Test - Resident Evil : Resident Evil

Nach nunmehr sechs Jahren kehrt einer der erfolgreichsten PSone-Titel zurück: Für Nintendos NextGen-Konsole wurde der Klassiker 'Resident Evil' komplett überarbeitet und mit einer zeitgemäßen Technik gruselig in Szene gesetzt. Doch kann die Neuauflage tatsächlich gleichermaßen begeistern wie das Original oder hätte Capcom die Leichenfledderei lieber lassen sollen?

Ihr müsst entscheiden, mit welcher der beiden Hauptcharaktere ihr startet.

Ein Klassiker im neuen Gewand
Was war das doch für ein Wirbel in der Videospieleszene, als Capcom vor knapp einem Jahr bekannt gab, die 'Resident Evil'-Reihe ab sofort exklusiv auf GameCube zu veröffentlichen. Schließlich galten die Horror-Titel bislang zu den Aushängeschildern der PlayStation-Konsolen. Dieser Plattform-Wechsel bringt aber dem Konsolen-Würfel mit dem eher kindlichen Image nicht nur wichtige kommende Erwachsenen-Spiele wie 'Resident Evil Zero' oder 'Resident Evil 4', sondern es werden auch die bisherigen Titel dieser Reihe noch mal neu für GameCube umgesetzt.

Klar, dass dabei gerade der berühmte erste Teil im Zentrum des Interesses steht und von Capcom nicht einfach eins zu eins portiert wurde. Am auffälligsten ist sicher die optische Umsetzung, die beeindruckend besser wirkt, obwohl nach wie vor die gleiche Technik eingesetzt wurde – vor vorgerenderten, 'starren' Kulissen mit vereinzelten Polygon-Gegenständen bewegen sich in Echtzeit berechnete 3D-Charaktere. Im Gegensatz zum PSone-Erstling ist die Renderkulisse des neuen 'Resident Evil' so weit perfektioniert und bis ins letzte Detail ausgearbeitet, dass man fast schon von photorealistischen Grafiken sprechen kann, in denen die Figuren hervorragend mit dem Hintergrund verschmelzen, so dass kein Bruch zwischen Echtzeit-Optik und Rendergrafik zu sehen ist.

Seltsame Berichte aus Racoon City.

Doch die Grafik ist noch lange nicht alles, was bei 'Resident Evil' für GameCube neu ist: Wer den Klassiker wie im Schlaf beherrscht und so einen Spaziergang auf GCN erwartet, der sieht sich schon bald sehr getäuscht. Die Entwickler haben einerseits die wichtigen Objekte wie Schlüssel an neuen Orten versteckt und die meisten Rätsel verändert oder gleich komplett ausgetauscht, andererseits wurde auch die Architektur des Spiels verändert – ihr trefft sogar auf diverse neue Räume und Gänge … und neue erschreckende Monster. An einigen Stellen merkt man deutlich, wie beim Leveldesign mit den Erfahrungen und Erwartungen der 'Veteranen' gespielt wird. Somit dürften sowohl für 'Resident Evil'-Kenner als auch Neulingen gruselige und spannende Spielstunden garantiert sein.

Eine Sondereinheit im düsteren Haus
In punkto Story hat sich aber natürlich herzlich wenig geändert: In der Nähe eines abgelegenen US-Städtchen namens Racoon City sind seltsame Vorfälle geschehen – mehrere Leute werden vermisst. Die Racoon City-Polizei schickt ihre Sondereinheit S.T.A.R.S. an den Ort des Geschehens – den düsteren Racoon Forest. Doch auch der Kontakt mit diesem Team bricht schnell ab und es bleibt nichts anderes übrig, als eine zweite Truppe loszuschicken, um die Geheimnisse hinter diesen Ereignissen zu lüften.

Anfangs bloss mit einem Messer gegen die Zombies.

Hier setzt auch bereits das neue, komplett gerenderte Intro ein. Das S.T.A.R.S. Alpha-Team landet in dem düsteren und unheilschwangeren nächtlichen Wald und schon bald wird es von einer Meute eklig aussehenden Hunden attackiert. Einige der Figuren können sich in letzter Sekunde in ein altes Herrenhaus retten – doch von einigen Mitgliedern fehlt jede Spur und andere wurden wohl Opfer der aggressiven Hunde. Bevor ihr selber Hand anlegen dürft, wählt ihr, ob ihr in die Rolle von Jill Valentine oder Chris Redfield schlüpfen wollt. Ihr trefft zwar bei beiden Charakteren auf die gleichen Räume, aber einige Rätsel und der Storyablauf sind unterschiedlich, zumal das Abenteuer von Chris etwas schwieriger ist. Trotzdem gibt es auch noch zwei zusätzliche Schwierigkeitsgrade – nur wer alle Figuren/Schwierigkeitsgrad-Kombinationen durchspielt und dabei eine gute Leistung zeigt, kann alle zusätzlichen Goodies wie neue Waffen, Spielmodi, einen zusätzlichen Schwierigkeitsgrad oder alternative Kostüme freischalten.