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Test - Harvest Moon DS : Bauernleben ganz ohne Mistgeruch

  • DS(i)
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Nachdem die ’Harvest Moon’-Reihe etwa schon auf SNES, Game Boy Advance und GameCube Erfolge feiern konnte, lädt die Bauernhof-Simulation mit Rollenspiel- und Dating-Einschlag nun auf dem DS zu arbeitsintensivem Landleben ein. Sollte man den Ausflug an die frische Landluft wagen?

Göttin gegen Hexe

Wenn sich die Erntegöttin und die Hexenprinzessin streiten, dann kommt schnell Zauberei ins Spiel. Dabei passierte Letzterer ein kleines Unglück, weil sie versehentlich Erstere in eine andere Welt verbannte. So weit sollte die Rivalität dann doch nicht gehen, weshalb die Hexenprinzessin die 101 Erntewichtel hinterherschickt und der Spieler sie nun wieder zurückholen muss, damit auch die Erntegöttin wieder erscheint.

Was das alles mit ‘Harvest Moon’ zu tun hat? So lautet nun mal der Plot des neuen DS-Ablegers, welcher sich ansonsten mit dem serientypischen Konzept beschäftigt: Bauernarbeit und Frauensuche. Damit werdet ihr euch auch lieber beschäftigen wollen als mit den enorm infantilen und in puncto Belanglosigkeit rekordverdächtigen Dialogen, welche speziell in Form von Zwischensequenzen nerven.

Frische Landluft

Von Spielminute eins an steht euch ein stattlicher Hof zur Verfügung – leider ist das Spiel dabei nicht gerade einsteigerfreundlich: Eure Möglichkeiten sind zu Beginn recht vielschichtig. Bedauerlicherweise wurde darauf verzichtet, sie euch in handlichen Tutorials zu erklären. Immerhin gibt es eine In-Game-Anleitung, welche jedoch etwas schlicht und zweckmäßig daherkommt. Des Weiteren müsst ihr auch darauf achten, wie ihr mit den Bewohnern der Stadt redet. So haben wir spaßeshalber eine Bitte des Bürgermeisters ganz am Anfang abgelehnt und blickten kurz darauf verdutzt auf den Game-over-Bildschirm.

Die Gartenarbeit an sich folgt dem üblichen, monotonen Verlauf: Ihr müsst Pflanzensamen besorgen, diese einmalig auf den zuvor umgegrabenen Boden setzen und die einzelnen Felder anschließend Tag für Tag bewässern. Erneut werden Anfängerfehler hart bestraft: Wer versehentlich ein Säckchen voller Samen über die falschen Felder verstreut, verliert die Saat ohne jede Vorwarnung.

Obendrein gefällt uns die Steuerung nicht, weil sie teilweise nicht ohne Knöpfchendrücken und teilweise nicht ohne Touch-Screen auskommt, man also je nach Situation unnötigerweise zwischen den beiden Steuerungsarten wechseln muss. Am schlimmsten ist jedoch eine ganz bestimmte Doppelbelegung: Wer versehentlich nach dem Ernten eines fertig gewachsenen Gemüsestückes denselben Knopf ein zweites Mal drückt, der wirft sein soeben erhaltenes Gut ins Pixel-Nirwana. Auch die Touch-Screen-Bedienung gibt sich zickig. So werden Objekte gleicher Art im Inventar in ein Feld gepresst und um nun ein einzelnes aus dem Sammelsurium herauszuziehen, müsst ihr ganz vorsichtig einmal kurz auf das Icon tippen. Drückt ihr nur etwas zu fest, habt ihr gleich den ganzen Packen in der virtuellen Hand.

Doch es ist nicht alles schlecht in ‘Harvest Moon DS’, allem voran nimmt die Komplexität im späteren Verlauf dank Tierzucht, des Ertüftelns schmackhafter Kochrezepte oder der Suche nach der Frau fürs Leben milde zu. Zwar sind die Spielmechanismen sehr simpel und für actionverwöhnte Zocker definitiv zu langweilig, aber ein kleiner Suchteffekt der Marke "ich spiel nur noch bis zur nächsten Ernte" kann sich durchaus einstellen.

Bauer sucht Frau

Bezüglich des Heiratskonzeptes gefallen die potenziellen Opfer mit ihren durchaus unterschiedlichen Vorlieben. Unser Liebling ist definitiv die „böse“ Hexenprinzessin höchstpersönlich: In ihrem Falle müsst ihr nämlich nicht nur die Erntegöttin zurückholen, sondern solltet gleichzeitig ein besonders schlechter Bauer sein, der ständig vor Erschöpfung umkippt oder seine kranken Tiere vernachlässigt.

Zu guter Letzt bewegt sich die Präsentation auf gesundem Mittelmaßniveau. Die Grafik wirkt etwas blass und die Musik regt auf Dauer eher zum Abschalten an, doch der Detailgrad der Spielwelt wird durch einen sanft simulierten Tagesablauf der Einwohner und kleinen, aber niedlichen Animationen gekonnt verstärkt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Die PSP-Version hat mir dank der immer größer werdenden Spielwelt deutlich mehr Spaß gemacht, zudem wirkt der DS-Ableger anfangs deutlich schwerfälliger. Fans der Serie schauen sich ihn mal an, alle anderen werden auch von diesem Teil nicht überzeugt sein.

Überblick

Pro

  • relativ lebendig wirkende Welt
  • milder Suchteffekt trotz simpler Spielmechanismen
  • halbwegs "abwechslungsreich" designte Frauen zum Heiraten

Contra

  • stellenweise sehr langatmig
  • Steuerung verwirrend
  • nicht sehr einsteigerfreundlich
  • uninteressante und arg kindische Dialoge

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