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Test - Halo Wars : Das Abschiedsspiel der Ensemble Studios

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Man mag es nicht glauben, aber Halo hätte ein Echtzeitstrategiespiel werden sollen. Bevor euch die Mannen bei Bungie in den grünen Panzer des Master Chiefs gesteckt haben, wurde an einem Strategietitel in der Ringwelt gebastelt. Da das Gequieke der Grunts jedoch aus der Ich-Perspektive noch putziger ist, kam schlussendlich ein Shooter heraus. Nun zeigen die Ensemble Studios in ihrem letzten Spiel, wie Halo vielleicht ohne Genre-Wechsel ausgesehen hätte.

Moment! Letztes Spiel? Die Kultschmiede liefert mit Halo Wars nicht nur ihr erstes Konsolenspiel ab, sondern auch gleichzeitig Ihr letztes Spiel überhaupt. Ob nun die Weltwirtschaftskrise samt Sparmaßnahmen, das Aussterben des Echtzeitstrategie-Genres, der eher verhaltene Erfolg der letzten Age-of-Empires-Episode oder Probleme im Team Grund für die Schließung sein mögen, sei dahingestellt. Ausgehend vom jüngsten Spiel der Strategie-Experten kann die Qualität der hervorgebrachten Spiele zumindest keinen Ausschlag gegeben haben.

Halo aus der Vogelperspektive

Halo Wars begeistert nach kurzer Einspielphase fast auf ganzer Linie. Gab es schon einige Versuche, bekannte Reihen in unterschiedlichen Genres zu etablieren, so scheiterten die meisten doch daran, dass entweder die Spielmechanik des Ursprungstitels nicht zum neuen Genre passte oder aber Besonderheiten des ursprünglichen Spiels durch den Genrewechsel verloren gingen. Halo Wars hat mit keinem dieser Probleme zu kämpfen. Ob das daran liegt, dass es ursprünglich als Echtzeitstrategiespiel geplant war?

Von der Handlung her erzählt Halo Wars die Vorgeschichte zur bekannten Shooter-Trilogie. Der Spieler erlebt das erste Zusammentreffen der Menschen mit der streng religiösen Alien-Allianz Covenant. Und natürlich darf auch die fiese Gen-Bedrohung Flood im Rahmen der 15 Missionen umfassenden Kampagne nicht fehlen. Leider bekommt ihr die Handlung nur aus Sicht der UNSC präsentiert. Wer nach der gut sieben Stunden andauernden Kampagne noch Lust auf mehr hat, wird zunächst enttäuscht.

Halo Wars - Lead Designer Gameplay Trailer
Lead Designer Graeme Devine zeigt in diesem Trailer weitere Szenen aus dem Gameplay von Halo Wars.

Eine Kampagne aufseiten der Covenant hat es leider nicht mehr auf den Datenträger geschafft. Die Alien-Fraktion lässt sich nur in den Mehrspielerduellen spielen. Vielleicht schafft hier der angekündigte Download-Content (kostenpflichtige) Abhilfe. Wer gar hofft, mit den Flood die jahrelang in Starcraft antrainierte Zergling-Rush-Tatik anwenden zu können, wird komplett enttäuscht. Die fiese Bedrohung aus den Tiefen des Genlabors darf nur von der KI gesteuert werden.

Alte Halo-Veteranen wird es zudem etwas stören, dass man nur wenig Neues rund ums Halo-Universum erfährt. Die Handlung bietet mit vielen bekannten Gesichtern zwar ungemein viel für Fans und auch die obligatorischen Wendungen dürfen nicht fehlen, echte „Ich bin dein Vater"-Überraschungen sollte man jedoch nicht erwarten. Auch wird man sich hier und da an den arg platten Dialogen stören. Die Geschichte wird zwar in ungemein imposanten Render-Zwischensequenzen erzählt, das Gehalt für die Grafiker wurde aber sichtlich beim Drehbuchautor eingespart. Hier regieren tumbe Einzeiler.

Shooter meets Tactics

Etwas seichter als vielleicht gewohnt geht es dann auch in Sachen Spielmechanik weiter. Während sich die Konkurrenz in Form von Endwar mit einer innovativen Sprachsteuerung bemüht, die komplexen Befehlen des Strategiegenres an die limitierte Controller-Steuerung anzupassen, setzt man bei Halo Wars auf Bekanntes. Das recht brauchbare Ringmenü der vergangenen Command-&-Conquer-Episode kommt zum Einsatz und damit es wirklich klappt, entschlackt man einfach das Gameplay so weit, dass man es mühelos mit einem Pad bewältigen kann.

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