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Preview - Heavy Rain : Schwere Regenschauer auf PS3

  • PS3
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David Cage scheint vom Typ her alles andere als der typische Spielentwickler. Der vierzigjährige Franzose erinnert mehr an einen Drehbuchschreiber oder Romanautor. Und wenn man sich seine bisherigen Werke so anschaut, dürfte dieser Eindruck nicht ganz falsch sein: Cage beschäftigt sich am liebsten mit Handlungsschwergewichten im Adventure-Genre. Im Kulttitel Fahrenheit trat er gar gleich selbst als virtueller Regisseur auf. Kein Wunder, dass sein aktuelles Projekt Heavy Rain erneut ein filmreifes und erzähllastiges Abenteuer wird. Wir haben eine fast fertige Version unter die Lupe genommen und dabei bereits Stärken und Schwächen des PS3-Exklusivspiels aufgespürt.

Ende eines Traums

Ethan Mars hat eigentlich alles, was man sich für ein unspektakuläres, aber behagliches Leben wünschen kann: Der Architekt ist glücklich mit einer schönen Frau verheiratet, wohnt in einer Siedlung in seinen eigenen vier Wänden, kann zu Hause arbeiten, ist sein eigener Chef und kann dabei auch noch seine zwei Söhne im Auge behalten, die gerne im eigenen Garten herumtollen. Der Spieler darf solch eine moderne Idylle gleich am eigenen Leib erleben, indem er Ethan durch den Tag begleitet: vom morgendlichen Aufstehen, Waschen und Ankleiden über das Skizzieren eines Wohnobjekts im Arbeitszimmer bis hin zur Vorbereitung einer Geburtstagsfete für den Nachwuchs.

All die kleinen Dinge des Alltags dürft ihr virtuell ausprobieren: egal ob Rasieren, Zähneputzen, Spülen und Händewaschen im WC, Radioanlage einstellen, fernsehen oder der Frau beim Tischdecken zur Hand gehen. Die meisten Aktionen vollführt ihr selbst, indem ihr die eingeblendete „Handbewegung" per Analog-Stick ausführt. Einige Aktionen werden hingegen als Quick-Time-Event absolviert, wobei ihr im richtigen Moment die angezeigte Taste betätigen sollt. Selbst die Sixaxis-Bewegungserkennung kommt häufiger zum Einsatz und funktioniert hier richtig gut.

Der heitere Sonnenschein-Alltag wird allerdings bald düster, denn in einer dramatischen Szene verliert Ethan einen seiner beiden Söhne - die Welt zerbricht zu einem Scherbenhaufen. So wird Ethan zu einem von Schuld geplagten Mann, der unversehens in einen Krimi rund um einen Kindermörder gezogen wird. Der Spieler erlebt die Tätersuche aus unterschiedlichen Perspektiven. So steuert ihr in der dritten Szene bald den dicklichen Privatdetektiv Shelby, der sich im Rotlichtmilieu an die Fersen eines irren Origami-Killers heftet. Eine weitere Spielfigur ist der junge FBI-Agent Norman Jayden, der in unserer Vorab-Version in der darauf folgenden Szene einen Tatort inspiziert. Der Schluss unserer Vorab-Fassung versetzt den Spieler in die Rolle der müden Journalistin Madison Page, die auf eigene Faust das Geheimnis hinter dem Mörder aufdecken will und dabei Kopf und Kragen riskiert.

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Wir greifen ein

Die Entwickler gingen bei den Interaktionsmöglichkeiten recht clever vor. Die angezeigte Analogstick-Bewegung ahmt meist die tatsächliche Bewegung nach. Und wenn Ethan beispielsweise zwei schwere Tragetaschen halten oder sein Kind auf die Schultern heben soll, dann müsst ihr ebenfalls zwei Schultertasten (nacheinander sowie im richtigen Moment) gedrückt halten.

Ebenfalls gelungen ist der Einsatz der Analogabfrage der Knöpfe und Sticks: Die Stärke der Betätigung wird im Spiel umgesetzt, indem ihr diverse Aktionen vorsichtiger oder langsamer ausführt, sobald ihr den Button oder den Stick weniger heftig drückt. So bekommt Ethan schon mal eine Rüge von seiner besseren Hälfte, wenn er das gute Geschirr nicht vorsichtig genug aus dem Schrank holt und klirrend auf dem Tisch absetzt. Ebenso ist es wenig empfehlenswert, die Orangensaftflasche beim Trinken zu hastig zu kippen.

Eher seltsam wirkt in der Vorab-Fassung noch das eigentliche Steuern der Spielfigur, also deren Voranschreiten durch die Szenarios. Die Steuerung fühlt sich nämlich eher wie die eines Autos als die eines Menschen an: Ihr dreht die Figur per Analogstick in die gewünschte Richtung, gebt jedoch mit einer Schultertaste „Gas". Sehr gewöhnungsbedürftig - immerhin habt ihr so aber den Daumen und die Knöpfe für Aktionen frei. Schon in Segas Klassiker Shenmue sorgte diese Bewegungskontrolle bei einigen Spielern nicht gerade für Begeisterung. Insgesamt wirkt die Steuerung noch etwas träge, vielleicht tut sich bis zum Release diesbezüglich noch etwas.

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