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News - Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt – Filmkritik : Zum dritten Mal unterwegs mit Jack Sparrow ...

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Lange mussten wir warten, wie sich das Schicksal von Jack Sparrow und seinen Leidensgenossen entwickelt, nachdem uns die Macher im vergangenen Jahr mit einem bösen Cliffhanger zurückgelassen haben. Doch nun ist es endlich soweit: 'Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt' (ehemals 'Fluch der Karibik') kommt am 24. Mai endlich in die Kinos und wir hatten am sonnigen Montag Gelegenheit, vorab der Pressevorführung der englischen Version (mit deutschen Untertiteln) beizuwohnen.

Wir erinnern uns: Im furiosen ersten Teil begleiteten wir die damals noch jungfräulichen Helden Jack Sparrow (Johnny Depp), William Turner (Orlando Bloom) und Elizabeth Swann (Keira Knightley) auf der Jagd nach dem geheimnisvollen Schiff Black Pearl, wobei ihnen der untote Piratenkapitän Barbossa (grandios: Geoffrey Rush) immer wieder in die Quere kam und die East India Trading Company auch ein Wörtchen mitreden wollte. Tolle Effekte, eine witzige und actionreiche Story mit unzähligen guten Gags und ein fantastischer Johnny Depp als versoffen-tuntiger Jack Sparrow machten den Film zur Legende.

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Im vergangenen Jahr folgte dann der zweite Teil, mit der gleichen Besetzung, aber einem anderen Bösewicht, nämlich den tentakelüberwucherten Davy Jones (Bill Nighy) und seine Flying Dutchman, besetzt mit einem Haufen Fischköppe. Die Jagd nach dem Herz von Davy Jones schlitterte allerdings ein ums andere Mal nur knapp an der Albernheit vorbei (ganz schlimm: Die Mühlrad-Sequenz auf der Insel und die zum Teil völlig überzogenen Gags). Zum Abschluss wanderte allerdings Jack Sparrow dank eines riesigen Kraken ins Reich der Toten und mit dem an sich ziemlich toten Barbossa kehrte der Kapitän aus dem ersten Teil wieder zurück.

Im dritten Teil geht es nun richtig zur Sache und alle losen Fäden sollen ihren Knoten finden. William, Elizabeth und die Voodoo-Priesterin Tia Dalma sind unterwegs mit Barbossa und einigen anderen bekannten Gesichtern, um Jack aus Davy Jones' Reich zu befreien. Kein einfaches Unterfangen, zumal sich die in Singapur gesuchte Unterstützung in Form des Piraten Sao Feng (Chow Yun-Fat) als recht eigenwillig entpuppt. Dazu klebt der Truppe auch Davy Jones wieder im Genick, dessen Herz sich nun im Besitz des fiesen Cutler Beckett von der East India Trading Company befindet, der nun dummerweise damit die Kontrolle über den Unterwasser-Piraten hat und mächtig unter den Piraten der Welt aufräumt, oder selbiges zumindest vor hat.

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Natürlich gelingt es, Jack Sparrow wieder aufzutreiben und ein munteres Hin und Her aus Intrigen und Verrat nimmt seinen Lauf, bei dem man als Zuschauer allerdings hin und wieder den Faden über das Wie und Warum verliert. Kein Wunder, jeder bescheißt jeden und das zu jeder Minute. Aber nun gut, bei 'Fluch der Karibik 3' handelt es sich eh nicht um Kopf-Kino, sondern reine Popcorn-Unterhaltung, von daher sind kleinere Lücken in der Story und ein paar Längen in der Mitte des Films durchaus verzeihlich. Dafür gibt es hinreichend bunte Charaktere wie Barbossa, Sparrow, Davy Jones oder diesmal auch Tia Dalma. Auch hält die Story noch die eine oder andere Überraschung bereit, wie den Rat der Piraten oder das Geheimnis um die Göttin Calypso.

Erfreulich hingegen ist, dass die anfängliche Skepsis, dass der dritte Teil noch mehr zum Klamauk werden würde, unbegründet war. Auch wenn beide Filme zusammen abgedreht wurden, zeigt der dritte Teil schon von Anfang an einen ernsthafteren Ton. Klar, Gags sind wieder zuhauf vorhanden, jedoch nicht gezwungen und in zeitfüllende Slapstick-Szenen verpackt, sondern eher wie im ersten Teil als pointierte Dialoge, coole Sprüche, Running Gags und witzige kurze Szenen zum richtigen Zeitpunkt. Sehr gelungen unter anderem auch die Wortduelle zwischen Barbossa und Sparrow. Das Duo Depp-Rush spielt im Grunde die komplette restliche Belegschaft des Filmes ohne Schwierigkeiten an die Wand. Dagegen wirken selbst Tentakel-Fuzzi Davy Jones, William Turner oder EITC-Fiesling Beckett farblos. Beeindruckend dafür der Kurzauftritt von Rolling Stones Falten-Legende Keith Richards als Sparrows Vater.

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Was natürlich weiterhin im Vordergrund steht, ist jede Menge Action, und davon gibt es reichlich, natürlich ab und an jenseits jeglicher Logik, aber mal ehrlich: Wen stört's. ILM hat auch diesmal wieder ganze Arbeit bei den Effekten und CGI geleistet. Die Kampfszenen sind fulminant, gut choreographiert und dennoch mit Humor inszeniert, die Masken sehr gelungen und die Effekte streckenweise vom Feinsten. Munter werden auch diesmal nahezu alle Piraten-Klischees vermischt, durch die Mühle gedreht, durch den Kakao gezogen und zu einer überaus unterhaltsamen Mischung zusammengefügt, auch wenn die Originalität nach bereits zwei Filmen etwas leidet. Allein dir durchgeknallte Sparrow-Szene in Davy Jones Reich, der Kampf zwischen der Black Pearl und dem Flying Dutchman oder eine der skurrilsten Hochzeiten der Filmgeschichte sorgen schon für Spaß. Highlights dieser Art gibt es in Massen.

Fazit: Hier und da verheddert sich die Story ein wenig in den Details, aber das ändert nichts daran, dass 'Fluch der Karibik 3' wieder bestes Popcorn-Kino bietet. Nicht mehr so originell wie Teil 1, aber weit weniger albern als Teil 2, ohne es an Humor missen zu lassen, bietet der Film ein tolles Action-Feuerwerk, das auch von den zum Teil herausragenden Charakteren und Darstellern profitiert. Unbedingt anschauen!

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