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Preview - Shadow Harvest : Schleichen und Action in einem

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Um mit Myra erfolgreich zu sein, müsst ihr die Laufwege der Wachen herausfinden und wissen, wann der beste Zeitpunkt zum Zuschlagen gekommen ist. Habt ihr einen Feind im Schwitzkasten, könnt ihr euch entscheiden, ob ihr ihm den Hals umdreht oder Nanosonden injiziert. Letzteres hat den Vorteil, dass der erledigte Feind unsichtbar wird und von keinem Kollegen entdeckt werden kann. Allerdings habt ihr von diesen Sonden immer nur ein paar im Handgepäck. Auch bekommt ihr für eure Armbrust spezielle Munition, die Gegner erledigt und gleichzeitig unsichtbar macht. Habt ihr davon mal keine mehr im Gepäck, könnt ihr sie mit Ablenkungsmunition, die einen Pfeifton von sich gibt, in die Irre führen.

Ballern und schleichen

Für sich alleine genommen sind beide Komponenten des Spiels sicherlich keine Meisterleistung, aber vereint zeigen sie ihr ganzes Potenzial. Denn nach der Einführung könnt ihr auf Knopfdruck zwischen beiden Charakteren hin- und herschalten und ihre unterschiedlichen Fähigkeiten nutzen. In einem Levelabschnitt zum Beispiel wartet am Ende einer langen Straße, die nicht so viel Deckung bietet, ein großes feindliches Geschütz darauf, euch niederzumähen. Nun könnt ihr versuchen, euch mit Aaron hier durchzuballern, oder ihr schleicht mit Myra durch Häuserruinen und versucht, dem Geschütz in den Rücken zu fallen.

Natürlich ist es auch möglich, beides zu kombinieren, indem ihr mit Myra die Gegner ablenkt und das Feindfeuer auf euch zieht und dann zu Aaron wechselt, um die abgelenkten Feinde zu erledigen. In solchen Situationen kann das Spiel die Stärken der beiden unterschiedlichen Charaktere ausspielen. Hoffentlich ist den Entwicklern dies bewusst, denn gerade der recht langsame Anfang vermittelt noch nicht so ganz, was für ein Potenzial im Spiel steckt.

An manchen Stellen müssen beide Helden auch zusammenarbeiten. Zum Beispiel um eine Räuberleiter zu machen. Und dann gibt es wiederum andere Situationen, wo die Fähigkeit von einem der beiden gefragt ist. So kann zum Beispiel nur Aaron dicke Sprengsätze anbringen.

Optisch ganz okay

Grafisch kann der Titel zwar nicht mit einem Crysis mithalten, ist aber vom Gesamtbild her nicht schlecht. Die Umgebung ist detailverliebt und auch die Explosionen sehen ganz nett aus, wenn ordentlich Schutt durch die Luft gewirbelt wird. Was aber etwas störend auffällt, ist, dass die Grafik wirkt, als wäre sie in einen Topf mit gelber Farbe gefallen. Die Farben sind einfach zu unnatürlich und, tja, gelblich. Aufgrund dieses Farbschemas ist es nicht immer ganz offensichtlich, wo es eventuell weitergeht. Man übersieht dadurch zum Beispiel gerne mal ein Loch im Boden, durch das man zu unterirdischen Tunneln gelangt.

Außerdem liegt auf allem noch etwas zu viel Weichzeichner. Das kaschiert zwar manche Unschönheit, allerdings ist die Gefahr groß, dass man sich an solch einer Optik schneller sattsieht. Überdies sind die Gesichtsanimationen von vorgestern. Es muss ja nicht gleich ein L. A. Noire sein, aber Nussknacker-Mundbewegungen müssen im Jahre 2011 nun wirklich nicht mehr sein.

Einen Mehrspielermodus wird es übrigens nicht geben. Schade, würde sich ein Koop-Modus bei zwei Helden doch eigentlich anbieten.

Fazit

Felix Rick - Portraitvon Felix Rick
Ich weiß, der Ersteindruck von Shadow Harvest mag sich nicht so prickelnd lesen. Die Grafik ist okay und spielerisch bietet es anfänglich auch gerade mal Durchschnittskost. Warum also dann doch ein „Gut“? Weil Spielspaß eben kein berechenbarer Wert ist, der sich aus den Einzelteilen zusammensetzt. Ja, der Anfang zieht sich zu sehr und als Spieler müsste man schneller mit beiden Helden loslegen dürfen. Erst dann entfaltet sich nämlich das Potenzial des Spiels. Sobald man zwischen Myra und Aaron hin- und herschalten darf, wird man auch dafür sensibilisiert, wie man Situationen auf unterschiedliche Art und Weise lösen kann. Und man fängt an, tiefer ins Spiel einzusteigen, mehr Spaß zu haben, und kann über so manche Schwäche hinwegsehen. Hoffentlich ist den Entwicklern bewusst, dass gerade solche Situationen mit unterschiedlichen Lösungswegen bei diesem doch recht linearen Spiel für das Extraquäntchen Motivation sorgen. Ein bahnbrechendes Spiel sollte man bei Shadow Harvest nicht erwarten, doch das Potenzial für ein gutes Spiel ist in unseren Augen definitiv vorhanden.

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