kein 60Hz-Modus finden lässt, der alle Geschwindigkeitsprobleme lösen würde. Gelegenheitsspieler müssen sich allerdings keine Sorgen machen: So frustrierend die Geschwindigkeitseinbussen auch sind, die Spielbarkeit beeinträchtigen sie nicht.

Epische Klänge
Was schon kurz nach Spielbeginn auffällt, ist die wirklich hörenswerte Orchestermusik, die das Geschehen bei 'Genma Onimusha' stets passend unterstreicht und auch zum Grossteil dafür verantwortlich ist, dass trotz der ganzen Action manchmal Gruselatmosphäre entsteht. Die Soundeffekte sind zwar keineswegs bahnbrechend, klingen aber allesamt kräftig und passen zu der harten Action. Die englische Sprachausgabe von 'Genma Onimusha' kann durchwegs als durchschnittlich bezeichnet werden. Grund für dieses Urteil sind die teilweise nicht wirklich glaubwürdigen Emotionen der Sprecher, die zusammen mit der fehlenden Lippensynchronisation dafür verantwortlich sind, dass so mancher Dialog aufgesetzt wirkt. Xbox-Besitzer dürfen sich aber über Dolby Digital-Unterstützung freuen, die das Klangerlebnis noch einmal verbessert, sofern das nötige Equipment vorhanden ist.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Action, Action und noch mal Action - 'Genma Onimusha' ist seinen Wurzeln treu geblieben und hat das Gameplay des Originals zwar erweitert, aber dennoch beibehalten. Mit dem einsamen Schwertkämpfer Samanosuke durch das von Dämonen verseuchte Schloss zu ziehen und allerlei bösen Gestalten kräftig in den Hintern zu treten, macht einfach Spaß, auch wenn man sich an dem hohen Schwierigkeitsgrad kombiniert mit den steifen und teils unpraktischen Kameraperspektiven schon mal die Zähne ausbeißen kann. Leider ist der ganze Spaß viel zu schnell vorbei, und wenn man die Dämonen erstmal in ihre Schranken verwiesen hat, bleibt abgesehen von einigen hammerharten Herausforderungen und Mini-Spielchen nicht mehr viel übrig, was es zu tun gäbe. 'Onimusha Warlords'-Besitzer können sich den Kauf deshalb definitiv sparen. Für den vollen Preis bietet 'Genma Onimusha' viel zu wenig Neues, um erneut vor den Bildschirm fesseln zu können. Ansonsten sollten alle Zocker, die Lust auf kurzweilige, und leider auch kurzlebige, Action haben, genauer hinsehen. Wer zudem noch etwas für das Japan zur Zeit der Feudalherren übrig hat, sollte zugreifen.  

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