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Test - Lotus Challenge : Lotus Challenge

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Lotus, die britische Nobelmarke mit dem klingenden Namen, steht für große Rennerfolge in den 60er-Jahren und schnittige Sportwagen für Individualisten. Die kleine, aber feine britische Sportwagenschmiede dient XICAT Interactive als Fahrzeuglieferant für ihr Marken-Rennspiel 'Lotus Challenge'. Nach Electronic Arts und Synetic drängt nun der dritte Hersteller mit der Idee, einen Posten als Werks- Testfahrer anzubieten, auf den heimischen Markt. Ob 'Lotus Challenge' trotz der Ein-Marken-Strategie ebenso wie die tadellosen Konkurrenten zu überzeigen weiß, beleuchten wir in unserer ausführlichen Testfahrt.

Lotus Challenge
Willkommen bei 'Lotus Challenge'.

AMIGA lässt grüßen
Rennspielveteranen erinnern sich noch an das geniale ’Lotus Turbo Challenge’ aus den 80er-Jahren auf Commodores beliebtem Heimcomputer AMIGA. Mit Bitmap-Grafik und Pseudo-3-D-Feeling zählte die Lotus-Serie damals zu den besten Rennspielen am Markt. Gut 20 Jahre später lockt man mit schnöden Bitmaps und Digital-Steuerung keinen Rennfahrer mehr vom beheizten Ofen hervor - Polygone müssen her, genauso wie eine glaubwürdige Fahrphysik, Lichteffekte, ohrenbetäubender Motorenlärm und als Sahnehäubchen eine reichhaltige Auswahl an noblen Blechkleidern zeitgenössischer Haute-Couture.

Lotus Challenge
Begegnung der dritten Art.

Genau das und einen lukrativen Job als Testfahrer, weiblich oder männlich, versprechen uns die Programmierer aus dem Hause Kuju/XICAT. Als arbeitsloser Rennfahrer kommt uns nach unserem Rausschmiss bei Porsche und dem unrühmlichen Abgang bei Mercedes Benz das lukrative Jobangebot gerade recht, und so dauert es nicht lange, bis wir uns mit Aufträgen vom Schlage eines ’Fahr doch mal von A nach B; sei schnell und mach nichts kaputt dabei’ bis ’Brenn doch mal ein paar Donuts in den Asphalt’ herumschlagen, die wir nur zu gut aus Konkurrenzprodukten kennen und lieben oder hassen gelernt haben. Waghalsige Stunteinlagen wie der berühmte Sprung über einen fahrenden Zug dürfen natürlich auch nicht fehlen. Wer seine Freiheit liebt und das Abenteuer als Rennfahrprofi sucht, versucht sein Glück in diversen Renndisziplinen, Zeitfahrten und Spezialaufgaben. Sogar an einer virtuellen Meisterschaft darf teilgenommen werden. Euer Pech ist, dass viele Fahrzeuge und Spielmodi erst durch herausragende Leistungen freigespielt werden müssen und so einige Zeit vergeht bis ihr alle Wagen und Strecken zu sehen bekommt.

Lotus Challenge
Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an.

Die Optik in Theorie und Praxis
Theoretisch nicht viel neues, praktisch sieht es auch nicht besser aus. Kuju/XICAT haben den Technologiesprung der letzten Monate in Punkto Detailvielfalt und Leistungsfähigkeit der Xbox-Konsole wohl deutlich verschlafen. Dem passionierten Lotus-Fan der ersten Stunde steigen Tränen der Trauer und des Zorns in die Augen, wenn er die zum Teil lieblos gestalteten und mit viel zu wenigen Polygonen versehenen Karossen seiner rollenden Lieblinge vorbeiziehen sieht. Die 38 lizenzierten Modelle von 1949 bis 2002 reichen an ihre realen Vorbilder aus dem Formel und GT- Rennsport nur schemenhaft heran und sind weit entfernt von den detaillierten Polygonmodellen eines ’World Racing’. Da helfen die akkurate, aber sehr nervöse Fahrphysik und das umfangreiche Schadensmodell leider auch nur wenig. Fehlende Armaturenbretter und einfallslose Standardanzeigen runden die enttäuschende Grafikpräsentation nach unten ab.

Die Streckendarstellung kann man abschnittsweise gerade noch als ausreichend bis hübsch durchgehen lassen, wenngleich Spezialeffekte, wie zum Beispiel ein Feuerwerk, mit niedrigen Framezahlen unglaubwürdig über das abendliche Firmament ziehen - beziehungsweise ruckeln. Lens-Flares, Hitzeflimmern und Enviroment-Mapping sorgen zumindest in den schnittigen Replays für etwas Versöhnung.

 

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