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Preview - Resident Evil 2 : Katz und Maus im Zombiehaus

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Capcom hat uns weitere Einblicke ins zombieverseuchte Raccoon City gewährt. Resident Evil 2 scheint das Traumremake zu werden, das wir uns alle erhofft haben. Alles ist neu und doch sind die alten Stärken geblieben – leider auch mit einigen nervigen Nebenwirkungen.

Kaum zu glauben, dass Resident Evil 2, ein Meilenstein in der Videospielgeschichte, dieses Jahr 20 Jahre alt geworden ist. Altersbedingt habe ich die Reihe erst ein paar Jahre später für mich entdeckt, dafür aber umso mehr schätzen gelernt. Egal welcher Teil, die ersten Spiele haben mich aufgrund ihrer Story und ihrer atmosphärischen Dichte begeistert. Sogar heute spiele ich sie noch gerne.

Umso schöner fand ich es, dass das Remake von Teil 2 genau diese Aspekte in die heutige Zeit katapultiert und den Geist des Originals sogar in völlig neue Elemente einfließen lässt, wie schon meine Kollegen Kuro (Kuros Resident Evil 2 Preview hier nachlesen) und Sascha (Saschas Resident Evil 2 Preview hier nachlesen) bescheinigt haben. Wir bekamen jeweils unterschiedliche Abschnitte des Spiels zu sehen, wenngleich diese sich stellenweise überschnitten. Wir bewegten uns im recht frühen Abschnitt des Raccoon-City-Polizeireviers. Während Kuro das Gebäude mit Leon S. Kennedy betrat und Sascha mit Claire Redfield vor William „Kullerauge“ Birkin floh, durfte ich in die Haut von Ada Wong schlüpfen, die in der zerstörten Stadt ihre eigenen Ziele verfolgt.

Beide Abschnitte, die mit Leon und Ada beziehungsweise Claire und Sherry Birkin, starten am selben Punkt, der Tiefgarage des R. C. P. D. Während Ada und Leon sofort einen Weg nach draußen finden, um sich in die Kanalisation zu begeben, geht Sherry gleich verloren, was eine ausufernde Suche nach einer Schlüsselkarte zur Folge hat, um die Verfolgung aufzunehmen.

Echte Emotionen

Aber bleiben wir zunächst bei Leon auf den Straßen von Raccoon City. Es regnet, alles ist nass. Der einzige Lichtblick scheint eine riesige Werbetafel der Umbrella Corporation zu sein, die zwei Menschen in einer heilen Welt zeigt. Direkt darunter tut sich mitten auf der menschenleeren Straße ein gigantisches Loch im Boden auf. Der einzige Weg darum herum führt durch ein Waffengeschäft, in dem einer der letzten Überlebenden ist und seine Emotionen kaum unter Kontrolle hat. Er weint, brüllt und droht uns, dass wir uns fernhalten sollen.

Von den unerträglichen Schauspielleistungen im Intro des ersten Resident Evil über vollkommen abgeklärte Testosteronbullen nach Teil 4 habe ich schon einiges in Resident Evil erlebt, nur keine nachfühlbaren Emotionen. Insofern war ich beeindruckt von der Ausdrucksstärke dieser Szene, die auch technisch ganz weit vorne mitspielt. Im Anschluss daran sind Leon und Ada wieder eine Weile auf sich gestellt. Die Dynamik zwischen den beiden fällt tatsächlich fast so aus, wie ich sie mir vor Jahren beim Lesen des Romans zum Spiel vorgestellt habe. (Ja, den gibt es wirklich ...)

Der Weg führt weiter durch die Kanalisation. Leon will die Welt retten, Ada sucht ein verborgenes Labor. Das gemeinsame Ziel lässt die beiden also zeitweise zusammen durch das Abenteuer gehen, während ich sie mit einer Steuerung geschmeidiger als ein Buttercroissant durch einen Haufen Scheiße manövrieren und auf ihrer Reise begleiten darf. Es wird richtig eklig, denn abgesehen von Fontänen aus Fäkalien, die aus den Röhren an den Wänden der Tunnel strömen, hat auch hier das G-Virus bereits seinen tödlichen Dienst verrichtet.

Wer das Original kennt, weiß, dass gleich ein Boss wartet. Ich werde bereits nervös, doch dann die Enttäuschung: Der Kampf ist keiner mehr. Die Szene ist spektakulär inszeniert, nur eben kein Kampf mehr. Wenige Momente später trennen sich die Wege von Ada und Leon wieder. Ein wenig schade, aber dafür nimmt mich das neue Raccoon City mit seiner atmosphärischen Dichte und den glaubwürdigen Charakteren so sehr ein und drückt die richtigen Knöpfe in meinem Kopf, dass ich diese Abkehr vom Original schnell wieder vergesse.

Rätsel: Erst „oh“, dann „OH!“

Virusexperimente, verschlungene Gebäude und eine unheilvolle Atmosphäre: Das gehört in jedes Resident Evil. Doch erst die Rätsel machen den Mix komplett. Und sie fehlen glücklicherweise auch in diesem Remake nicht. Nach Adas Knobelaufgaben war ich allerdings etwas ernüchtert. Sie verfügt über ein kleines Hacking-Gerät und kann verborgene elektrische Geräte manipulieren, beispielsweise einen Rotor überlasten, bis er explodiert und dadurch einen neuen Weg freigibt. Der Anspruch dieser Art „Rätsel“ weckte bei mir jedoch Erinnerungen an Knobelbücher für Kinder, da man einfach nur dem Verlauf verschlungener Kabel in der Wand folgen muss, um sie zu lösen.

Spätestens als ich dann mit Claire durch das Polizeipräsidium wanderte, lösten sich meine Zweifel in Luft auf: Schlösser mit speziellen Knobelmechanismen, unterschiedliche Symbolschlüssel, Backtracking, Gegenstände kombinieren und jederzeit platzt das Inventar aus allen Nähten. So muss Resident Evil sein – und ich hassliebe es!

Und dann gibt es natürlich wieder IHN: den Tyrant T-00. Man kennt ihn noch aus dem Original, im Remake nimmt er sogar eine noch etwas größere Rolle ein. Der T-00 verfolgt mich ähnlich wie Jack Baker in Resident Evil 7. Immer wieder höre ich seine wuchtigen Schritte im Polizeirevier ein Stockwerk über mir oder, noch schlimmer, direkt hinter mir. Er ist eine ständige Bedrohung, die jederzeit akut werden kann. Eigentlich fand ich diese permanente Anspannung genial, allerdings tauchte der Tyrant irgendwann derart häufig auf, dass sich sein Schrecken abnutzte und er aufgrund seiner Schwerfälligkeit nur noch ein lästiges Übel war, das mich immer wieder daran hinderte, den Raum zu betreten, in den ich gerade wollte.

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