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Test - NBA Live 2002 : NBA Live 2002

  • PS2
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Nachdem wir Electronic Arts' Fussball-, Hockey- und Football-Produkte bereits getestet haben, bleibt eigentlich nur noch die Basketball-Kategorie offen. Die letztjährige Version hat zwar auf der PlayStation 2 durchaus überzeugen können, bot aber im Vergleich zu den anderen Sportspielen der EA Sports Reihe noch nicht den gewohnten Feinschliff. Mit 'NBA Live 2002' möchte EA einige Patzer des Vorgängers ausbügeln und neue Features integrieren. Wir haben uns zwischen den 2-Meter-Jungs auf den Platz gewagt und zum 'Slam Dunk' angesetzt.

NBA Live 2002
Die Spieler bereiten sich auf das Match vor.

Gerade Basketball gehört in den USA neben dem American Football zu den Nationalsportarten. Somit verwunderte es auch niemanden, als Electronic Arts vor vielen Jahren neben dem Fussball und American Football auch dem Basketball-Sport in der EA Sports-Reihe einen festen Platz einräumte. 'NBA Live 95' bot damals noch eine fixe isometrische Perspektive auf dem PC und äusserst grobe Spielfiguren. Von Gesichtsanimationen und dergleichen war man damals noch weit entfernt. Mittlerweile ist die 'NBA Live'-Reihe aber nicht mehr ausschliesslich auf dem PC zuhause, denn auch die Konsolenspieler kommen in den Genuss des interaktiven Basketballsportes. Die neueste Version haben wir uns auf der PlayStation 2 näher angeschaut und einem Dauertest unterzogen. Dabei haben wir zwar einige Verbesserungen aber auch einige grobe Patzer gefunden, die aus irgendwelchen Gründen übersehen wurden.

Eines der grössten Mankos der letztjährigen Version war das Fehlen des 'Franchise'-Modus. Denn wie auch in der 'Madden'-Reihe, gibt es neu in 'NBA Live 2002' einen 'Franchise'-Modus, in welchem ihr euch zehn Jahre durch die NBA-Ligen und -Playoffs kämpfen könnt. Dabei werdet ihr nicht nur mit allen Teams der amerikanischen Basketballliga NBA konfrontiert, sondern ihr habt auch die Möglichkeit, in dieser Zeitspanne Veränderungen in eurer Mannschaft vorzunehmen. Dies beinhaltet Spielertransfers sowie der Einsatz von sogenannten 'Free-Agents'. Ihr könnt dabei auch Berichte lesen, welche von Talentsuchern geschrieben werden. In diesen Berichten findet ihr Informationen zu neuen Talenten, die unter Umständen auch vom College kommen und eine vielversprechende Karriere in der NBA vor sich haben könnten. Natürlich stehen euch von diesen Jungs Statistiken und Potenzial-Einschätzungen zur Verfügung, welche eure Entscheidungen leichter machen sollen. Wie es sich für einen Manager gehört, steht euch als Team-Coach auch ein Budget für die Mannschaft zur Verfügung, das zu Beginn auf eine flotte Million Dollar festgelegt ist. Schaut man sich aber natürlich die Gagen der NBA-Stars heutzutage an, kann man die Million gleich in der Pfeife rauchen. Dennoch, mit gewonnenen Saisons und Playoffs scheffelt ihr natürlich deftig Zaster in die eigenen Reihen, was euch zukünftige Transfers erleichtert. Ein weiterer netter Zusatz sind die NBA News, welche aus abrufbaren Bulletins bestehen. Hier erfahrt ihr, welche Spieler im Moment die Mannschaft gewechselt haben und ob sich Spieler verletzt haben. Das geht sogar so weit, dass ihr nachlesen könnt, um was für eine Verletzung es sich handelt. Vom ausgekugelten Finger, einer überdehnten Kniesehne bis hin zur Achillessehnenverletzung ist alles vorhanden. Natürlich erfahrt ihr hier auch, wann die entsprechende Verletzung wieder auskuriert ist und der Spieler daher wieder einsetzbar (oder kaufbar) ist. In diesem Spielmodus könnt ihr ausserdem jeweils den aktuellen Stand der Tabelle sehen, sowie Spielvergleiche vornehmen.

NBA Live 2002
Beschwerde wegen angeblichem Foul.

Die restlichen Spielmodi kennt man im allgemeinen schon von der letztjährigen Version: 'Saison', 'Playoffs', 'Eins gegen Eins' und ein Trainingsmodus stehen zur Verfügung. Der Saisonmodus ist relativ selbsterklärend, denn hier schnappt ihr euch einfach eine der bekannten NBA-Mannschaften und versucht, sie möglichst weit vorne in die Liga-Klassements zu bringen. Im 'Playoff'-Modus werdet ihr direkt in die spannendste Phase der Basketball-Saison katapultiert. Die Playoffs sind nämlich das 'Knockout'-System der Basketball-Liga, bei welchen nach einem 'Best-of-Five'-Prinzip Mannschaften aufeinandertreffen. Die Gewinner kommen in die nächste Runde. Für gewöhnlich sind die Playoffs der spannendste Teil des Jahres in der NBA-Liga und somit auch in der interaktiven Fassung auf der PlayStation 2. Auch ein Trainingsmodus wurde von EA Sports berücksichtigt. Hier könnt ihr euch alleine auf dem Basketballplatz eines Hinterhofs austoben und Tricks und 'Dunks' ausprobieren. Ein witziger Spielmodus ist auch der 'Eins gegen Eins'-Modus. Hier könnt ihr entweder gegen einen Computerspieler eurer Wahl oder gegen einen zweiten Spieler antreten und euch ein Duell liefern. Für jeden geworfenen Korb gibt es einen Punkt, statt den regulären zwei Punkten bei einem NBA-Spiel. Wer zuerst elf Punkte hat, hat gewonnen. Wird ein Korb geworfen, wechselt der Angreifer in die Verteidigung. Dasselbe geschieht, wenn dem Angreifer der Ball geklaut wird oder bei einem 'Rebound' der Verteidiger in Ballbesitz kommt.

NBA Live 2002
Spielerauswahl im Eins-gegen-Eins-Modus.

Mit der Steuerung sollten sich sowohl Neulinge als auch 'NBA Live' Profis schnell zurecht finden. Mit der X-Taste führt ihr einen Pass aus, während ihr mit der Quadrat-Taste im Angriff den Ball zwischen den eigenen Beinen durchspielt (also eine Art Dribbelmanöver). Mit dem Kreisknopf werft ihr den Ball in Richtung Korb. Um die gegnerische Verteidigung zu einem Block zu provozieren, könnt ihr die Kreistaste auch nur ganz kurz antippen, wodurch ein Wurf zwar angesetzt, aber noch nicht ausgeführt wird. Die Verteidiger werden daraufhin zu einem Block aufspringen, und wenn sie im Sprung sich wieder herabsenken, könnt ihr zum Sprungwurf ansetzen. Mit den L- und R-Tasten kann man im Angriff sogenannte 'Alley-Hoops' vollbringen und Zwischenschritte einbauen, um die Gegner zu verunsichern. Dribbelmanöver lassen sich auch mit der Dreieckstaste ausführen, wobei wir hiermit zu einer der Schwachstellen kommen: Die Dribbelmanöver sind zwar durchaus vielseitig und sehen auch schick aus, doch sind sie in hitzigen Partien nur schwer einsetzbar. Das Hauptproblem ist, dass sie nicht genügend fliessend sind und damit meine ich hauptsächlich, dass sie, wenn sie einmal ausgeführt werden, den eigenen Spieler für einige Sekunden in seiner Bewegungsfreiheit einschränken. Nehmen wir zum Beispiel einen 'Spin-Move', bei dem sich der Spieler einmal um 360 Grad dreht und dann weiterrennt. Führt der Spieler nämlich eine solche Aktion aus, kann man diese Drehung nicht unterbrechen, um beispielsweise in der Hälfte zu einem Wurf anzusetzen. Auch die Richtungssteuerung ist bei solchen Bewegungen etwas eingeschränkt, wodurch man vor allem am Spielfeldrand unfreiwillig oft ins Seiten-Aus stolpert. Ein weiteres Versäumnis seitens EA Sports ist die neue Zonen-Verteidigung. Bislang gab es illegale Verteidigungsmöglichkeiten, doch wurde diese Regel in diesem Jahr in der NBA aufgelöst, bzw. wurden neue Regeln in der Verteidigung zugelassen. Während diese Regeln zwar im Spiel präsent sind, kann man keine Zonen-Verteidigung manuell forcieren, was dem ganzen Element den Sinn entzieht. Was dies für euch bedeutet, ist lediglich, dass ihr keine Strafen kassiert, wenn ihr beispielsweise zu zweit einen Mann deckt, ohne dass dieser den Ball hat. Auch etwas schwach ausgefallen sind die Gegenangriffe. Wenn man als Spieler zum Konter ansetzt, möchte man möglichst schnell und aggressiv auf den gegnerischen Korb zurennen, doch die Computergegner scheinen solche Gelegenheiten nicht nützen zu wollen. Entweder laufen sie gemütlich in Richtung unseres Korbes oder sie rennen los, merken dann, dass sie alleine an der 3-Punkte-Linie stehen und warten, bis ein Mannschaftskamerad nachrückt, um diesem dann den Ball zuzuspielen. Solche Aktionen sind lächerlich und schmälern durchaus den Spielspass.

 

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