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Test - James Cameron's Avatar : Sci-Fi-Epos auf Zeldas Spuren

  • DS(i)
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Nach der schwächelnden Next-Gen-Version von Camerons Kinoepos Avatar folgt eine komplett eigenständige DS-Fassung. Lohnt sich der Griff zur Handheld-Version? Um es vorwegzunehmen: James Cameron's Avatar auf Nintendos mobiler Konsole orientiert sich an der berühmten Zelda-Spielserie und kann dank der skrupellosen Abkupferei immerhin eine bessere Wertung als die Adaption auf PS3, X360 und PC einsacken.

Blau hinter den Ohren

Ein Avatar ist bekanntlich ein virtueller Stellvertreter, beispielsweise eine Figur eines Spielers in einem Massive-Multiplayer-Online-Game. Im aufwendigen Kinofilm Avatar schlüpfen dagegen auserwählte Menschen per Gedankenkontrolle in den gezüchteten Körper blauer Riesen - der Na'vi. Dieses Volk bewohnt den Planeten Pandora, auf dem sich wertvolle Bodenschätze befinden und der deshalb in den gierigen Blick der weltraumreisenden Erdenbewohner geraten ist. Die Avatare sollen die edlen Wilden infiltrieren und mehr über sie erfahren. Anders als in den „großen" Versionen übernehmt ihr allerdings auf dem DS nicht die Steuerung eines Marines, der im Verlauf des Abenteuers die Wahl hat, aufseiten der Na'vi zu kämpfen. Stattdessen erlebt ihr die große Invasion der Menschen aus der Sicht eines Na'vi-Jünglings namens Nok.

Dieser junge Krieger ist noch grün hinter den blauen Ohren. Er muss erst einmal in die Geheimnisse eines Na'vi-Kriegers eingeweiht werden. Dummerweise bleibt dafür keine Zeit, sind die „Himmelswesen" in ihren „eisernen Vögeln" doch bereits gelandet. So erlernt Nok also im Eilverfahren, wie man sich als blauer Kämpfer verhält. Praktisch, denn dadurch fällt auch das Tutorial für den Spieler kurz aus. Schon bald erledigt ihr sowohl die feindliche Fauna Pandoras als auch die Soldaten im Handstreich. Genauer gesagt im Nahkampf: Per Schlagstock gebt ihr den Gegnern Saures. Eine handliche Steinschleuder für Fernattacken bekommt Nok erst später in die Griffel gedrückt, dasselbe gilt für weitere praktische Utensilien.

Zelda, nur nicht so gut

Die DS-Version von James Cameron's Avatar riecht allein schon aufgrund dieser Beschreibung irgendwie vertraut? Na klar, die Entwickler haben sich The Legend of Zelda: The Phantom Hourglass zum Vorbild genommen und dreist abgekupfert. Die Steuerung funktioniert genauso wie in dem Nintendo-Vorbild. Ihr bewegt Nok also per Stylus und Touchscreen in der Schräg-von-oben-Ansicht durch die Areale Pandoras. Um zu kämpfen, tippt ihr einfach einen Gegner an. Mittels einfacher Wischbewegungen führt ihr unterschiedliche Attacken aus - zumindest in der Theorie, denn anders als im Zelda-Spiel funktionieren die Extra-Moves nur selten auf Anhieb. Die restliche Steuerung geht hingegen in Ordnung.

James Cameron's Avatar: Das Spiel - Director's Cut Trailer
Ubisoft hat einen neuen Clip zur Versoftung von James Cameron's Avatar veröffentlicht, in dem noch einmal ein Rückblick auf das Spiel getätigt wird.

Nicht nur in puncto Steuerung, sondern auch beim sonstigen Spieldesign bleibt Avatar nahe an seinem offensichtlichen Vorbild. Neben den Kämpfen geht es also primär darum, den Weg zum nächsten Ziel zu finden und vor allem kleinere Rätsel zu lösen. Diese wirken alles andere als frisch („Triff Schalter durch abgelenkten Schuss" oder „aktiviere Plattform mit entferntem Schlüssel"), funktionieren aber in der Praxis ziemlich gut. Und das klassische Zelda-System mit den stetig dazukommenden Fähigkeiten beziehungsweise Items, die euch neue Wege öffnen, weiß nach wie vor zu motivieren. Das gilt allerdings nicht für das zu verschachtelte Leveldesign. Ihr müsst viel zu oft dieselben engen Wege ablaufen und habt immer wieder das Gefühl, dass das Abenteuer künstlich gestreckt wurde. Dazu ist die 3D-Grafik mit den öden Schauplätzen nicht gerade eine Augenweide und leidet an Dauerruckeln.

Fazit

von David Stöckli
Dank des mehr als offensichtlichen Abkupferns bei den beiden DS-Abenteuern von Nintendos Link hievt sich Avatar auf DS im Spielspaßbereich über die Next-Gen-Version. Vor allem aufgrund des mäßigen Leveldesigns und der träge in Gang kommenden Handlung ist auch die Handheld-Fassung des Sci-Fi-Epos keine Spielspaßgranate. Trotzdem spielt sich das Abenteuer des jungen Na’vi-Kriegers ganz ordentlich, macht nichts komplett falsch und bietet gerade in der zweiten Hälfte einige ansehnliche Rätsel sowie brauchbare Bossduelle. Wer nach den Zelda-Titeln unbedingt neues Spielefutter auf seinem DS braucht, kann einen Blick riskieren.

Überblick

Pro

  • stark an Zelda-Spiele angelehnt
  • passables Rätseldesign
  • praktische Karte auf zweitem Bildschirm

Contra

  • Kampfsteuerung nicht optimal
  • hässliche und ruckelige Grafik
  • verwirrendes Leveldesign

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