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News - Goodgame Studios : Ver.di: Entlassungen wegen Betriebsratswahl?

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    Der Hamburger Entwickler Goodgame Studios ist ins Visier der Gewerkschaft Ver.di geraten. Beim deutschen Marktführer von Online-Spielen wurden im vergangenen Monat 28 Mitarbeiter entlassen. Ver.di vermutet dahinter einen Zusammenhang mit ihrem Engagement für eine Betriebsratswahl.

    "Seit Frühjahr diesen Jahres standen wir mit mehreren Beschäftigten in Kontakt um endlich einen Betriebsrats bei GOODGAME zu wählen“, erklärte Gabriele Weinrich-Borg von ver.di Hamburg im Rahmen einer Pressemitteilung. „Dass fast allen, die sich im Vorfeld engagiert haben, gleichzeitig gekündigt wird, spricht eine deutliche Sprache. Hier drängt sich der Verdacht auf, dass ein Branchenriese die betriebliche Mitbestimmung der Beschäftigten attackieren will.“

    Die 2009 von den Brüdern Kai und Christian Wawrzinek gegründeten Goodgame Studios wuchsen in den vergangenen Jahren rasant und beschäftigen inzwischen mehr als 1.200 Mitarbeiter in Deutschland. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz auf über 200 Mio. Euro.

    "Das positive Image dieses Unternehmens deckt sich nicht mit dem Umgang zu seinen Beschäftigten", so Weinrich-Borg weiter. "Vier Wochen Jahresurlaub, viele Befristungen und bei einigen gibt´s gerade mal den Mindestlohn, und jetzt diese Kündigungen – das nenne ich deutlich BADGAME!"

    Dirk Hensen, Head of Communications & Public Affairs bei den Goodgame Studios, wies die Vorwürfe, die Entlassungen stünden im Zusammenhang mit der geplanten Betriebsratswahl, gegenüber dem Hamburger Abendblatt zurück: "Nach eingehender Prüfung hat das Unternehmen entschieden, sich aus betrieblichen Gründen, wie zum Beispiel Leistungsdefiziten, von 28 Mitarbeitern aus unterschiedlichen Abteilungen mit umgehender Wirkung zu trennen."

    Ver.di plant für den Anfang der kommenden Woche eine Betriebsversammlung, um mit der Betriebsratswahl beginnen zu können. 18 der 28 gekündigten Mitarbeiter hätten bereits Klage gegen ihre Kündigung vor dem Arbeitsgericht Hamburg eingereicht und bleiben damit vorerst betriebszugehörig. Nach Ver.di-Angaben wollen sie an der geplanten Betriebsversammlung teilnehmen.

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