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Test - NHL 2K10 : Endgültig von den Kufen geholt

  • PS3
  • X360
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Die 2K-Reihe, früher ein Garant für anspruchsvolles Eishockey, musste in den letzten Jahren mächtig Federn lassen. Konkurrent EA baute innerhalb kürzester Zeit die wacklige eigene Serie zu einem wahren Eishockey-Monster aus. 2K konnte lange Zeit nicht mithalten und glänzte eher durch Stagnation statt Evolution. Kann der massive Rückstand in diesem Jahr noch aufgeholt werden?

Was soll man groß zur diesjährigen Auflage sagen? Im Großen und Ganzen hat sich verdammt wenig getan und man könnte fast den Test zur 09er-Version übernehmen. Wie auch immer. NHL 2K10 bietet die gewohnten Spielmodi wie Franchise, Saison, Play-off, schnelles Spiel und die üblichen Minispiele. Der Franchise-Modus liefert einiges an Spieltiefe dank Management- und Coach-Optionen, die teilweise automatisiert werden können.

Aspekte wie eine Art Be-A-Pro-Modus oder gar die Implementierung internationaler Ligen erwartet man allerdings vergebens. NHL 2K10 konzentriert sich ausschließlich auf die NHL und ein paar Nationalteams. Das ist unterm Strich natürlich mittlerweile etwas zu wenig, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Immerhin, in Deutschland erscheint das Spiel zu einem Midprice, was den Mangel an Umfang wieder etwas ausgleicht.

Spielerische Neuigkeiten auf dem Eis sucht man ebenfalls vergebens. Bestenfalls wurden kleinere Überarbeitungen und Updates integriert. Die aber ändern nichts an den Schwächen des Vorgängers. Die Goalies neigen weiterhin dazu, sich skurrile Kullertore einzufangen, und die Defense zeigt immer noch akute Positionierungsschwächen. Der Puck klebt wieder am Schläger und die Sprintfunktion ist weiterhin viel zu stark. Taktisches Spiel ist nur bedingt gefragt, meist kommt man mit Einzelaktionen am weitesten. Sprint, Deke, Schuss, Tor. Vom früheren Simulationsfaktor ist nur noch wenig zu spüren.

NHL 2K10 - Debut Trailer
Im ersten Video zu NHL 2K10 von 2K Sports, liegt der Fokus auf einem Spieler der Washington Capitals und einem ganz besonderen Treffer.

Gebessert hat sich indes die Controller-Belegung. Neben der klassischen Belegung wird wieder die Pro-Steuerung offeriert, die mehr oder minder identisch zur NHL10-Steuerung ist. Problematisch ist, dass die Steuerung irgendwie etwas schwammig und verzögert wirkt. Mehr als einmal stellt man fest, dass der Spieler sich von selbst bewegt oder Schüsse mit ein bis zwei Sekunden Verzögerung abgefeuert werden. Allgemein mangelt es etwas an Präzision.

Brauchbar hingegen sind die Online-Modi und -Funktionen. Ein 6-vs-6-Modus wird ebenso geboten wie die Möglichkeit, eigene Ligen zu erstellen. Alles in allem eine recht runde Sache. Praktisch ist die Möglichkeit, Einstellungen oder Kader per Up- und Download-Funktion zu tauschen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Langsam, aber sicher schießt sich die 2K-Reihe selbst vom Eis. NHL 2K10 zeigt sich wieder einmal als mittlerweile recht arcadiges und solides Spiel, aber Neuerungen oder so etwas wie Weiterentwicklung sind nicht zu finden. Die Entwickler treten seit mittlerweile drei Jahren komplett auf der Stelle und verlieren immer mehr den Anschluss an die ultrastarke Konkurrenz. Wenn da nicht bald was passiert, kann 2K es sich sparen, die teure Lizenz noch mal zu erneuern.

Überblick

Pro

  • Onlinespiel 6 vs 6
  • solider Franchise-Modus
  • nette Minispiele
  • durchaus taktisches Spielprinzip
  • gute Einstelloptionen

Contra

  • keine europäischen Ligen
  • Puck klebt weiterhin am Schläger
  • so gut wie keine Neuerungen
  • KI mit einigen Schwächen
  • Spielumfang eher mager

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