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Test - Project Stars : Project Stars

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Im neuen Echtzeit-Weltraumstrategie-Spiel 'Project Stars' von Lemon Interactive übernehmt ihr das Kommando über ein riesiges Mutterschiff namens Bahamut. Eure Rasse ist die der Sundiver, die auserwählt wurde, euren Planeten, die 'Dritte Welt', vor den Feinden zu beschützen. Ihr entscheidet mit Hilfe zweier Gefährten über das Schicksal der Sundiver und des Heimatsterns eures Volkes.

Project Stars
Der Eröffnungsbildschirm.

Flieger grüß mir die Sterne
Wer früher einmal Spiele wie 'Homeworld' oder 'Star Trek: Armada' gespielt hat, wird sich beim neusten Werk des bisher in Deutschland weniger bekannten Labels Lemon Interactive schnell zurecht finden. Zwar braucht es etwas Übung, um die 60 Keys im Auge zu haben, allerdings braucht ihr nicht alle auf einmal. Dank eines guten Tutorials findet ihr euch schnell im Weltall zurecht. Eine Neuheit ist, dass im Gegensatz zu anderen Vertretern dieses Genres das komplette Geschehen in einem echten 3D-Raum abläuft. Da kann man auch schon mal die Orientierung verlieren. Dieses Problem legt sich jedoch nach kurzer Einspielzeit auch wenn einem ab und an - dank der freien Kamera - oben und unten durcheinander kommen können.

Nachdem ihr zu Beginn des Spiel festgelegt habt, ob ihr für die Streitkräfte der Erde oder lieber die Alienrasse mit dem dunklen Namen Daemons kämpfen wollt, startet ihr nach einer kurzen Einführung bereits in die erste Mission in den großen Weltraum. Und hier hat das Wort 'groß' eine gewichtige Bedeutung. Ziel des Ganzen ist es, Rohstoffe von Asteroiden abzusaugen, Einheiten zu bauen und eure Feinde zu vernichten. Wie ihr dabei vorgeht, bleibt ganz euch überlassen: So könnt ihr mit einer gewaltigen Streitmacht offensiv angreifen, wenn ihr über das nötige Kapital zum Bau eurer Schiffe verfügt, oder aber defensiv zuerst einen Plan aushecken. Das Spiel lässt euch die Freiheit. Nach alter Manier klickt ihr zum Steuern links auf eine Einheit, um sie auszuwählen, oder zieht einen Rahmen um mehrere Einheiten, die dann als Flotte agieren. Kampf und Ressourcenabbau funktionieren ebenfalls mit einem Linksklick. Zur besseren Orientierung besitzt das Interface zwei verschiedene Maps, die Gegner, Einheiten und Ressourcen anzeigen. Zum Bau der Einheiten haltet ihr einfach die STRG-Taste gedrückt, und schon könnt ihr am oberen Bildschirmrand die verschiedenen zur Verfügung stehenden Flieger produzieren. Natürlich gibt es auch ein Forschungslabor, das spezielle Einheiten und Upgrades entwickeln kann.

Project Stars
Gut oder Böse - das ist hier die Frage.

Mann ist der groß Mann!
Die Grafik ist ein echter Pluspunkt des Spiels. Sowohl das Intro als auch die gut gemachten und langen Zwischensequenzen sind im Ingame-Grafikstil gehalten und nicht vorgerendert worden. Da die Engine einiges hergibt, ist diese Lösung sehr angenehm. Jede Mission wird durch ein Briefing gestartet, das in einer kleinen Sequenz erläutert wird. Die Schiffe sind in 3D und auch aus der Nähe noch scharf. Dank der dynamischen Kameraführung könnt ihr eure Schiffe von allen Seiten aus betrachten. Auch die Größenverhältnisse und die Physik stimmen. So schwebt das riesige Mutterschiff behäbig durchs All, während die kleinen Raumgleiter zum Teil pfeilschnell durch die Galaxie rasen. Um die Einheiten herum fliegen pulsierende Asteroiden, leuchtende Kometen und natürlich die ebenso gut entwickelten Gegner. Besonders schick sieht unser Heimatplanet aus. Die Raumkreuzer haben alle einen Energiestrahl an ihrem Heck, sodass ihr von weitem erkennen könnt, woher sie kommen. Egal, ob aus der Ferne oder von nahem, alles sieht sehr schick aus. Einzig wenn man extrem weit rauszoomt, muss man die Einheiten auf den Maps suchen, was im Gefecht ab und an zu lange dauern kann, da die Flieger aus größerer Distanz sehr klein sind. Vielleicht meinten es die Entwickler hier etwas zu gut in punkto Realismus.

Schwierig wird es allerdings erst, wenn man auf mehreren Schlachtfeldern gleichzeitig agieren muss. Da wird urplötzlich verlangt, durch Warp-Tunnel zu springen, um zu retten, was zu retten ist. Wer hierbei auf Dauer nicht den Überblick verliert, ist ein Meister seines Faches! So kommt es dann auch mal vor, dass euch auf Schlachtfeld A ein Kampf verloren geht, weil ihr ebenfalls auf Schlachtfeld B einspringen müsst.

Project Stars
Der Multiplayer-Modus.

Das kann sich hören lassen
Egal, ob zu Beginn des Games, in den Zwischensequenzen oder während den Missionen: In Sachen Sound haben die Macher von 'Project Stars' gute Arbeit geleistet. Alle Missionen werden von mehreren gut verständlichen Sprechern gesprochen, zusätzlich werden noch Untertitel angezeigt, die neben einem kleinen Bild des jeweiligen Redners stehen. Auch in späteren Levels lassen die Akteure nicht nach, was zur Motivation beiträgt. Während der eigentlichen Handlung wechseln ruhige, sanfte Sphärenklänge, die an Komponisten wie Jean Michel Jarre erinnern, mit treibenden und fordernden Sounds in den Gefechten.

Teamwork ist alles
Wenn ihr genug vom Singleplayer-Dasein habt, könnt ihr euch mit maximal acht Kumpels in spannende LAN-Gefechte stürzen. Oder ihr spielt gegen computergesteuerte Gegner. Leider ist diese Multiplayer-Variante die einzige, mit der das Programm aufwarten kann. In heutiger Zeit, wo nahezu jedes Game mehrere Multiplayer-Modi aufweisen kann, ist das natürlich etwas dürftig.

Project Stars
Unser Mutterschiff.

Anspruch
Wer sich für 'Project Stars' entscheidet, bekommt ein recht rundes Spiel. Das Gameplay ist für Genrekenner und Experten leicht zu erlernen. Sound und Optionen lassen sich dem jeweiligen System recht gut anpassen. Ein Manko sind der nicht einstellbare Schwierigkeitsgrad und die einfach gehaltene KI unserer und der feindlichen Einheiten. Nach einiger Zeit lassen sich durch gutes Planen auch vermeintlich schwere Feinde vernichten, so lange ihr nur auf einem Schlachtfeld spielen müsst. Durch die Warperei verliert ihr aber zu leicht den Überblick, was schon mal zu Frustsituationen führen kann. Freundlicherweise haben uns die Macher des Games eine Speicherfunktion mit eingebaut, die in 'Starmageddon', so der ehemalige Arbeitstitel, nicht enthalten war.

 

Fazit

Gameswelt Redaktion - Portraitvon Gameswelt Redaktion
'Project Stars' ist definitiv für diejenigen unter euch geeignet, die sich in der Materie auskennen oder aber eine Menge Zeit in den kommenden Herbst- und Wintertagen haben. Anfänger sind mit der Vielzahl an belegten Tasten meist überfordert und werden sich wohl schwer im Weltraum zurechtfinden. Glücklicherweise spendieren uns die Entwickler ein rund 30 Seiten starkes Handbuch, das auch recht gut gelungen ist und die wichtigsten Fragen des Spiels erläutert, so wie einige Tipps zur Orientierung bietet. Profis dürfen zugreifen und werden an dem etwa 36 Euro teuren Spiel einigen Spaß haben. Allen anderen sei zu empfehlen, sich das Game erst einmal in Form einer bald erscheinenden Demo anzuschauen.  

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