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Test - Pillars of Eternity II: Deadfire : Ein RPG-Epos in Überlänge

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Kämpfen, sammeln, Welt umsegeln

Kenner des Vorgängers mögen bei alledem mit den Schultern zucken. Sie erkennen sogar kleinere Sparmaßnahmen, die an allen Ecken mehr Übersicht gewähren sollen. Etwa, dass nur noch fünf anstelle von sechs Mitgliedern eine Truppe bilden oder dass gewisse Kampfoptionen nun noch während der Ausführung angepasst werden können – beispielsweise das Wechseln des anvisierten Ziels.

Weltbewegend sind diese Änderungen aber nicht, denn in den Spielregeln gibt es noch immer ungemein viele Faktoren, die den Verlauf des Spiels beeinflussen. Siehe etwa die Gesprächsoptionen. Kleine Symbole zeigen euch (optional) an, welche moralische Auswirkung jede einzelne Antwort eines Dialogs mitbringt. Jede Handlung hat Konsequenzen, die in eurer Gesinnung Ausdruck finden. Allerdings gibt es keine Einteilung in „gute“ oder „schlechte“ Gesinnung, auch wenn ihre Benennung das nahelegt. Für den Spielablauf sind alle Gesinnungen gleich wertvoll. Vielmehr spiegeln sie eure typische Launenhaftigkeit wider. Seid ihr ein Mann des Volkes oder ein zielstrebiger Verfolger von Eothas? Seid ihr gerecht oder sind euch die Schicksale der kleinen Leute egal?

Gewisse Nichtspielercharaktere reagieren auf eure Gesinnung, wodurch einige Handlungsoptionen verschwinden und andere erscheinen. Genau genommen habt ihr oft die Wahl, wie die Handlung im Detail gestaltet werden soll. Möchtet ihr aktiv oder passiv handeln? Bringt ihr den Hüter eines begehrten Gegenstands um oder bestehlt ihr ihn? Vielleicht rückt er ihn ja nach einem Gespräch freiwillig heraus.

Sackgassen bleiben aus, denn der Hauptstrang der Geschichte bleibt davon unberührt. Qualitativ gibt es somit nichts zu beanstanden. Im Gegenteil, dank ausgezeichneter englischer Sprecher und einer gelungenen schriftlichen Übersetzung ins Deutsche ist die Stimmung extrem packend und der Spielinhalt anspruchsvoll. Nur vor der Masse an Nebenaufgaben, kleinen Dungeons und zu erforschenden Fitzeligkeiten sei gewarnt. Es ist ungemein leicht, sich im Wust der Möglichkeiten zu verheddern und die Hauptaufgabe aus den Augen zu verlieren.

Allein die (beinahe) stetig in Echtzeit ablaufenden Kämpfe verschlucken ungemein viel Spielzeit, weil sie abhängig von den gewählten Klassen vor taktischen Feinheiten aus allen Nähten platzen. Wird es mal zu hektisch, könnt ihr deren Verlauf verlangsamen oder sogar komplett anhalten, damit das Oberstübchen ein paar Zahnräder entstauben kann. Dazu sei auch dringend geraten, denn ein Ableben bedeutet das Spielende. Da hilft nur das Laden eines Spielstands.

Zum Glück denkt das Spiel mit und legt bei jeder wichtigen Ortschaft oder beim Betreten einer Höhle selbstständig einen Speicherstand an. Wenn ihr das denn wollt, wohlgemerkt. Etliche Optionen lassen sich deaktivieren, etwa das Mitleveln der Gegnerschar. Und wenn ihr Eier aus Stahl habt, könnt ihr sogar eine Permadeath-Option aktivieren.

Anker lichten!

Wie eingangs erwähnt, ist der Einstieg in das Spiel nicht gerade übersichtlich. Wirklich hart im Sinne des Schwierigkeitsgrads ist er aber nicht. Ihr beginnt mit einer Zweierparty und stockt erst nach und nach auf bis zu fünf Kämpfer auf. Der ausführliche Fertigkeitenbaum besticht durch klassische, aber auch logische und nicht all zu komplexe Stationen auf dem Weg zum Meister eurer Klasse. Nun ja, sofern ihr denn auf die Option verzichtet, zwei Klassen zu vereinen. In dem Fall könnt ihr nämlich keine der beiden Klassen meistern und müsst weise wählen, welchen Fertigkeiten ihr den Vorzug gebt.

Pillars of Eternity II: Deadfire - Gameplay Reveal Trailer
Obsidian Entertainment hat in einem neuen Trailer nun erstes Gameplay des RPG-Sequels Pillars of Eternity II: Deadfire präsentiert.

Es geht also um viel Stoff, aber nicht zwingend um knochenharten, auch wenn die Seefahrerei, die einen großen Teil des zentralen Spielablaufs ausmacht, durchaus anspruchsvoll ausfällt. Auf euren Erkundungsreisen begegnet ihr immer wieder Piraten, denen ihr mit Kanonenkugeln den Garaus machen müsst, was auf Dauer ein wenig an den Nerven zuppelt. Wer übernimmt an welcher Stelle das Schiffs wichtige Aufgaben? Sind wir hier bei Sea of Thieves, oder was? Man könnte es glatt meinen!

Ist euch das alles zu anstrengend? Auch kein Problem! Startet das Spiel einfach im niedrigsten Schwierigkeitsgrad, der nicht umsonst „Märchenstunde“ heißt. In diesem begegnet ihr noch immer Widersachern, aber ihr habt keine Probleme mehr mit ihnen. So könnt ihr vergnügt der Geschichte folgen.

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Pillars of Eternity II: Deadfire
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