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Preview - Lost Chronicles of Zerzura : Mythossuche im Mittelalter

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Wenn die Black-Mirror-Macher ein neues Adventure ankündigen, horchen die Genre-Fans auf. Die drei düsteren Abenteuer hatten zwar ihre Macken, konnten aber durch gute Erzählung, knackige Rätsel und schöne Atmosphäre punkten. Lost Chronicles of Zerzura nennt sich das neue Werk von Cranberry Studio. Es spielt im Jahre 1514 und widmet sich einem tatsächlichen Mythos, nämlich dem der verschollenen Oase von Zerzura, auch die „weiße Stadt“ genannt.

Feodor ist nicht nur die Person, die ihr in Lost Chronicles of Zerzura übernehmt, sondern vor allem ein Tüftler und Erfinder im Barcelona des Jahres 1514. Zusammen mit seinem Bruder Ramon werkelt er an dem Auftrag eines Adligen, der in Konkurrenz zu einem gewissen malenden Italiener eine Flugmaschine haben will. Die Bastelei der beiden Brüder haut nach einigen Fehlversuchen auch ganz gut hin, doch kurz vor der Vollendung wird Ramon von der spanischen Inquisition verschleppt.

Von Barcelona bis Nordafrika

Feodor findet das natürlich weniger lustig und macht sich auf die Suche nach seinem Bruder, um ihn zu befreien. Das allerdings wird ein haariges Unterfangen, das euch von Barcelona über einige Zwischenstationen bis nach Nordafrika führt. Dabei kommt ihr dem Mythos von Zerzura auf die Spur, einer durchaus realen Legende, wie jeder feststellen wird, der „Zerzura“ mal bei Google eingibt. Bei Zerzura soll es sich um eine Art Atlantis der Wüste handeln, eine verschollene Oase, auch genannt die "weiße Stadt", deren Wasser besondere Kräfte haben soll. Die Geschichte selbst soll ganz nebenher die Wandlung des zu Beginn eher unbeholfenen Tüftlers Feodor zum abenteuerlichen Helden nahebringen.

Sei's drum. Als Feodor stürzt ihr euch in ein Point-&-Click-Adventure, das euch rund 12 bis 15 Stunden beschäftigen soll. Rund 50 Szenen warten auf euch, dargestellt in hübsch gezeichneten Standbildern mit hohem Detailgrad und untermalt von schönen Lichteffekten und zahlreichen Animationen. Cranberry hat die hauseigene 2,5-D-Technologie wieder einmal überarbeitet und das Ergebnis hinterlässt in der Tat einen guten Eindruck. Zumal die Animationen der insgesamt etwa 50 Charaktere für ein Adventure sehenswert sind. Abgesehen davon wurde die Polygonzahl der Charaktere mal eben von rund 5.000 auf bis zu 13.000 hochgezogen.

Rätseln, Basteln, Knobeln

Abseits der zahlreichen Dialoge, in denen ihr quasi wieder ein Themeninventar nutzt, löst ihr selbstverständlich die typischen Kombinationsrätsel. Praktisch dabei: Ihr könnt Objekte aus der Umgebung direkt auf andere ziehen und müsst nicht immer den Umweg über das Inventar gehen. Selbiges bleibt damit schlank, zumal unnütze Objekte immer wieder ausgemistet werden. Neben den Kombinationsrätseln sollen, passend zum Beruf des Helden, kreative Rätsel um die Herstellung von Gegenständen eine Rolle spielen. Dabei muss man zunächst an den Hotspots der Szenen Informationen und später Gegenstände sammeln und diese Elemente in Minispielen in der richtigen Reihenfolge logisch zusammenstellen, um Objekte anzufertigen.

Zusätzlich soll es noch andere Minispiele geben. So muss man beispielsweise in einer Szene mit einem Fernglas am Horizont vier Fixpunkte finden. Daraus entsteht ein Raster, das man wiederum auf einer Karte verschieben muss, um die eigene Position zu bestimmen. Trial-and-Error-Passagen sollen auf jeden Fall vermieden werden. Allerdings wird es durchaus möglich sein, dass ihr mal ein „Game over“ erlebt, denn es gibt schon einige Szenen, in denen beispielsweise zu langsames Agieren dafür sorgt, dass euch die Inquisition oder eine Wache zwischen die Finger bekommt und das Lebenslicht auspustet.

Derzeit wird fleißig an dem Spiel gebastelt, das im Februar 2012 erscheinen soll. Die Inhalte sind fast vollständig und in Kürze wird mit der Lokalisierung begonnen, die, wie bei Adventures von dtp gewohnt, wieder von professionellen Sprechern übernommen wird.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Das sieht doch wieder mal gut aus, was Cranberry da in der Mache hat. Wunderschön und stimmungsvoll gezeichnete Hintergründe, bewährte Point-&-Click-Mechanik und eine interessante Geschichte versprechen erneut ein schönes Adventure-Vergnügen. Ich bin vor allem gespannt, wie die Logik der Rätsel diesmal hinhaut und ob die Kreativrätsel Schwung in die abenteuerliche Angelegenheit bringen. Auf den ersten Blick gefällt uns Lost Chronicles jedenfalls richtig gut.

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