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News - Spiele unserer Kindheit : Melodien, die wir nicht mehr vergessen

  • GCN
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Wer erinnert sich nicht gerne an die gute alte C64-, Atari- und Game-Boy-Zeit zurück? Als die Bilder noch nicht mit hochauflösenden 3-D-Grafikkarten erstellt wurden und noch einprägsame Ohrwurm-Melodien die Spiele begleitet haben?

Gerade das Minimalistische der einfachen 8-Bit-Tunes hat bis heute eine riesige Fangemeinde erreicht. Mit einfachsten Mitteln werden diese auch als Chiptunes bezeichneten Melodien erzeugt. Es wird meistens eine sogenannte Tracker-Software eingesetzt, die zum Beispiel den Soundchip des C64 oder der Konsole direkt anspricht und in die manchmal sogar kleine Samples geladen werden können.

Die einzelnen Samples können durch die Tracker-Software modifiziert werden. Wie genau dies funktioniert, wird im Blogbeitrag von Kirstein beschrieben: "Der Tracker legt für das Beispiel-Sample von vorhin fest: 'Du bist jetzt kein Ton in der Tonhöhe C, sondern du bekommst die Tonhöhe D und erklingst nicht eine Sekunde, sondern drei Sekunden lang." Durch den Tracker werden also die Basis-Samples in ihrer Tonhöhe und/oder Tonlänge verändert. Die Melodie, die mithilfe des Trackers geschaffen wird, enthält nur die Basis-Samples plus die Information zum Tonablauf und der Länge des Tons. Als Hörbeispiele finden sich in dem Blogbeitrag auch Klassiker wie das Intro der The Great Giana Sisters.

The Great Giana Sisters

Dieses Jump-'n'-Run wurde 1987 für den C64 entwickelt und ähnelt auffällig den alten Mario-Spielen. Etwa ein Jahr später war es auch für den Atari erhältlich. Im Spiel übernehmt ihr die Rolle von Giana, die schläft und während ihres Albtraums in zahlreichen Levels verschiedene Monster und Hindernisse überwinden muss. Nebenbei sammelt sie überall verteilte und teilweise versteckte Diamanten ein. Erst wenn alle Level und Bosse geschafft sind, wird Giana von ihrer großen Schwester Maria aus ihrem Albtraum geweckt.

The Great Giana Sisters gilt als eines der populärsten Spiele seiner Zeit. Die Reihe existiert auch heute noch. Der offizielle Nachfolger Giana Sisters DS erschien 2009 für die Nintendo-Konsole. Hierbei wurde die Anzahl der Level auf 80 erhöht. Seit 2011 ist die modifizierte C64-Version auch für Smartphones und Mac OS X verfügbar. Der Titel wurde dabei in Armin Gessert’s Giana Sisters geändert. Auch über ein Kickstarter-Projekt wurde eine Version von Giana Sisters (Giana Sisters: Twisted Dreams) entwickelt, die mittlerweile im Handel erhältlich ist.

Super Mario Bros.

Super Mario Bros. wurde schon 1985 von Nintendo veröffentlicht. Es gilt als das klassische Jump-'n'-Run schlechthin und war immerhin für einige Jahrzehnte das meistverkaufte Videospiel. Super Mario Bros. spielt in einem Pilz-Königreich. Die Bewohner des Königsreichs wurden von den Koopas in Steine, Blöcke und Pflanzen verwandelt. Die einzige, die den Zauber brechen kann, ist die Prinzessin. Diese wurde jedoch von König Koopa entführt und in seinem Schloss gefangen gehalten.

Der Spieler schlüpft in die Rolle des Klempners Mario, der sich aufmacht, um die entführte Prinzessin zu retten. Dazu muss sich der Spieler durch viele Levels kämpfen und hüpfen. Insgesamt gibt es acht verschiedene Welten, die je vier Level enthalten. In den verschiedenen Levels muss der Spieler Hindernissen ausweichen, Gegner besiegen und Gegenstände finden, die meistens in Blöcken versteckt sind. Entweder sind es Münzen, die er sammeln muss, um ein zusätzliches Leben zu erhalten, oder es sind magische Gegenstände, die ihm für eine gewisse Zeit Superfähigkeiten verleihen. Um ein Level erfolgreich zu bestehen, muss der Spieler rechtzeitig und ohne zu sterben das Ende erreichen. Bei jedem vierten Level handelt es sich zudem um ein Schloss-Level, in dem Super Mario einem Klon von König Koopa besiegen muss.

Seine eingängigen Melodien hat Super Mario dem Nintendo-Komponist Kōji Kondō zu verdanken. Er komponierte für jede der Welten eigene Sounds, die vor allem die Bewegungsabläufe des Spielers akzentuieren. Während die Klänge in Super Mario Bros. der Zeit entsprechend noch recht simpel waren, wuchs mit den Jahren die Anzahl der Möglichkeiten, auch große Arrangements umzusetzen. Kōji Kondō nutzte das in den folgenden Mario-Spielen. Für Super Mario Bros. 3 arrangierte er bereits in guter CD-Qualität und für Super Mario Galaxy für die Wii verwendete er sogar echte Orchesteraufnahmen. Die Musik und die Sounds sind so ikonisch, dass es viele Fans gibt, die diese auch als Klingelton auf ihrem Smartphone nutzen.

Tetris

Ebenso heutzutage als Klingelton verfügbar und mindestens genauso Kult wie Super Mario ist Tetris. Die erste spielbare Version gab es bereits 1984 für Elektronika 60, einem von einer russischen Firma hergestellten Computer. Der russische Programmierer Alexei Paschitnow ließ sich bei der Programmierung von dem Puzzlespiel "Pentomino" inspirieren. Allerdings gibt es im klassischen Tetris im Gegensatz zu "Pentomino" nur sieben statt zwölf Spielsteinformen.

Die einzelnen Bausteine, die ihrer Form entsprechend nach den Buchstaben I, J, L, O, S, T und Z benannt werden, müssen vom Spieler gedreht und geschoben werden, so dass sie eine lückenlose horizontale Linie bilden beziehungsweise ausfüllen. Ist eine Reihe komplett, löst sich diese auf. Die Tetris-Bausteine fallen zufällig vom Spiel ausgewählt konstant vom oberen Bildschirmrand nach unten.

Richtig erfolgreich wurde Tetris 1989, als sich die Game Boys mit der entsprechenden Version des Spiels verbreiteten. Mittlerweile gibt es Tetris für so ziemlich jedes System, egal ob Mobiltelefone, PDAs, Computer oder Spielekonsolen. Sogar auf dem Oszilloskop der 54600-Serie von HP wurde damals als „Easter Egg“ Tetris versteckt. Wer sich den originalen Ohrwurm-Sound von Tetris noch einmal anhören möchte, kann ihn sich zum Beispiel auf YouTube zu Gemüte führen.

Pac-Man

Pac-Man wurde bereits 1980 das erste Mal veröffentlicht. Damals noch unter dem Namen „Puck Man“, als es von dem japanischen Unternehmen Namco entwickelt wurde. Der Name leitet sich von der puckförmigen Gestalt der Spielfigur und dem japanischen „paku paku“ ab, was so viel bedeutet, wie den Mund auf- und zuzumachen. Das amerikanische Unternehmen Midway brachte das Spiel noch im selben Jahr auf den nordamerikanischen Markt.

Es wird gemunkelt, dass die Umbenennung in Pac-Man erfolgte, um zu vermeiden, dass „Puck Man“ möglicherweise als „Fuck Man“ verspottet werden könnte. Der Spieler steuert mit seinem Joystick oder alternativ den Pfeiltasten den gelben Pac-Man durch ein Labyrinth. Die Aufgabe lautet, möglichst viele der herumliegenden Pillen zu verspeisen. Erschwert wird das Ganze durch die vier Geister, die den Pac-Man verfolgen. Diese tragen im Amerikanischen die Namen Shadow, Speedy, Pokey und Bashful. Die Spitznamen sind jedoch inzwischen bekannter: Blinky, Pinky, Inky und Clyde.

Berührt einer der Geister Pac-Man, verliert dieser eines seiner drei Leben. In den Ecken des Labyrinths befinden sich allerdings Kraftpillen. Frisst Pac-Man eine der Kraftpillen, ist er für eine kurze Zeit unverwundbar und kann den Spieß umdrehen - also die Geister jagen und fressen. Zwischendurch tauchen Obstsymbole im Spielfeld auf, die Extrapunkte geben, wenn sie gefressen werden. Ziel des Spiels ist es, möglichst lange am Leben zu bleiben und möglichst viele Punkte zu sammeln.

Neben dem originalen Pac-Man gibt es noch jede Menge andere Pac-Man-Variationen, wie Pac-Land oder Pac-Mania, die sich durch zusätzliche Features unterscheiden. 2014 wurde eine Zusammenstellung der vorhandenen Pac-Man-Varianten unter dem Begriff Pac-Man-Museum herausgebracht. Die Sounds und Melodien im klassischen Pac-Man sind ebenfalls recht simpel und einfach gehalten, was sie sehr eingängig macht.

Es ist interessant zu sehen, dass schon im überschaubaren Zeitraum von der Entwicklung von Pac-Man bis hin zu The Great Giana Sisters eine musikalische und vor allem melodische Entwicklung der verwendeten Sounds stattgefunden hat. Trotz oder gerade wegen der früher geringen Speicherkapazitäten haben sich aus einfachen Sounds richtige Ohrwurmmelodien entwickelt. Es gibt heute noch Fans, die weiterhin mit Chiptunes komponieren und dazu regelmäßige Treffen veranstalten. So wird dieser Kultsound erhalten und erreicht immer neue, begeisterte Generationen.

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