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Special - Pokémon GO : Zweiseitige Medaille

  • Mob
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Wo es Licht gibt, gibt es auch Schatten. Das Pokémon-Fieber breitet sich auf der ganzen Welt aus, doch nicht jeder lässt sich davon anstecken. Es gibt Leute, die haben schlichtweg keine Lust auf Pokémon GO. Dann gibt es noch die Fraktion, die aktiv gegen den ganzen Wahnsinn vorgeht. An Niantics Augmented-Reality-App scheiden sich gerade die Geister.

Pokémon GO ist aktuell in den Medien omnipräsent, was sicherlich auch ein wenig am Sommerloch liegen mag. Das Veröffentlichungsfenster der Pokémon-App hat Niantic clever gewählt. Das muss man dem Entwickler lassen. Jeder spricht darüber. Die einen jagen die kultigen Taschenmonster durch die Straßen, die anderen beschweren sich auf den sozialen Kanälen über dieses Phänomen, das sich vor ihren Haustüren aktuell abspielt.

Ist ja alles halb so wild. Soll jeder machen, was er möchte. Doch dieser neue Pokémon-Trend bringt auch einige Schattenseiten mit sich. Erst neulich wurden in der australischen Kleinstadt Rhodes Pokémon-GO-Spieler mit Wasserbomben und rohen Eiern beworfen. Die Anwohner fühlten sich durch den dauerhaften Lärm belästigt. Apropos Wurfgeschosse: In der Facebook-Timeline taucht immer öfter die Gruppe „Pokémon Go Spieler mit Steinen abwerfen“ auf. Pokémon-GO-Spieler würde man in diesem Fall durchkoppeln, aber um korrekte Rechtschreibung geht es den Betreibern wohl eher nicht.

Wahrscheinlich ist diese Gruppe auch nur ein kleiner, harmloser Spaß. Trotzdem: Je präsenter Pokémon GO wird, desto größer wird die Abneigung einiger gegenüber dieser App. Abgesehen von potenziellen Eierwerfern gab es auch Berichte darüber, dass in den USA Männer unter dem Verdacht stehen, Pokémon-Sammlern an entlegenen Orten aufzulauern und sie auszurauben.

Fader Beigeschmack

In die Kategorie „unglücklich“ fällt auch die Meldung, dass in Washington DC ein Holocaust-Museum in der App einen PokéStop darstellt und somit Spieler anzog. Die Betreiber bemühen sich aktuell, den Ort aus der App entfernen zu lassen. Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Es ist nicht auszuschließen, dass andere Gebäude, auch von Privatpersonen, ein ähnliches Schicksal teilen.

In diesen Fällen kann man das natürlich mit Humor nehmen. Besonders dann, wenn man selbst Pokémon GO nutzt. Nichtsdestotrotz kann das für einige Menschen zu einem ausgewachsenen Problem werden: Was ist, wenn Leute sich von Pokémon-Trainern gestört fühlen, weil diese sich in der Nähe des Grundstücks aufhalten, um neue Items abzustauben, Pokémon zu sammeln oder Arenen zu erobern?

Und was, wenn das begehrte Taschenmonster im Garten des Nachbarn auf einen wartet? Wer dann einfach mal den Ausflug riskiert, kann mächtig Ärger bekommen. Die Benutzung dieser App gibt einem nämlich natürlich nicht das Recht, Privatgelände zu betreten. Das ist schlichtweg eine Straftat, auch wenn man das als Ash in spe natürlich uncool finden könnte.

Deswegen: Habt Spaß mit Pokémon GO, seid aber rücksichtsvoll und respektiert die Leute, die keinen Bock darauf haben. An diejenigen, die keine Lust haben: Greift vielleicht nicht zu Eiern oder Steinen. Natürlich könnt ihr euch auskotzen, das hat Kollege Robin ja auch bereits gemacht. Aber der Ton macht die Musik. Seid stark, in ein paar Wochen werden sich vielleicht nur noch die Hardcore-Pokémon-Fans mit der App beschäftigen.

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