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Test - Red Ocean : Unterwasser-Shooter mit Absauf-Garantie

  • PC
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Nach zahlreichen Adventures hat Publisher dtp nun auch einen Shooter im Programm. 'Red Ocean' scheucht euch in eine Unterwasserstation und will mit reichlich Einzelspieler-Ballerkost überzeugen. Warum das nicht gelingt, zeigt euch unser Review.

08/15-Ballerei

Wenn ein Publisher anspruchsvoller Adventure-Spiele wie ‘Runaway 2’ oder ‘Moment of Silence’ einen Ego-Shooter auf den Markt wirft, erwarten wir mehr als eine simple Schießbudenorgie. Doch ‘Red Ocean’ ist genau dies geworden und enttäuscht in nahezu jeder Hinsicht, wenn es um Anspruch oder Story geht.

Das Niveau der Geschichte lässt sich in zwei Worte fassen: Jack Hard. So heißt nämlich der Held des Shooters, der seinen Alltag als Leiter einer Tauchschule bestreitet. Bei einem seiner Aufträge fällt er jedoch in die Hände von Terroristen, welche unter Wasser eine potenziell gefährliche Energiequelle gefunden haben. Klar, dass der jüngst aus der Armee ausgetretene Hard sich gleich die erste Knarre schnappt und sich durch insgesamt sieben Levels ballert. Unterstützt wird dieser dämliche Plot durch eine amateurhafte Sprachausgabe, speziell unser lieber Protagonist unterbietet jeden Sprecher einer Kinderhörspielkassette.

Nette Grafik

Doch wir wollen nicht unfair sein und auch die positiven Seiten beleuchten: ‘Red Ocean’ sieht gar nicht mal so schlecht aus. Die Unterwasserstation, in der ihr euch das gesamte Spiel über aufhaltet, glänzt mit ansprechenden Rottönen und leicht klaustrophobischer Architektur. Ein paar zaghafte Special Effects vermitteln einen Hauch von Science-Fiction, ansonsten bewegt sich auch mal ein ganzer Zug durch die Szenerie.

Ebenfalls als Pluspunkte verzeichnen wir den flotten Einstieg und die ordentliche Spielbarkeit: Das Shooter-Genre eignet sich wie kaum ein anderes zum spontanen Draufloszocken, was auch hier der Fall ist. Für die paar Standardwaffen, von der Pistole bis zu einer Art Plasmagewehr, benötigt ihr sicherlich kein Hochschulstudium, schließlich kennen wir solche Gerätschaften schon seit über zehn Jahren dank diverser, indizierter Klassiker.

Wenig Abwechslung und noch weniger Umfang

Die Kehrseite der Medaille: Nicht nur das Konzept und die Steuerung sind simpel, sondern auch das Level-Design. Bis auf wenige Räumlichkeiten sieht alles gleich aus und die KI der Gegner besteht allein darin, sich mitten in den Raum oder Gang zu stellen und wie blöde zu ballern. Nebenbei einen kleinen Rat an die Sound-Abteilung der Entwickler: Es ist nicht besonders atmosphärisch, wenn getroffene oder gar schwer verwundete Männer ständig „Mist“ sagen.

Das letzte Argument, welches ‘Red Ocean’ den finalen Tiefschlag verpasst: Die sieben Levels sind viel zu kurz geraten. Zwar verliert ihr selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad bei einem Schusswechsel schnell mal eure gesamte Lebensenergie und müsst demnach öfters neu starten, doch selbst dann benötigt ihr weniger als fünf Stunden bis zum enttäuschenden Abspann. Da es keine einzige Multiplayer-Option gibt, können wir die unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers von knapp 40 Euro nur als äußerst dreist bewerten.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Spielt sich brauchbar und sieht nett aus, aber ansonsten ist ‘Red Ocean’ eher zum Vergessen. Story, Sprachausgabe und Design schwanken zwischen langweilig und peinlich. Zudem rechtfertigen die kurze Spielzeit und das Fehlen von Multiplayer-Optionen den Vollpreis nicht.

Überblick

Pro

  • sehr einsteigerfreundlich
  • solide Spielbarkeit
  • nette Grafik

Contra

  • viel zu kurz
  • peinliche Story plus laienhafte Sprachausgabe
  • ödes Level-Design

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