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Preview - Homefront: The Revolution : Alles neu macht Crytek

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Wenn wir auf Homefront zurückblicken, das einst unter der Fahne von US-Publisher THQ (mögest du in Frieden ruhen) segelte, bleibt die Erinnerung an riesige Marketing-Maßnahmen und enttäuschte Erwartungen. Und dennoch muss man dem Titel aus dem Jahre 2011 etwas zugutehalten. Statt sich inhaltlich an Größen wie Call of Duty oder Battlefield zu orientieren, versuchte man sich an einem anderen, unverbrauchten Szenario: der Besetzung der Vereinigten Staaten von Amerika durch ein Vereintes Korea. Dank Crytek bleibt Homefront keine Eintagsfliege und wird am Ende vielleicht sogar den Erwartungen gerecht, die wir seit dem Erstling hegen.

Strikt lineare Shooter gibt es zur Genüge – dessen ist sich auch Crytek bewusst. Statt einen weiteren Shooter der Marke 08/15 zu entwickeln, besinnt sich das Entwicklerstudio auf die eigene Vergangenheit, die mit Far Cry begann. Engine und Spiel machten die Spieleschmiede Anfang der 2000er zu einem Global Player in der Spielebranche. Obwohl das neue Homefront mit dem Untertitel The Revolution auf den ersten Blick nur wenig mit dem Insel-Shooter gemein hat, teilt es die Philosophie, die dahintersteht: ein Ziel, mehrere Wege. Das könnte auch der Grund sein, warum der Titel bei Crytek so gut aufgehoben ist.

2029

Zwei Jahre nach dem Großangriff des Vereinten Koreas auf die Vereinigten Staaten von Amerika fristet die US-Bevölkerung ihr tristes Leben in Ghettos – unter ständiger Beobachtung der neuen Staatsgewalt. Nur wer mit der Regierung kooperiert, hat die Chance zu überleben. Gewalt, Konflikte und Armut sind an der Tagesordnung. Wenn eine Bevölkerung erst einmal am Rande ihrer Existenz steht, entbrennt die Wut in ihr und es formiert sich Widerstand. Das Ziel: eine Revolution, die das ganze Land mitreißen soll, um das Regime zu Fall zu bringen.

Homefront: The Revolution - Unsere Meinung direkt von der E3 aus L.A.
David konnte sich Homefront: The Revolution auf der E3 2014 in L.A. ansehen. Hier ist seine Meinung dazu.

Die circa zehnminütige Gameplay-Demo erleben wir aus den Augen eines Rebellen. Der Protagonist hat sich mit ein paar Mitstreitern in einem geheimen Unterschlupf verschanzt, um ein Attentat auf einen Sicherheitsposten zu planen. Die offene Konfrontation mit den Sicherheitskräften käme jedoch einem Selbstmordkommando gleich. Um langfristig bestehen zu können, sind weitaus subtilere Herangehensweisen gefragt. Und genau das ist das zentrale Spielelement von Homefront: The Revolution.

Ähnlich wie im ersten Far Cry bewegt ihr euch in einer offenen Spielwelt, in der euer Ziel klar formuliert ist. Wie ihr dieses Ziel erreicht, ist allerdings euch überlassen. Als Guerilla-Krieger des Widerstands sollen euch zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Das Smartphone spielt bei eurem Vorgehen eine wesentliche Rolle. Dank der im Handy eingebauten Kamera markiert ihr eure Feinde und könnt so deren Patrouillenwege weitaus besser nachvollziehen und in euer weiteres Vorgehen einfließen lassen. Unbemerkt in die Nähe des Grenzpostens zu gelangen, ist durch die große Dichte an Drohnen und Wachposten jedoch so gut wie unmöglich.

Eine mögliche Strategie, die Entwickler Crytek präsentierte, ist die Verwendung eines kleinen ferngesteuerten Autos samt Sprengsatz. Das lässt sich mithilfe eures Smartphones steuern – durch eine auf dem Auto platzierte Kamera wisst ihr stets, wo ihr entlangfahrt. Jetzt gilt es nur noch, ein patrouillierendes Auto abzupassen und im Schatten des Gefährts unbemerkt an den Wachen vorbeizukommen. Ist das vermeintliche Spielzeug mitten im feindlichen Gebiet, lasst ihr den Sprengsatz per Knopfdruck hochgehen.

Kooperativ

Anhand der gezeigten Gameplay-Demo kann man nicht sagen, wie sich das Ganze spielerisch anfühlt. Angesichts der langjährigen Erfahrung von Crytek im Shooter-Segment kann man jedoch davon ausgehen, dass uns keine bösen Überraschungen erwarten – auch nicht bezüglich der Grafik. Die CryEngine 3 macht sehr gute Arbeit. Die Beleuchtung erzeugt stimmungsvolle Szenarien - beispielsweise wenn gewaltige Luftschiffe über den Schauplatz Philadelphia kreisen und alles per Suchscheinwerfer absuchen und der niederprasselnde Regen ein Bild der Trostlosikeit zeichnet. Getragen wird das gezeigte Material von der dystopische Grundstimmung inklusive weniger, dafür aber präsenter Sci-Fi-Elemente.

Neben dem Fokus auf Guerilla-Taktiken und der hübschen Präsentation weiß vor allem ein weiterer Aspekt jetzt schon zu überzeugen. Homefront: The Revolution bietet eine Spielvariante für vier Spieler. Dabei handelt es sich um einen separaten Spielmodus, der sich von der Solokampagne dahingehend unterscheidet, dass die Missionsziele eigens auf vier Spieler angepasst sind. Genaue Details hierzu werden erst später bekannt gegeben.

Fazit

David Kepler - Portraitvon David Kepler
Die Vision stimmt.

Nach dem ersten Homefront interessierte sich so gut wie niemand mehr für die Marke – mit Ausnahme von Crytek. Die Zeichen stehen gut, dass sich dieses Interesse am Ende auszahlt. Das Studio aus Nottingham könnte mit seinem Ansatz, ein offenes Spielerlebnis samt vielfältigen Strategien zu erschaffen, einen aussichtsreichen Gegenentwurf zu den ganzen Schlauch-Shootern der jüngeren Vergangenheit etablieren. Die Möglichkeit, sich mit bis zu drei Mitspielern abzusprechen und einen effektiven Schlachtplan zu entwerfen, könnte für richtig launige Spielabende sorgen. Die jetzt schon vielversprechende Umsetzung einer dystopischen Zukunftsvision sowie die Idee, Guerilla-Kämpfe in den Fokus zu stellen, könnten in einen Shooter münden, der zwar nichts neu macht, aber dafür fast alles richtig.

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