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Test - Marvel vs. Capcom Origins : Prügelnostalgie

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Gleich zwei alte Beat-'em-up-Klassiker kehren in Marvel vs. Capcom Origins zurück auf die heimische Spielkonsole. Ausgestattet mit jeder Menge Zusatzinhalten und einigen grafischen Verbesserungen, versprechen Marvel Super Heroes und Marvel vs. Capcom: Clash of the Super Heroes nostalgischen Prügelspaß vom Feinsten. Doch können die Pixelprügler in einer Zeit von 3-D-Beat-'em-ups überhaupt noch überzeugen?

Beide Spiele sind bereits in der Vergangenheit auf unterschiedlichen Konsolen und Arcade-Automaten veröffentlicht worden. Damals war noch nicht abzusehen, wie stark sich das Beat-'em-up und allgemein die Marvel-vs.-Capcom-Reihe entwickeln würden. Mittlerweile prügeln sich Megaman, Spider-Man und weitere bekannten Figuren aus den jeweiligen Universen zwar in 3-D, doch noch immer ist der Charme der alten Retroklassiker ungebrochen.

Was ist was?

Marvel vs. Capcom Origins beinhaltet insgesamt zwei vollständige Prügelspiele aus den 90er-Jahren. Zum einen Marvel Super Heroes, zum anderen Marvel vs. Capcom: Clash of the Super Heroes. Das erstgenannte Spiel war rein für Fans von Marvel-Charakteren. Hier kann man sich zu Beginn zwischen acht verschiedenen Superhelden entscheiden und gegen andere antreten. Dieser Titel wirkt wie eine Art Testlabor für Prügelspiele. Man kann zwar nur einen Charakter steuern, doch gibt es während des Kampfes die Möglichkeit, Diamanten aufzusammeln, die den Helden stärker machen oder auf andere Art verbessern. Jeder der Helden verfügt über spezielle Sonderattacken, basierend auf den Fähigkeiten der Comics. Captain America zum Beispiel wirft gerne seinen Schild den Feinden entgegen. Dieser Move ist auch im Spiel möglich.

Marvel vs. Capcom: Clash of the Super Heroes hingegen erinnert schon sehr an die heutigen Ableger dieser Serie. Im Vergleich zu Marvel Super Heroes wurde hier immens am Umfang geschraubt. Zum Spielstart kann man sich zwischen 15 verschiedenen Helden und Videospielfiguren entscheiden. Neben der Möglichkeit, einen zweiten Charakter auszuwählen und kämpfen zu lassen, wird euch nach der Auswahl der Kämpfer auch ein zufällig ausgewählter Charakter aus dem Marvel- oder Capcom-Universum zugeteilt. Dieser Sondercharakter erlaubt euch spezielle Angriffe während eines Kampfes. Darüber hinaus können auch die von euch selbst ausgewählten Charaktere während eines Kampfes zusammen einen Angriff starten, was bei Erfolg für einen höheren Schadensoutput sorgt.

Marvel vs. Capcom Origins - Launch Trailer
Mit Marvel vs. Capcom Origins erwarten uns gleich zwei Klassiker. Der Launch Trailer zeigt einige Gameplayszenen.

Für eine Handvoll Dollar

Ursprünglich waren beide Spiele rein als Arcade-Version geplant, die den Spielern den einen oder anderen Penny aus der Tasche ziehen sollten. Das hat sich auch in der aktuellen Download-Doppelpack-Version Marvel vs. Capcom Origins nicht geändert. Beide Titel verfügen über einen Einzelspielermodus, der im Vergleich mit heutigen Beat-'em-ups stellenweise extrem unfair wirkt und manche schon direkt am zweiten Gegner verzweifeln lässt. Und das, obwohl zwischen dem ursprünglichen Marvel Super Heroes und Marvel vs. Capcom: Clash of the Superheroes drei Jahre liegen.

In der Vergangenheit haben die Entwickler von Beat-'em-ups immer wieder neue Ideen in ihre Spiele einfließen lassen. Während zum Beispiel Marvel vs. Capcom: Clash of the Super Heroes schon sehr stark dem heutigen Marvel vs. Capcom 3: Fate of two Worlds ähnelt, gleicht Marvel Super Heroes eher einem Testballon für Prügelspiele. Hier wurden etliche Sachen ausprobiert, die man so heute in fast keinem Spiel dieses Genres wiederfindet, beispielsweise die bereits erwähnten Diamanten zum Einsammeln.

Eine Arcade-Erfahrung

Nur noch wenige können darüber berichten, wie es war, mit anderen Kindern an einem Automaten zu stehen und zu versuchen, sich gegenseitig zu besiegen. Dieses Gefühl wollen beide Titel jedoch so gut wie möglich in die heutige Zeit und ins eigene Wohnzimmer übertragen. Dementsprechend wirkt auch der Mehrspielermodus wie eine Hommage an die Arcade-Zeit. Ohne irgendwelchen Schnickschnack gibt es in Marvel vs. Cacpom Origins nur den 1-gegen-1-Modus. Ähnlich wie in den 90ern werft ihr hier einfach nur - im übertragenen Sinne - eine Münze ein und zeigt eurem Kumpel, wer der beste Held in der Stadt ist.

Dem Ganzen kommt auch der Comic-Look zugute. Im Vergleich zu 3-D-Prüglern, wie zum Beispiel Tekken 1, kann sich das Spiel auch heute noch in der Öffentlichkeit zeigen: Die Figuren wirken frisch und unverbraucht. Die Hintergründe wurden mit einer Liebe zum Detail gezeichnet und erstellt, wie es so manches Polygonprügelspiel nicht besser machen könnte. Selbst in zehn Jahren wird Marvel vs. Capcom Origins wohl nichts von seinem optischen Charme einbüßen. Zudem wurde ein wenig an der Aufmachung geschraubt und für heutige TV-Geräte aufbereitet.

Eine große Veränderung hat es dann hinsichtlich der Originalspiele doch noch gegeben: Marvel vs. Capcom Origins beinhaltet den sogenannten Vault, einen Tresor. Hier werden alle Gegenstände gesammelt, die ihr im Spielverlauf freischaltet. Neben unzähligen Artworks und Kurzfilmen werden hier auch die versteckten Charaktere aufgeführt.

Fazit

von Florian Merz
Alt, aber gut! Dank des zeitlosen Comic-Stils haben beide Titel mich als Comic- wie auch Videospiel-Nerd gleichermaßen angesprochen. Zwar muss man bei der Spielmechanik und dem Sound ein Auge zudrücken, trotzdem haben die Spiele einen gewissen Charme mit einem Hauch der 90er-Jahre. Comic-Fans sei besonders Marvel Super Heroes ans Herz gelegt, Gamer greifen zum ersten Marvel-vs.-Capcom-Titel.

Überblick

Pro

  • bekannte Charaktere aus beiden Universen
  • zwei Spiele
  • zeitlose Grafik
  • unzählige Objekte können freigeschaltet werden

Contra

  • Schwierigkeitsgrad zieht ziemlich schnell an
  • wenige Charaktere zur Auswahl
  • stellenweise sehr unfair

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