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Test - Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds : Kampf der Titanen

  • PS3
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Versuch und Irrtum

Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds bietet euch neben dem Standard-Arcade-Modus und Online-Partien auch einen Trainings- und einen Missionsmodus, in denen ihr eure Bewegungen üben und verbessern könnt. Doch außer einem wehrlosen Gegner und einer Liste eurer Angriffe bekommt ihr nichts. Das Spiel schweigt sich über wichtige Möglichkeiten aus, auf die ihr erst durch reines Ausprobieren, Glück oder das Lesen von Artikeln wie diesem hier stoßt. Wie vollführt ihr eine Kombo, in der ihr den Gegner in die Luft schleudert und mit all euren drei Kämpfern auf ihn einprügelt? Stellt ihr den Steuerungsmodus auf ″einfach″, genügt das Malträtieren derselben Taste mehrmals hintereinander. Aber sobald ihr auf ″normal″ spielt, wünscht ihr euch einen Trainingsmodus, der euch auch tatsächlich hilft.

Über den sogenannten X-Faktor wird innerhalb des Spiels ebenfalls kein Wort verloren. Dabei ist gerade der aus taktischer Sicht enorm wichtig. Diese Fähigkeit könnt ihr genau ein Mal pro Kampf einsetzen, woraufhin ihr für eine gewisse Zeit Energie zurückgewinnt, kräftiger zuhaut und weniger Schaden einsteckt. Je weniger Team-Mitglieder ihr übrig habt, desto stärker ist der X-Faktor, deshalb solltet ihr euch genau überlegen, wann ihr ihn nutzt.

Ihr löst ihn aus, indem ihr die Angriffsknöpfe gleichzeitig drückt. Das ist nicht weiter schwer, da es davon nur drei gibt - für jeweils leichte, mittelschwere und schwere Angriffe - und einen vierten zum Werfen beziehungsweise für Uppercuts. Im einfachen Steuerungsmodus löst ihr die besonders heftigen Spezialangriffe mit einem einzigen Tastendruck aus, sobald euer Balken am unteren Bildschirmrand aufgefüllt ist. Der L1- und der R1-Taste sind eure Mitstreiter zugeordnet: Tippt nur kurz darauf und sie springen für einen einzelnen Angriff kurz ins Geschehen und verziehen sich direkt wieder. Haltet ihr die Taste gedrückt, schickt ihr euren aktuellen Kämpfer zum Erholen auf die Reservebank, während ihr mit einem frischen weiterkämpft.

 

Die Capcom-Kämpfer
  • Akuma (Street Fighter)
  • Albert Wesker (Resident Evil)
  • Amaterasu (Okami)
    Arthur (Ghosts 'n Goblins)
  • C. Viper (Street Fighter)
  • Chris Redfield (Resident Evil)
  • Chun-Li (Street Fighter)
  • Dante (Devil May Cry)
  • Felicia (Darkstalkers)
  • Hsien-ko (Darkstalkers)
  • Jill Valentine (Resident Evil, DLC)
  • Mike Haggar (Final Fight)
  • Morrigan (Darkstalkers)
  • Nathan ″Rad″ Spencer (Bionic Commando)
  • Ryu (Street Fighter
  • Trish (Devil May Cry)
  • Tron Bonne (Mega Man)
  • Viewtiful Joe (Viewtiful Joe)
  • Zero (Mega Man)

Als weitere DLCs angekündigt:

  • Frank West (Dead Rising)
  • Phoenix Wright (Phoenix Wright: Ace Attorney)

Auch für blinde Hühner

Wer sich in die spielerischen Möglichkeiten einarbeitet, kettet schon mal so dermaßen lange Kombos aneinander, dass euer Team in der Einzelspielerkampagne ohne einen einzigen Kratzer davonkommt. Ein menschlicher Gegner hingegen stellt auch für erfahrene Recken immer eine unberechenbare Gefahr dar. Denn selbst Anfänger besitzen stets eine nicht zu unterschätzende Chance, da der Prügler sehr freundlich gegenüber den sogenannten Button-Mashern reagiert. Wildes Tastenhämmern führt tatsächlich zu sehenswerten Ergebnissen. Das motiviert Einsteiger mehr, als es ein Super Street Fighter IV mit seiner steilen Lernkurve vermag.

Was schnell auffällt, ist neben dem Mangel an Modi auch die geringe Zahl an Extras, die euch das Spiel liefert. Es gibt außer Bildern und Videos fast nichts freizuspielen. Von Beginn an oder als Download sind fast alle Kämpfer sofort verfügbar. Einen großen Kleiderschrank besitzen sie auch nicht. Alternative Kostüme gibt es zwar, aber für jeden Charakter nur eines - einfach nur, damit man sie als Kontrahenten überhaupt noch voneinander unterscheiden kann. Dennoch stören solche Details nur am Rande, denn das neue Marvel vs. Capcom ist trotz der kleinen Kritikpunkte vor allem eines: das Spiel, das sich Fans erhofften. Und dank der neuen taktischen Tiefe sogar noch ein wenig mehr.

Fazit

Michael Zeis - Portraitvon Michael Zeis
Ein cleverer Kollege schlug mir als Überschrift für diesen Artikel ″FTW″ (Internet-Jargon für ″For The Win″) vor, was zum Spieluntertitel ″Fate of Two Worlds″ passen würde. Tatsächlich passt das aber auch gut zum Ergebnis unseres Tests, denn das neue Marvel vs. Capcom rockt! Die gesamte Inszenierung ist so überdreht und oft auch lustig, dass sie hervorragend mit der einfachen Zugänglichkeit zusammenpasst und einen motivierenden Party-Prügler ergibt. Marvel vs. Capcom 3: Fate of Two Worlds ist wie Fast Food: Manchmal hat man einfach Lust darauf und dann ist es genau richtig und sticht jedes aufwendige Drei-Gänge-Menü aus. Auf der anderen Seite bietet der Prügler anspruchsvollen Spielern genug, um sie zu befriedigen, kann es mit der Komplexität der hauseigenen Konkurrenz oder auch eines BlazBlue: Continuum Shift jedoch nicht aufnehmen – aber das will es auch gar nicht.

Überblick

Pro

  • toller Grafikstil
  • abwechslungsreiche Arenen
  • leichte Zugänglichkeit
  • taktischer Tiefgang
  • viele Kämpfer

Contra

  • leichte Balancing-Probleme
  • zu viele grafische Effekte
  • kaum Extras
  • kaum Hilfestellungen

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