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Test - Prey : Kaufbefehl!

  • PC
  • PS4
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Vielfältige Lösungswege

Ein sehr großer Vorteil von Prey ist, dass es durch die unterschiedlichen Lösungswege einen sehr hohen Wiederspielwert bietet. So müsst ihr es nicht bereuen, wenn ihr in einem Durchlauf einfach mal alle anderen Überlebenden tötet, auf die ihr im Laufe des Spiels trefft. Lasst sie beim nächsten Durchgang einfach am Leben und schaut euch an, was das für Auswirkungen hat. Nicht nur die unterschiedlichen Enden laden dazu ein, Prey mehrere Male durchzuspielen, denn alles entdecken werdet ihr im ersten oder zweiten Durchlauf aufgrund der Größe der Raumstation sicher nicht.

Sogar Freunde von gepflegtem Horror kommen auf ihre Kosten. Immer wieder sorgen Explosionen irgendwo in der Raumstation dafür, dass ihr zusammenzuckt, lassen euch plötzlich auftauchende Gegner vor Schreck fast Maus oder Controller wegwerfen und bringen euch insbesondere die Weltraumspaziergänge in eine bedrückende Umgebung, die euch aufzeigt, wie einsam ihr eigentlich im All seid. Weltraumspaziergänge? Richtig, denn ihr seid nicht nur innerhalb der Raumstation unterwegs, sondern müsst hin und wieder auch kleinere Stückchen durch die Dunkelheit des Alls schweben. Nur zu weit solltet ihr euch nicht entfernen, da euch sonst die Strahlung, die dort herrscht, umgehend tötet.

Prey bietet euch einen überwältigenden Genremix, der an jeder Ecke rund und gut durchdacht wirkt. Hier eine Prise BioShock, dort ein wenig Half-Life, dann ein bisschen Dishonored und als Garnierung etwas Dead Space. Dabei bleibt das Spiel immer eigenständig.

Prey - Launch Trailer

Prey erscheint am 05.05. Hier könnt ihr den offiziellen Launch-Trailer sehen.

Die technische Seite

Das klingt alles recht vielversprechend, aber wie sieht es denn auf der technischen Seite aus? Gerade beim PC, auf dem es ja zuvor keine Möglichkeit gab, eine Demo zu spielen. Bethesda-Fans erinnern sich sicher noch an die Probleme, die Dishonored 2 zum Release auf manchem Rechenknecht bereitete. Bei Prey gibt es schon zum Start ganz klar Entwarnung: Der Titel läuft selbst auf Mittelklassesystemen butterweich und rutscht nie unter einen annehmbaren fps-Wert. Als Beispiel: Auf einem Rechner mit AMD FX-8350, Radeon RX 480 und 16GB RAM erzielt ihr auf sehr hohen Einstellungen (das Maximum in Prey) unter Full-HD durchschnittlich 100 bis 120 fps.

Auch unter höheren Auflösungen rutscht der Titel nur selten unter 80 fps. Steht ein eher älterer Rechner bei euch unter dem Tisch, regelt ihr einfach die Grafikeinstellungen ein wenig runter. Dadurch sieht Prey noch immer gut aus, bietet aber ein flüssiges Spielerlebnis. Geboten werden detailreiche Umgebungen, die an jeder Ecke zum Erkunden einladen. Die Charaktere, auf die ihr trefft, können da leider nicht ganz mithalten, denn deren Mimik wirkt ein wenig altbacken. Ganz anders die Aliens, deren wabernde, oft leuchtende oder sogar brennende Struktur einfach klasse aussieht.

Die Steuerung funktioniert sowohl mit Maus und Tastatur als auch mit dem Controller einfach. Schnell habt ihr euch an die Belegung gewöhnt und auch mit Controller habt ihr alle Waffen und anderes gut im Griff. Dank Schnelltasten, eines Kreisauswahlmenüs für die Waffen und eines sehr übersichtlichen Menüs findet ihr euch schnell zurecht und vertrödelt keine Zeit mit unnützem Herumsuchen.

Greift zu, wenn...

… ihr einen nahezu genialen Genremix aus Shooter, Survival und Adventure spielen wollt, der zudem eine spannende Story bietet.

Spart es euch, wenn...

… ihr einen rasanten Shooter erwartet und auf Erkunden und Sammeln keine Lust habt.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Kaufen!

Da ist es nun, das „neue Prey“. Das Prey aus dem Jahre 2006 war zwar kein schlechter Titel, sprach mich aber aufgrund des Sci-Fi-Szenarios nicht an. Daher war mir die Ankündigung, dass ein neues Prey erscheint, recht egal. Ich hatte mit einem Shooter gerechnet, in dem ich Alien um Alien ins All puste, nicht aber mit dem, was ich nun spielen durfte.

Das beginnt bei der bedrückenden Atmosphäre in der Raumstation Talos-1, setzt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten, mit denen ich Aufgaben lösen kann, fort und geht bis zum Ende, an dem ich gleich die nächste Runde anfangen will. Etwa 20 bis 30 Stunden wurde ich so gut unterhalten wie mit einem Titel dieser Machart schon lange nicht mehr. Endgültig begeistert war ich davon, wie gut und sauber die PC-Version des Spiels läuft, zumal man zum Beispiel mit Dishonored 2 andere Erfahrungen machen musste.

Wer spannende Spiele liebt, in denen er sammeln kann, nachdenken muss und hin und wieder die Waffe zückt, um einem Alien den geistigen Unsinn aus dem Kopf zu pusten, der ist bei Prey an der richtigen Adresse. Wenn jetzt noch die teils sehr leisen Sprachsamples nachgepatcht werden, bin ich rundum glücklich und habe mit weiteren Spieldurchgängen in den kommenden Tagen noch jede Menge zu tun. Kaufen!

Überblick

Pro

  • viele Lösungswege für alle Aufgaben
  • vier Schwierigkeitsgrade
  • jede Menge kleine Nebenaufgaben und -geschichten
  • technisch sehr rund, besonders die PC-Version überrascht extrem positiv
  • abwechslungsreiche, erlernbare Fähigkeiten
  • hoher Wiederspielwert
  • detailverliebte Umgebungen
  • teils abgedrehte, aber sehr interessante Waffen, die zudem verbessert werden dürfen

Contra

  • Sprachsamples stellenweise sehr leise
  • selbst auf der leichtesten Stufe für ungeübte Spieler recht heftig
  • menschliche Charaktere wirken ein wenig altbacken

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