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Test - Need for Speed: Undercover : Anspruchslose Langeweile

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Höhen und Tiefen hat Need for Speed in all den Jahren seiner Existenz mitgemacht. In der Gunst der Spieler gab es immer ein Auf und Ab. Waren es am Anfang die Supersportwagen und Verfolgungsjagden mit der Polizei, die uns schwitzen ließen, rückten mit der Zeit andere Elemente in den Vordergrund. Tuning war angesagt. Einfache Fahrzeuge zu übertriebenen Fahrmaschinen umbauen, das kam richtig gut an. Wenn man dann am Ende trotzdem auch noch einen Ferrari fahren durfte, dann umso besser. So manche Image-Delle hat Need for Speed immer wieder verkraftet, doch es gelang den Entwicklern, die Serie neu zu beleben. Undercover soll mit alten Stärken punkten.

ProStreet machte im letzten Jahr vieles richtig (Fahrmodell, Grafik) und einiges falsch (Balancing, Stabilität). Käufer konnte EA weniger als erhofft dazu animieren, ihren Geldbeutel für das Produkt zu öffnen. Also wieder zurückrudern und den Leuten geben, was sie in der Vergangenheit am meisten fasziniert hat: Illegale Straßenrennen und Polizeiverfolgungen. Mit Need for Speed: Undercover tauchen wir als Spitzel der Polizei in den Untergrund der Raserszene ab und sollen einen Schmugglerring auffliegen lassen. Immerhin engagierte EA wieder echte Schauspieler für die Zwischensequenzen. Fürs Auge wird einiges geboten. Oder wünschen wir uns nicht alle eine Verbindungsbeamtin im kleinen Schwarzen mit tiiiiiefem Ausschnitt?

Ab in den Süden ...

Als Schauplatz dient Undercover der fast schon tropische Südostzipfel Nordamerikas. Eine komplette Stadt inklusive ländlicher Umgebung direkt am Wasser wirkt wie geschaffen für die neuen Asphalt-Abenteuer. Die Architektur kann sich sehen lassen - das Straßennetz scheint zur Hälfte aus Highways zu bestehen, sodass viel Platz zum Austoben geboten wird. Auf den Straßen selbst herrscht leider fast gähnende Leere. Fußgänger gibt es keine, nur ab und an beleben ein paar Fahrzeuge den Verkehr. Etwas enger wird es nur bei den Highway-Battles, wenn dutzende von Wagen die Hochgeschwindigkeitshatz behindern.

In der Streetracer-Szene zählt natürlich wieder einmal nur eins, und das ist Respekt. Diesen verdienen wir uns durch gewonnene Rennen, ein zweiter Platz zählt nichts. Mit der Zeit leveln wir so immer weiter auf und verbessern unsere Fähigkeiten. Leider dürfen wir am Ende des Rennens nicht selbst bestimmen, wohin die Punkte fließen sollen. Das ist dem Diktat der Entwickler unterworfen. Ist eigentlich auch nicht weiter schlimm beziehungsweise stört es nicht so sehr. Nur wieso beeinflussen Charaktereigenschaften sämtliche Fahrleistungen der Fahrzeuge? Logisch ist das nicht.

... der Sonne hinterher

In der Anfangssequenz dürfen wir mal wieder direkt am Steuer eines Nissan 350Z eingreifen und der Polizei ein paar Betonplatten auf die Motorhaube donnern. Die schönen Fallen sind nämlich ebenfalls zurück, sodass wir Kräne, Auflieger mit Rohren oder Gerüste zum Ein- beziehungsweise Umstürzen bringen. Nach dem kurzen Intermezzo im 350Z wird uns der Sportflitzer wieder weggenommen und ein schnöder 240SX serviert. Immerhin fährt auch der locker seine 200 Kilometer pro Stunde, sodass die ersten Siege schnell eingefahren sind. Wobei das wohl eher weniger am gut aufgebauten Motor als vielmehr am fast schon lächerlich geringen Schwierigkeitsgrad liegt.

Need for Speed: Undercover - Cinematic Intro
Einblicke in das Intro von Need for Speed: Undercover.

Schon nach dem vierten oder fünften Rennen fragten wir uns, wo der Anspruch geblieben ist. Wer zuvor Midnight Club: Los Angeles gespielt hat, wird für Undercover ein Extrapfund Kaffee kaufen müssen, um akuter Einschlafgefahr vorzubeugen. Denn die Strecken sind in der Regel streng vorgegeben und dementsprechend abgesperrt, Gegenverkehr gibt es nur selten und die Gegner scheinen eine Motorbremse ab dem vierten Gang eingebaut zu haben. Vom Start weg ziehen wir davon und im Rückspiegel ist bis nach der Zieleinfahrt nichts mehr von den Kontrahenten zu sehen. Schnarch. Auch nach drei Stunden war bis auf eine Ausnahme jedes Rennen auf Anhieb gewonnen, und zwar dominierend.

Biedere Umgebung

Zwar ist die Stadt völlig frei befahrbar, aber warum sollte man hier ein bisschen cruisen wollen? Es gibt nichts zu entdecken. Es herrscht Langeweile auf den Straßen - ein idealer Drehort für den nächsten Mad-Max-Streifen oder eine Neuverfilmung von I am Legend! Hier und da gibt es mal eine nette Baustelle oder schicke Wolkenkratzer, aber wirklich aus den Socken haut das niemanden. Zum Aufrufen der Karte muss jedes Mal neu geladen werden, wodurch diese Funktion irgendwann auch nicht mehr so gerne in Anspruch genommen wird. Also das Steuerkreuz (Konsole) nach unten beziehungsweise die Tabulator-Taste (PC) drücken und direkt zum nächsten Rennen düsen.

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